21.+22.10.2022 – Tag 51+52 Roadtrip ins Outback
Nach zwei Wochen entlang der Ostküste Australiens sollte es nun ins Landesinnere in Richtung des Herzen Australiens gehen. Bis zum wohl bekanntesten Ort in Zentralaustralien Ayers Rock liegen nun rund 2.500 Kilometer vor uns. Highlights und Sehenswürdigkeiten erwartet man auf dieser Strecke wenige, jetzt beginnt das klassische Roadtrip-Abenteuer. Es geht nun fernab jeglicher Zivilisation, ohne Netzabdeckung immer tiefer ins Land hinein.
Von Townsville aus sind es nur rund 125 Kilometer bis Charters Towers, einer ehemaligen Goldgräberstadt. Dies Stadt ist quasi der letzte Außenposten bevor die Einsamkeit beginnt. Vorher haben wir schon einige Wild-West-Tankstellen / Raststätten gesehen, in Charters Towers fanden wir ein Café inklusive Blumenladen recht hübsch.
Kurz hinter der Stadt auf dem Flinders Highway steht dann auch schon das Schild „Willkommen im Outback“.
Der Highway geht nun immer recht geradeaus in Richtung Northern Territory gerade weg vom pazifischen Ozean. Parallel zum Highway verläuft nur noch die Eisenbahntrasse Richtung Alice Springs. Im Laufe des Tages kam uns lediglich ein einziger Güterzug entgegen, ansonsten waren wir meistens alleine unterwegs (ab und an kam uns ein Truck oder Pick-Up entgegen).
In der Siedlung Homestead haben wir eine kleine schnuckelige Schule im Holzhausstil entdeckt, bevor wir kurz hinter dem 5-Häuser-Ort an Ju Ju´s Lookout die Aussicht in die Berg-/Fels-Landschaft genossen haben.
Ab hier änderte die Landschaft sich, es wurde flacher, weniger bewachsen, rote Erde wird zwischen dem Grün erkennbar, die Straße verläuft jetzt wie mit dem Lineal gezogen – man kann mehrere Kilometer weit nach vorne schon alles sehen.
Windmühlen, Motels im Prärie-Look, Tankstellen, Trucks, Postgebäude werden unsere Foto-Stopps und sehenswerten Highlights bis wir zu unserem Tagesziel Richmond gelangen.
Hier haben wir einen Stellplatz direkt am See, sind nach der ganzen Fahrerei noch eine Runde um den See gelaufen und haben noch ein paar coole Trucks an der gegenüberliegenden Tankstelle bewundert. Hier heißen sie Road Train (als Straßen-Zug) – es dürfen bis zu 53 Meter lange Gespanne mit einem Gesamtgewicht von über 130 Tonnen auf die Straße. Oftmals haben die Zugmaschinen (mit mindestens 500 PS) 4 Hänger hinten dranhängen und somit insgesamt bis zu 19 Achsen. Bei uns absolut unvorstellbar, aber ein gigantisches Straßenbild. Nur so kann man kostengünstig möglichst viel Ware in die entlegensten Gebiete des Landes transportieren.
Samstag in der Früh um 7.00 Uhr hieß es wieder für uns Abfahrt gen Westen, immer tiefer ins Outback hinein. Die Landschaft wurde karger und öder, mehr nur noch von Wiesen geprägt. Ab und an ein paar Road Trains oder überbereite Trucks – mehr passierte nicht mehr.
Kurz hinter Julia´s Creek haben wir dann den Flinders Highway verlassen und sind eine Nebenstrecke nach McKinlay gefahren. Auf den insgesamt 80 Kilometern auf dieser Straße haben wir nicht einen Menschen oder ein Auto gesehen, wir waren ganz alleine. Links und rechts in der Ferne konnte man mal ein paar Farmen sehen. Außerdem wurde die Landschaft immer sandiger/lehmiger – ein einzelner Baum und die große Heuschrecke auf der Windschutzscheibe waren hier die große Abwechslung.
McKinlay am Highway A2 ist ein nahezu verlassener Ort, es leben insgesamt nur noch 8 Menschen dauerhaft hier. Aber bekannt ist dieser Ort weltweit: Im Walkabout Creek Hotel & Pub wurde der bekannte Film „Crocodile Dundee“ gedreht. Somit ist dies natürlich der prädestinierte Stopp für alle Roadtripper in dieser Gegend. Auch wir haben angehalten und dem Pub einen Besuch abgestattet. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass hier in der Hauptsaison richtig viel los sein soll.
Nach einem Drink ging es dann über die A2 wieder zurück zu unserem „Overlander Way“ A6 oder Flinders Highway. Einen kurzen Zwischenstopp haben wir an einem offen zugänglichen Freilichtmuseum in Cloncurry gemacht, hier gibt es alte Landwirtschaftsfahrzeuge zu sehen.
Danach nochmal rund 130 Kilometer bis zu unserem heutigen Tagesziel Mount Isa. Mount Isa ist eine alte Minenstadt, hier wird heute noch Erz abgebaut. Daher ist Mount Isa schon als Großstadt zu bezeichnen und sie ist die letzte wichtige Stadt im Nordwesten von Queensland.
Wir haben nur noch unseren Stellplatz am Flussufer bezogen und haben uns im Pool abgekühlt – draußen waren es heute 38 Grad.