Heute sind wir extra vor 7 Uhr aufgestanden – frei nach dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“. Wir hatten uns ein wenig Frühsport vorgenommen, in Form einer Wanderung vom Stellplatz in Rosendal zum Hattebergfossen Wasserfall und zur Baronie von Rosendal, dem kleinsten Schloss von Norwegen. Eine schöne Runde von ca. 5,3 km.
Allerdings hatten wir die Rechnung ohne den Kalender gemacht:
Wir wollten uns auf dem Rückweg im Ort frische Brötchen mitbringen, aber es war Pfingstmontag – d.h. alle Läden hatten geschlossen…
Zum Glück hatten wir noch Toastbrot im Kofferraum, so dass wir kurzerhand nach dem Duschen Toast gefrühstückt haben.
Danach sollte es dann weitergehen in die zweitgrößte Stadt Norwegens, nach Bergen. Die Strecke von 120 km ging wieder durch traumhafte Landschaft, vorbei an malerischen Fjorden und durch imposante Bergwelt. Natürlich war auch wieder eine Fährüberfahrt inklusive – dieses Mal von Arsnes nach Gjermundshamm. Natürlich war drei Fahrzeuge vor uns die Fähre voll und wir mussten 45 Minuten auf die nächste Fähre warten. Die Überfahrt dauerte 20 Minuten.
Praktisch an den Fjordfähren ist, dass die Betreiber einfach die Nummernschilder registrieren und man die Rechnung hinterher nach Hause geschickt bekommt. Das gleiche gilt übrigens für die Mautgebühr auf den wenigen Autobahnen. Absolut praktisch, da sich der automatische Telepass nur lohnt, wenn man länger oder häufiger in Norwegen unterwegs ist.
Pünktlich zur Mittagszeit sind wir dann in Bergen angekommen.
Bergen ist eine alte Hansestadt und das markante Aushängeschild der Stadt ist der historische Stadtteil von Bryggen, hier stehen bunte Holzhäuser an der alten Landungsbrücke, die von der Bedeutung der Stadt in der Hansezeit erzählen. Heute gehört dieser Stadtteil zum UNESCO-Welt-Kulturerbe.
Heute war Feiertag in Norwegen und strahlender Sonnenschein bei deutlich über 20 Grad – und das in der regenreichsten Stadt Europas. Daher war richtig viel los in der Stadt. Am Hafenbecken war noch ein kleiner Jahrmarkt mit einigen Fahrattraktionen aufgebaut. Trotzdem war es kein Problem, in einem gemütlichen Café draußen am Hafen einen Platz zu bekommen.
Weiter sollte es mit der Floibahn auf den Hausberg Bergens, den Floyen gehen. Die Floibahn ist eine Standseilbahn, mit welcher man in nur 6 Minuten auf eine Höhe von 320 Metern gelangt. Von hier aus hat man eine traumhafte Aussicht auf die Stadt, den Hafen und die umliegenden Fjorde. Rund um Bergen beginnen gleich mehrere Fjorde, die hier tief ins Landesinnere eindringen, u.a. der Sognefjord.
Bergab haben wir dann eine kleine Wanderung gemacht, vorbei an einem See, der zum Baden einlädt. Unten angekommen, erreicht man direkt den bekannten Fischmarkt von Bergen, wo wir unser Abendessen mit fangfrischem Fisch genossen haben.
Da es ja lange hell bleibt (bis nach Mitternacht) sind wir dann noch 1,5 Stunden bis zum Twindefossen-Wasserfall gefahren, wo wir einen Stellplatz direkt mit Blick auf den Wasserfall bekommen haben. Mal sehen, ob wir bei dem Rauschen zum Schlafen kommen oder ob der Wasserfall unseren Wasserdrang anregt…