10.09.2022 – Tag 10 Buenos Aires, Argentinien
Nachdem wir uns gestern das historische Buenos Aires angesehen haben, stand für heute der alte Stadtkern auf dem Programm: La Boca – wahrscheinlich jedem ist dieser Name ein Begriff.
La Boca steht übersetzt für „der Mund“ und rührt daher, dass Der Stadtteil am alten Hafenbecken von Buenos Aires liegt. Das Hafenbecken hat die runde Form einer Mundöffnung.
Hier kamen im 15. Jahrhundert die Spanier an und besiedelten das Land. Später wurde dieser Stadtteil immer mehr zum armen Arbeiterviertel von Buenos Aires. Erst vor einigen Jahrzehnten wurde dieses Viertel wieder hip – durch verschiedene frische Farben versuchte man, dem Viertel neues Leben einzuflößen. Heute ist La Boca berühmt als Künstlerviertel mit seinen vielen bunten Gassen, Szene-Bars mit Tango-Tanz. Touristen aus aller Welt zieht es in dieses Viertel.
Wir haben hier eine Freewalking-Tour gemacht, um auch etwas Hintergrundwissen und Geschichte über die Entwicklung dieses Stadtteils zu erfahren.
Am bekanntesten ist wohl die Gasse „Caminito“, welche direkt am Hafenbecken startet. Ursprünglich verband diese Gasse den Hafen mit dem Bahnhof einige Straßenzüge entfernt. Alle ankommende Ware wurde auf diesem Weg ins Land gebracht. Heute reihen sich im „Caminito“ Restaurant an Restaurant. Man kann sich stundenlang in diesen farbenfrohen Gassen zwischen all dem quirligen Leben, den Künstlern und Marktanbietern treiben lassen.
La Boca ist den meisten aber mit Sicherheit auch durch den Fußball bekannt – hier wurde und wird Straßenfußball großgeschrieben. Weltberühmt sind natürlich die Boca Juniors, der Fußballverein aus dem Herzen von La Boca, nahezu jeder ist Mitglied in diesem Verein bereits vor der Geburt. Aus diesen Reihen ging auch einer der berühmtesten Fußballspieler der Welt hervor: Diego Maradonna, bekannt als der Fußballer mit der Hand Gottes. Er hat es aus den ärmsten Verhältnissen zum Weltstar geschafft, ist aber allen Sünden verfallen.
Mitten in La Boca steht auch das Fußballstadion La Bonbonera. Sein Name rührt daher, dass es die Form einer Bonbonschale hat. Da kein Platz in die Breite vorhanden war, wurde hier einfach senkrecht nach oben gebaut. Dies führt bei den Zuschauern dazu, dass man in den oberen Rängen nicht wie bei uns schräg aufs Spielfeld guckt, sondern sich alles senkrecht unter einem abspielt. Natürlich ist das Stadion komplett in blau/gelb gestrichen, den Vereinsfarben von Boca Juniors.
Man sagt, dass ganz La Boca bebt, wenn die 55.000 Zuschauer bei Heimspielen springen und tanzen, hier bleibt keiner sitzen.
Wir haben uns hier zum Abschluss unseres Aufenthalts in Argentinien nochmals ein Steak in einem traditionellen Lokal gegönnt bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht haben.
Mit einem traumhaften Sonnenuntergang sagen wir „Adios Argentina“ und freuen uns auf unser neues Reiseland Peru – das 3.Land unserer Weltreise. Hier soll es uns in den nächsten Tagen hoch in die Anden führen.