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  >  Europa   >  Groß Britannien   >  21.07.2024 Atlantic Highway

Zum Glück stimmte der Wetterbericht und es war heute trocken und es kam sogar immer wieder die Sonne durch. Somit stand unserem Plan nichts im Wege, uns einige Highlights am Atlantic Highway anzugucken.

 

Der s.g. Atlantic Highway ist die A39 im Südwesten von England. Die Landstraße verläuft von Somerset über Devon bis ins nördliche Cornwall und umfasst rund 320 Kilometer. Die A39 windet sich durch atemberaubende Landschaften entlang der Küste, von hier aus hat man immer wieder die schönsten Ausblicke über die Landschaft. Schroffe Klippen, mythische Castles, lange Sandstrände oder malerische Fischerörtchen – abwechslungsreicher könnte die Landschaft nicht sein.

 

 

Wir selbst sind nur rund 50 Kilometer der Strecke zwischen Padstow und Tintagel gefahren. Hier lag dann auch unser erstes Ziel des Tages:

 

Tintagel Castle

 

 

Bei dem Tintagel Castle handelt es sich eigentlich nicht mehr um ein Schloss, sondern um die ruinenähnlichen Überreste einer frühzeitlichen Burganlage. Die Festung liegt auf einer Halbinsel, welche nur durch eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden ist. Eigentlich kommt man nur über steile Zu- und Abgänge auf die Halbinsel, seit 2019 verbindet eine Fußgängerbrücke die Insel auf Höhe des Festungseingangs mit dem Festland. Dies erleichtert den Besuch enorm, muss man nicht erst in die Schlucht hinab und wieder hinaufsteigen.

 

 

Sobald man über die Brücke gegangen ist, kommt man auch schon am alten Eingang der Festung – dem einzigen Stück der Anlage, woraus man noch Mauern und ein Tor erkennen kann.

 

 

Den Rest der Festung bildet eigentlich eine typische kornische Wiesenlandschaft, welcher aus Sicht der Natur natürlich wieder sehr schön ist. Allerdings sucht man vergeblich ein Castle. Lediglich ab und an gibt es ein paar Steine im Boden, aus denen man noch erkennen kann, dass sie seinerzeit die Grundmauern eines Gebäudes darstellten.

 

 

Lediglich die alte Kapelle konnte man noch in ihren Grundrissen erkennen.

 

 

Bekannt ist die Burg aus der Artus-Sage, so soll doch hier der König Artus (im englischen König Arthur) gezeugt worden sein.

 

 

Ansonsten hat man von der Halbinsel immer wieder tolle Ausblicke vom Steilhang hinab in die schöne Natur.

 

 

Wir waren sehr überrascht, dass dies eins der Highlights in Cornwall sein soll. Wir fanden es insgesamt recht wenig imposant, da selbst die Ruinen nicht viel zu sehen baten (da erkennt man selbst in den griechischen oder römischen Ruinen mehr). Allerdings wurde uns klar, dass dies ein Hauptreiseziel ist, da doch die Menschenmassen hier kolonnenweise durch die Anlage zogen – auch der Busparkplatz war restlos mit Reisegruppen gefüllt.

Zurück sind wir noch ein wenig durch das kleine Örtchen Tintagel selbst gelaufen. Es hat seinen typischen Charme erhalten – hier findet man noch alte Gebäude, darunter das alte Postoffice. Typische Häuser aus Cornwall findet man noch auf der Atlantic Road.

 

 

Nach einem Cream Tea (dem bisher allerdings schlechtesten…) sind wir dann wieder entlang des Atlantic Highways zurückgefahren zu unserem nächsten Ziel:

 

Padstow

 

 

 

Padstow ist eines der bekanntesten Fischerdörfchen entlang der A39. Es liegt im Norden der Grafschaft Cornwall und ist mit seinen gut 3.000 Einwohnern noch recht überschaubar. Der Hafen von Padstow liegt direkt an der Mündung des Camel River. Er unterliegt allerdings sehr stark den Gezeiten und kann bei Ebbe nicht von größeren Schiffen angesteuert werden.

 

 

Heutzutage wird die Stadt von vielen Touristen besucht, lässt es sich doch rund um das Hafenbecken und in den idyllischen, umliegenden Gassen sehr gut flanieren. Zahlreiche Restaurants, Pubs, Cafes und Geschäfte laden zum Verweilen ein. Aber auch für Familien ist die Region eines der Hauptziele, befinden sich doch in der unmittelbaren Umgebung die schönsten und weitläufigsten Sandstrände Cornwalls – und dies bei dem für Cornwall typischen gemäßigten mediterranen Klima.

 

 

 

Nur wenige Kilometer außerhalb von Padstow liegt unser letztes Ziel des Tages:

 

Trevose Head Lighthouse

 

 

Südwestlich von Padstow befindet sich eine Landzunge, die weit in den Atlantik hinausragt. Da es zwischen Land´s End und dem weit im Norden gelegenen Lundy keinen Leuchtturm gab, wurde am Trevose Head im Jahre 1847 der gleichnamige Leuchtturm erbaut. Er vereinfachte das Leben der Seeleute in den rauhen Gewässern seinerzeit sehr, da sie noch nicht über moderne Navigationssysteme verfügten.

 

 

Der Leuchtturm hat eine mit 27 Metern sehr geringe Höhe, steht aber ja auf dem steilen Hang der Halbinsel. Sein Licht hat eine sagenhafte Reichweite von 33 Kilometern, in klaren Nächten kann man das Licht noch im 56 Kilometer entfernten Pendeen erkennen – also beim nächsten Leuchtturm am Land´s End.

Hier endet unser heutiger Tag am Atlantic Highway ebenso wie unser Aufenthalt in Cornwall, da es morgen Abschied nehmen heißt und unsere Tour uns wieder weiter östlich ins Landesinnere führen wird.