
13+14.09.2022 – Tag 13+14 Cusco, Peru
Am Vorabend um 21.00 Uhr machten wir uns mit dem Nachtbus von „Cruz del Sur“ auf den Weg in die Berge. Es sollte von Arequipa (2.400 Meter hoch) nach Cusco (3.400 Meter hoch) in 10 Stunden über Nacht gehen. Pünktlich verließ der Doppeldecker-Bus das Terminal von Arequipa und machte sich auf den Weg, der dann fast 11,5 Stunden dauern sollte. Was soll man sagen: eine sehr spezielle Erfahrung, die man nicht wiederholen muss. Die Sitze waren echt komfortabel, man hätte hier mit Sicherheit einige Stunden gemütlich schlafen können. ABER: Der Bus war schon älteren Semesters und hatte somit einige Mankos:
Die Klimaanlage funktionierte nicht, dafür die Heizung umso besser. Es waren 30 Grad im Bus, der komplett unbelüftet blieb. Somit sank der Sauerstoffgehalt im Laufe der Nacht immer mehr, was für den Kreislauf nicht gut war, da es sich natürlich um eine serpentinen- und kurvenreiche Straße in die Berge hinein handelte. Leider hielt der Bus nicht ein einziges Mal in den 11,5 Stunden, die Fahrer machten in ihrer Fahrerkabine fliegenden Wechsel. Die Fahrerkabine war auch vom Fahrgastraum separiert, so dass eine Kontaktaufnahme mit dem Fahrer leider nicht möglich war. Allen Fahrgästen ging es durch die Umstände im Laufe der Nacht immer schlechter. Hinzu kam natürlich, dass die Straßenverhältnisse in Peru sehr schlecht sind und der Bus kontinuierlich von harten Stößen durchgerüttelt wurde. Claudias Knie hatte durch die permanente Erschütterung sehr gelitten und der Schmerzfaktor war am nächsten Tag sehr hoch. Uns ist beiden sehr schlecht geworden und der Kreislauf ist zusammengesackt. Insgesamt können wir aus unserer Sicht die Busfahrt nicht empfehlen.
Hinzu kam natürlich, dass wir im Laufe der Nacht auf eine enorme Höhe von über 3.400 Metern aufgestiegen sind. Ich (Torsten) hatte sehr starke Probleme mit der Höhenkrankheit, was sich in extrem starken Kopfschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost, Appetitlosigkeit und Müdigkeit äußerte. Somit haben wir den Tag zur Akklimatisierung genutzt und nur kurz etwas zum Essen eingekauft und Wäsche waschen lassen. Nach einer durchgeschlafenen Nacht wollten wir uns Cusco ansehen.
An nächsten Tag ging es mir leider immer noch nicht wirklich besser, so dass wir als erstes eine Entscheidung treffen mussten: ein weiterer Aufstieg zum Titicacasee auf über 3.800 Metern Höhe kommt am Wochenende nicht in Frage – Gesundheit geht absolut vor. Somit wollten wir uns morgens Cusco angucken und den Nachmittag zur Umplanung der Reiseroute nutzen.
Cusco gilt als die Hauptstadt der Inkas in den Anden. Typisch für alle Städte in Peru ist der zentrale Platz „Plaza de Armas“ in der Stadtmitte. Rund um diesen Platz findet man immer die klassischen Gebäude wie Kathedrale, Stadtverwaltung und schöne Kolonialgebäude mit von Rundbögen gezierten Häusern. Der Platz ist auch hier sehr schön angelegt und lädt zum Verweilen ein.
In Cusco sagt man, es gibt immer einen Grund etwas zu feiern: somit haben wir auch diverse Festumzüge im Laufe des Tages beobachten können: von der farbenfrohen und tanzenden Beerdigungsgesellschaft, der Generalprobe für ein Schülerfestival und einem religiösen Festumzug (ähnlich wie bei uns Fronleichnam) am Abend. Cusco ist eine extrem quirlige Stadt und kommt nicht zur Ruhe. Abends ist sie auch als Partymeile bekannt.
Für uns ging es noch zum Mercado Central, einer riesigen überdachten Markthalle, in und um dieser Halle herum gibt es alles, was das Herz begehrt: Streetfood, Metzgereien, Blumenläden, Souvenirs. ganz typisch für solche Märkte auf anderen Kontinenten. Für uns immer wieder faszinierend, das lokale Treiben zu beobachten.
Nachmittags haben wir dann entschieden, am Samstag direkt in Richtung Lima zu fliegen und am Dienstagabend weiter in die USA – hier verlängern wir dann unseren Stop-Over in Los Angeles auf 3 Tage.
Früh ging es dann ins Bett, da es am nächsten Morgen weiter Richtung Machu Picchu für 2 Tage gehen soll.