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  >  Europa   >  Österreich   >  14.10.2024 Vilsalpsee, Tannheimer Tal

Bereits zweimal waren wir dort, hatten aber nie wirklich schönes Wetter. Also wollten wir es noch einmal wagen und eine Wanderung zum Vilsalpsee im Tannheimer Tal unternehmen.

Das Tannheimer Tal liegt nur rund 20 Kilometer von unserem Stellplatz in Wertach entfernt im österreichischen Bundesland Tirol. Also für uns nur wenige Fahrminuten entfernt. Nachdem wir über die Grenze gefahren sind, haben wir aber als erstes die Gelegenheit genutzt und zu extrem günstigen Benzinpreisen unser Wohnmobil vollgetankt. Der Literpreis liegt derzeit rund 0,20 EURO unter dem Preis in Deutschland – das lohnt sich dann auf jeden Fall. Tipp: wenn Ihr in Richtung Österreich fahrt, dann macht Euren Tank nur so voll, dass Ihr bis hierhin kommt, um dann günstig zu tanken. Ebenso dann noch einmal auf der Rückreise bevor es nach Deutschland zurückgeht. Da kann man schnell bei zwei Tankfüllungen mal 20,-EURO sparen.

Danach sind wir dann aber direkt zu unserem Ausgangspunkt für die heutige Wanderung gefahren: in Tannheim direkt unterhalb der Talstation der Neunerköpfle-Bergbahn befindet sich der zentrale Parkplatz des Ortes. Das Tagesticket wird derzeit für faire 5,-EURO angeboten – das finden wir absolut in Ordnung. Übernachten darf man wie im gesamten Bundesland Tirol jedoch nicht auf öffentlichen Parkplätzen, auch nicht zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit. Dies wird in den anderen Bundesländern Österreichs etwas kulanter gesehen.

Der Ort Tannheim selbst liegt auf rund 1.100 Metern Höhe zentral im Tannheimer Tal. Der Ort ist eher beschaulich, obwohl der wirtschaftliche Hauptsektor definitiv der Tourismus ist. Im Zentrum gibt es ein paar Geschäfte und typisch alpine Restaurants und Cafés. Viele behaupten, dass Tannheimer Tal sei das schönste Tal Österreichs mit seinen weiten sanft ansteigenden Hängen und den schroffen Bergmassiven auf beiden Seiten.

Für uns war Tannheim der Startpunkt unserer Wanderung zum Vilsalpsee. Der See selbst liegt rund 4 Kilometer vom Ortszentrum entfernt. Wenn man nicht so gut zu Fuß ist, kann man alternativ die stündlich zwischen Zentrum und See verkehrende Bimmelbahn nutzen, um zum See zu kommen. Wir haben uns allerdings auf den rund 1stündigen Fußweg gemacht.

 

 

 

Direkt am Ortsausgang verlässt man nahe einer kleinen Kapelle den asphaltierten Weg und biegt rechts in den Wald ab. Der Waldweg zum See verläuft nahezu immer am Waldrand entlang und folgt einem Gebirgsbach in Richtung See. Kurz nach der Kapelle kamen wir noch an einem Gehege mit Hochlandrindern vorbei.

 

 

 

Der breite und gut zu laufende Waldweg zieht sich dann über die gesamte Strecke rund 70 Meter in die Höhe bis man an das Ufer des Vilsalpsees kommt. Typisch für ein beliebtes Ausflugsziel gibt es hier ein Gästezentrum mit Infoformationshalle, Souvenirshop, Kiosk und Sitzterrasse. Wenige Meter daneben befindet sich eine kleine Seehütte und bietet sich als Einkehrmöglichkeit an. Bis hierher verkehrt auch die Bimmelbahn. Wir waren froh, dass Mitte Oktober Nebensaison ist und der See nicht von Menschenmassen überlaufen war.

 

 

Wenn man den See komplett umrunden möchte, muss man sich auf weitere 4 Kilometer einstellen. Der Weg führt jedoch flach immer am Ufer entlang rund um den See. Auf der Ostseite des Sees ist der Uferweg allerdings seit rund 15 Jahren für eine kurze Passage offiziell gesperrt, da es seinerzeit hier einen kleinen Felsrutsch gab. Allerdings ist die Absperrung offen und der Weg führt weiter entlang des Ufers. Lediglich an einer Stelle von maximal 5 Metern ist der Weg schmaler und man sieht wo er in den See abgebrochen ist. Wir sind grundsätzlich auf Sicherheit bedacht und halten uns an die Regeln, aber hier haben wir es gleich allen anderen Wanderern getan uns sind vollständig um den See gelaufen.

 

 

Wir haben uns dann auch gefreut, dass pünktlich am See die Sonne sich für ein Stündchen blicken ließ. Es ist eine extrem schöne Kulisse, wenn die Sonne die Berghänge anleuchtet und diese sich im türkisen Wasser des glasklaren Sees spiegeln. Kein Wunder, dass dieser Ort eine solche Anziehungskraft besitzt.

 

 

Am anderen Ende des Sees tief im Innern des Tals kurz vor Talende befindet sich dann eine weitere Hütte und lädt zur Einkehr ein: die Vilsalpe. Bei der Vilsalpe handelt es sich wie zumeist um einen ehemaligen Bergbauernhof, der sich heute auf Bewirtung der Wanderer spezialisiert ha. Typischerweise gibt es lokale Spezialitäten wie Gulasch- oder Erbsensuppe, Bockwurst mit Brot oder eine deftige Speck- oder Käseplatte. Man sollte immer daran denken, dass man auf seinen Wanderungen Bargeld dabeihat, da die meisten Hütten keine Kartenzahlung anbieten – dafür ist die Internetanbindung meistens nicht ausreichend stark genug.

Wer möchte, kann von der Vilsalpe nochmal einen rund einstündigen Rundweg hinauf ins Talende wandern. Hier gibt es noch einen Wasserfall, der steil über den Berghang ins Tal stürzt. Da wir jedoch für morgen eine Bergtour mit mehr Höhenmeter geplant haben, haben wir uns diese zusätzliche Runde gespart und haben den See weiter umrundet und sind über den Waldweg zurück bis nach Tannheim gelaufen. Auch so betrug die Distanz der gesamten Runde rund 12,7 Kilometer.

 

 

Unser Fazit der Tour ist, dass wir immer wieder zum Vilsalpsee wandern würden, auch wenn er sehr berühmt und touristisch erschlossen ist. Es ist einfach einer der schönsten Bergseen Österreichs in traumhafter Umgebung.

Zur Belohnung haben wir uns dann noch einen Kaffee in einem gemütlichen tiroler Straßencafé in Tannheim gegönnt.

Abends sind wir dann noch nach Jungholz zum Essen gefahren. Die Gemeinde Jungholz ist ebenso wie das Kleinwalsertal nur von Deutschland aus zu erreichen. Die steilen Berge lassen keine Direktverbindung zum Rest Österreichs zu. Hoch oben im Tal liegt die uns bereits bekannte Schrofenhütte, hier wird erstklassische Küche in einem urigen Ambiente angeboten. Wir fahren hier immer wieder gerne zum Essen hin und müssen sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis trotz der etwas gehobenen Preise erstklassig ist. Für ein gutes Essen darf man auch schon mal einen Euro mehr ausgeben.

 

 

Für die Nacht geht es dann noch ein letztes Mal die 8 Kilometer zurück zu unserem bekannten Wohnmobilstellplatz in Wertach.

 

 

(*der Bericht enthält unbezahlte Werbung)