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  >  Europa   >  Deutschland   >  15.10.2024 Breitenberg, Pfronten

Für heute stand unsere erste Bergfahrt mit einer Gondelbahn auf dem Programm: es sollte auf den Hausberg von Pfronten gehen, dem Breitenberg. Wir haben diese Wanderung bereits schon einmal gemacht vor rund 15 Jahren als unsere Kinder noch klein waren. Wir hatten die Wanderung als sehr schön durch hochalpine Landschaft in Erinnerung.

Zuerst ging es innerhalb weniger Minuten mit dem Wohnmobil zum Parkplatz an der Talstation der Breitenbergbahn außerhalb von Pfronten. Das Tagesparkticket fanden wir mit 5,-EURO pro Fahrzeug sehr günstig, zumal man noch pro Person eine Vergünstigung von 2,-EURO auf den Ticketpreis der Bergbahn erhält.

Man hat jetzt zwei Möglichkeiten, auf den Berg zu fahren: die Gondelbahn bringt einen innerhalb weniger Minuten auf 1.498 Meter Höhe und überwindet auf ihrer Fahrt rund 600 Höhenmeter. Von hier aus hat man die Möglichkeit mit dem Sessellift der Hochalmbahn weitere 170 Höhenmeter bequem zu überwinden. Wir haben uns allerdings nur ein Ticket bis zur Bergstation der Breitenbergbahn gekauft und wollen die restlichen 340 Höhenmeter bis zum Gipfel zu Fuß erwandern. Der Ticketpreis ist mit 20,50 EURO pro Person für die Berg- und Talfahrt völlig normal für eine Bergbahn in den Alpen.

 

 

Somit ging es für uns direkt ab in die Gondel und schon schwebten wir zuerst über die Felder bis sich die Seilbahn dann steil in die Höhe zog.

Von der Bergstation aus wollten wir zuerst bis zum Gipfelkreuz und zur direkt angrenzenden Ostlerhütte wandern. Der Aufstieg ist ein extrem steiler Wanderweg, der auch sehr viel Geröll aufweist. Hier sind schon Trittsicherheit, festes Wanderschuhwerk und Wanderstöcke angemessen. Außerdem kann etwas Erfahrung beim Wandern in alpinem Terrain nicht schaden.

 

 

Stück für Stück kraxelten wir die insgesamt 340 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz und erfreuten uns immer wieder über die tolle Aussicht: auf der einen Seite hinüber ins Füssener Tal, auf der anderen Seite über hochalpine Almen und schroffe Berghänge. Nach rund 1,5 Stunden standen wir dann letztendlich oben am Gipfelkreuz. Wenn man von der Anstrengung auf dem steilen Weg absieht, ist der Gipfel auch gut mit Kindern erreichbar, vorausgesetzt die Kinder wandern gerne.

Unsere Einkehr hatten wir dann in der direkt neben dem Gipfelkreuz gelegenen Ostlerhütte geplant, allerdings hatte diese heute Ruhetag und war geschlossen. Laut Öffnungsampel vom Morgen im Internet hätte die Hütte heute geöffnet sein müssen – später wurde die Ampel dann auf Rot gesetzt. Aber zum Glück sind nicht nur wir, sondern mit uns auch viele andere Wanderer auf die Falschaussage im Netz hereingefallen.

So haben wir auf der Terrasse nur eine kurze Rast gemacht, uns vom Aufstieg erholt und das Panorama genossen bevor es wieder bergab ging. Circa die Hälfte des Aufstieges muss man auf gleichem steilen Weg bergab zurücklaufen bevor man zwei Optionen hat, um wieder zur Bergstation der Breitenbergbahn zu kommen: entweder geht man vollständig den steilen Weg bergab oder man geht den zweiten Teil über den Juwelenweg: Der Juwelenweg ist deutlich länger, geht natürlich auch die 170 Höhenmeter bergab, aber bei weitem nicht so steil. Eigentlich ist der Weg als Abenteuerweg für Kinder gemacht – immer wieder gibt es Stationen mit lehrreichen Tafeln oder auch kleine Aktivitätspielplätze. Zur Belohnung gibt es am Ende des Weges eine Kiesgrube und einen Bachlauf, in dem die Kinder dann „Diamanten“ suchen und behalten dürfen. Wir finden solche Wege immer sehr toll, da unsere Kinder diese Wege früher geliebt haben und es durch den Spannungsfaktor sich immer sehr entspannt mit den Kindern wandern ließ.

 

 

Nach etwas über 8 Kilometern kamen wir dann in der Hochalphütte eingekehrt. Zum Glück hatte diese Hütte heute geöffnet und liegt nur wenige hundert Meter vor der Bergstation der Seilbahn. In der Sonne auf der Panoramaterrasse ließ es sich gut aushalten und auch sehr gut essen und trinken. Die Fernsicht reicht bis hinter Füssen und man erkennt sogar sehr gut Schloss Neuschwanstein am Hang.

 

 

Von hier aus ging es dann die letzten Meter zurück zur Bergstation und dann mit der Gondelbahn hinab zum Parkplatz.

 

 

Wir fanden die Wanderung insgesamt durch die rund 340 Höhenmeter erst bergauf und dann wieder bergab recht herausfordernd, auch wenn es insgesamt nur eine Runde von ca. 8,5 Kilometern war. Insbesondere für Claudias Knie sind solche steilen Wanderungen natürlich eine entsprechende Herausforderung. Aber zum Glück wissen wir, dass man dem künstlichen Kniegelenk in keinster Weise schadet, auch wenn es danach gestresst ist und auch schmerzen kann. Somit für uns eine schöne Wanderung in tollem hochalpinen Gelände (der Gipfel liegt auf 1.838 Metern Höhe).

Von hier aus sind wir dann noch ein paar Kilometer bis nach Österreich reingefahren, wo wir einen schönen Stellplatz mitten in der Natur bei einem netten Wirt in Heiterwang gefunden haben. Von hier aus wollen wir morgen in die Tiroler Zugspitzarena starten.