Trotz, dass wir erst so spät angekommen sind, haben wir uns entschlossen recht früh aufzustehen, da bis nachmittags noch schönstes Herbstwetter gemeldet war.

Für die erste Wanderung haben wir uns eine Wanderung ausgesucht, bei der wir uns erstmal wieder an das Rauf und Runter in den Bergen gewöhnen können – ist doch bei uns Flachlandtirolern die höchste Erhebung weit und breit nur 32 Meter noch.

Rund 20 Kilometer von Wertach entfernt liegt der Kurort Bad Hindelang und in seinem Ortsteil Hinterstein begann unsere erste Wanderung:

Wirklich am Ende der Straße ins Tal hinein befindet sich der Wanderparkplatz „Auf der Höh“. Auf diesem Wanderparkplatz muss man allerdings mittlerweile auch ein Parkticket kaufen: entweder 7,-EURO für 4 Stunden oder 10,-EURO für ein Tagesticket. Da die Wanderungen hier im Tal alle länger sind, macht aus unserer Sicht allerdings nur das Tagesticket Sinn.

Hinterstein liegt auf 875 Metern Höhe und unser Ziel sollte das Giebelhaus am Ende des Tales auf rund 1.065 Metern Höhe sein. Für den ersten Tag sind die 200 Höhenmeter somit sehr moderat, insbesondere verteilen sich diese auf gut 8 Kilometern.

Verlaufen kann man sich auf dieser Tour definitiv nicht, führt doch der Weg geradeaus vom Parkplatz weg ins Tal hinein. Als erste muss man eine etwas steilere Anhöhe überwinden bevor sich der Weg sanft ansteigend ins Tal hineinzieht.

Der Weg ist zu 90% asphaltiert, wird aber nur einmal pro Stunde von einem örtlichen Wanderbus befahren. Dadurch, dass diese Strecke so gut ausgebaut ist, wird sie auch von vielen Radfahrern für ihre Touren durch die Berge genutzt. Allerdings ist der Weg breit genug und man hat keinerlei Probleme.

Unterwegs hat man immer wieder schöne Aussichten durch das Tal, Mitte Oktober leuchten die vielen Farben der Bäume besonders schön in der Sonne und verleihen der Landschaft ein sehr liebliches Bild.

Man läuft immer entlang eines breiteren Bergbaches, der mal wilder und mal ruhiger seinen Weg durch das Tal sucht.

Rund 1,5 Kilometer vor unserem Ziel befindet sich am Wegesrand eine der vielen kleinen Kapellen, wie man sie im gesamten Alpenraum in großer Zahl vorfindet – selbst an den entlegensten Stellen.

Unser heutiges Ziel ist dann das Giebelhaus. Bis hier fährt auch alternativ der örtliche Wanderbus, da ab hier viele alpine Bergtouren starten. Das Giebelhaus bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten für die Bergwanderer an. Wir haben uns hier nur gemütlich in die Sonne im Biergarten gesetzt und nach gelaufenen 8 Kilometern eine bayrische Pause mit typischer Zitronenlimo und Kaiserschmarrn gemacht. Bei dem schönen Spätsommerwetter saß der ganze Biergarten mit Wanderern und Radfahren voll. (*unbezahlte Werbung)

Nach gut einer Stunde mussten wir uns dann wieder auf den Rückweg machen. Da ab hier nur alpine Bergtouren starten, mussten wir die 8 Kilometer wieder den gleichen Weg bergabwärts zum Parkplatz zurücklaufen.

Insgesamt verläuft der Wanderweg einfach nur durch die schöne Allgäuer Landschaft und man genießt die Bewegung an der Natur. Wie gesagt fanden wir es praktisch uns so erstmal entspannt wieder an das Berglaufen zu gewöhnen. Die Strecke von letztendlich mehr als 16 Kilometern ist für uns gut zu bewältigen. Natürlich hat sich Claudias Knie am Ende wieder gemeldet, da 8 Kilometer bergab (wenn auch sanft bergab) natürlich für die Gelenke nicht schonend sind und in die Knie gehen. Auch wenn es anstrengender ist, sollte man für die Gelenke und Bänder besser bergauf laufen, da diese Bewegung gelenkschonender ist.

Insgesamt finden wir, dass die Wanderung von Hinterstein zum Giebelhaus insbesondere als Einstieg in einen Wanderurlaub oder auch für ungeübte Wanderer eine optimale Tour darstellt.

Nach insgesamt 6 Stunden waren wir dann wieder zurück und sind für eine weitere Nacht zu unserem Stellplatz nach Wertach gefahren.

Gegen Abend hat es dann wie vorhergesagt angefangen zu regnen und wir schauen morgen, welche Unternehmung sich anbietet. Für die nächsten beiden Tage ist eher durchwachsenes Wetter gemeldet bevor es wieder herbstlich schön werden soll. Persönlich haben wir uns als Ziel gesteckt, pro Tag mindestens 10 Kilometer zu laufen. Mal sehen, ob wir das über die ganzen 2 Wochen durchziehen werden.