10.11.2022 – Tag 71 Great Ocean Road
Für den heutigen Tag stand jetzt die weltbekannte Küstenstraße auf dem Programm: die Great Ocean Road. Die Great Ocean Road geht über 243 Kilometer von Torqay nach Allansford mal direkt an der Küste entlang, mal mehr durchs Landesinnere. Der Gedanke einer Küstenstraße, welche die vielen kleinen Orte verbindet, geht zurück ins Jahr 1864. Umgesetzt wurde der Plan jedoch erst 1919. Rund 3.000 aus dem 1.Weltkrieg zurückgekehrte Soldaten kamen beim Bau zum Einsatz: einerseits war es eine Arbeitsbeschaffungsmaßname, auf der anderen Seite wollten die Soldaten ein Denkmal an die gefallenen Kameraden setzen. Der Bau dauerte final bis 1932, da das geologische Terrain sehr schwierig für den Straßenbau ist.
Leider ist in der letzten Nacht das Wetter gekippt und es hat angefangen zu regnen. Der Regen sollte sich noch den ganzen Vormittag mal mehr mal weniger stark halten. Auch der Nachmittag blieb sehr trübe und wolkig. Aber auch Regentage gehören dazu und so sind wir nach dem Frühstück aufgebrochen. Für uns sollte die Strecke in Allansford beginnen und dann in östliche Richtung führen.
Als erstes kommt man dann zu namhaften Aussichtspunkten, wie Bay of Islands, Bay of Martyrs, The Grotto oder London Bridge. Hier sind wir überall ausgestiegen und zu den entsprechenden Lookouts gelaufen. Es ist absolut beeindruckend mit welcher Kraft der Ozean hier immer wieder gegen die Steilküste und die im Wasser stehende Felsentürme schlägt. So ist der Küstenabschnitt noch heute immer im ständigen Wandel, das Meer holt sich Stück für Stück vom Land.
Der nächste Halt sollte der wohl bekannteste Stopp auf der Great Ocean Road werden: die 12 Apostel. Bei den 12 Aposteln handelt es sich um 9 Felsentürme, die wie die heiligen Apostel im Meer stehen. Seit Juli 2005 stehen allerdings nur noch 8 Felsentürme, einen hat das Meer weggespült und zum Einsturz gebracht. Das beste Beispiel für die Kraft des Wassers hier. Anhand der immer geringer werdenden Anzahl an „Aposteln“ wird ganz klar, dass auch die verbliebenden Felssäulen nicht für die Ewigkeit im Meer stehen bleiben.
Die 12 Apostel gehören nach dem Ayers Rock zu den meistfotografierten Motiven Australiens.
Weiter ging es von hier aus in östlicher Richtung. Die Straße verläuft jetzt für mehr als 50 Kilometer weiter durchs Landesinnere – sehr kurvenreich immer durch einen Wald. Man kann nur sehr langsam fahren und die Zeit vergeht gar nicht. Ab Apollo Bay führt die Strecke aber direkt an der Steilküste entlang in Richtung Torqay. Immer wieder gibt es Haltebuchten, die wir als Fotostopp nutzten.
In Fairhaven kommt man zum offiziellen Anfang der Great Ocean Road (für uns das Ende). Hier steht das Denkmal der Soldaten sowie führt ein Schild komplett über die Straße. Die Strecke geht zwar noch bis Torqay weiter, aber hier war 1919 der offizielle Anfang.
Somit haben wir dann auch den Tag beendet und wurden an unserem Stellplatz noch von einem Kakadu begrüßt – am liebsten wäre er aus Vorwitz mit in den Camper geklettert.