09.05.-11.05.2024 – Varadero & Heimreise
Eigentlich wollten wir noch einen Tag in das Zentrum des Ortes Varadero mit dem Bus fahren. Allerdings sind wir ja bereits gestern mit dem Chevrolet durch den Ort gefahren und haben entschieden, dass es sich nicht lohnt, noch einmal herzufahren.
Wenn man vom Festland/Flughafen auskommend in Richtung der Halbinsel Varadero fährt, überquert man zu Beginn der Halbinsel einen Fluss über eine Brücke. Ab diesem Punkt meint man, man sei in ein anderes Land gefahren. Die Straßen sind in einem Top-Zustand mit schönem mit Blumen bepflanztem Mittelstreifen, links und rechts mit Palmen gesäumt führt die Straße immer am Meer entlang. Linker hat reihen sich dann die exklusiven Hotels aneinander entlang des weißen Strandes von Varadero. Für uns fühlte es sich eher an, als wenn man hier über die Fortsetzung der Strecke über die Florida-Keys fährt – dies passt auch geografisch betrachtet, sind es doch weniger als 100 Meilen bis Key West von hier aus. Ebenso der kleine 7.000 Einwohner zählende Ort hat nichts mit dem zu tun, wie wir Kuba während unserer Rundtour erleben durften. Hier ist alles auf Tourismus ausgelegt: ordentliche Straßenzüge, die von Bars, Restaurants, Cafés und Nachtclubs gesäumt werden. Viele Urlauber sagen (auch uns wurde dies von anderen Gästen im Hotel so erzählt), dass man in Varadero noch das eigentliche und ursprünglich Kuba erleben kann. Wir können nur sagen, dass all diese Touristen wahrscheinlich vom Flughafen aus nur auf die Halbinsel Varadero gebracht wurden, um hier ihren wohlverdienten zweiwöchigen Urlaub in einem der Hotel-Resorts am Traumstrand zu verbringen. Diese Urlauber kommen dann maximal bis ins kleine Städtchen Varadero. Hier unterscheiden sich wieder deutlich die zwei Kategorien Reisende und Urlauber (wobei wir ausdrücklich betonen möchten, dass dies keine Wertung darstellt – das wichtigste ist, dass jeder den Urlaub lebt, der sich für ihn richtig anfühlt und perfekt ist).
Somit haben wir uns aber entschieden, die letzten beiden Tage unserer Kuba-Reise noch gemütlich am Strand bzw. am Pool zu verbringen und ein wenig zu entspannen bevor unser Flieger wieder in Richtung Frankfurt geht.
Die Heimreise geht wieder mit einem 10-Stündigen Nachtflug zurück nach Frankfurt und von dort aus mit dem ICE in unsere Heimat in der Nähe von Düsseldorf.
Gerne möchten wir an dieser Stelle noch ein Fazit zu unserer Kuba-Reise erstellen:
Was war unsere Erwartungshaltung?
Wir wussten, dass wir in ein sehr armes, sozialistisch-kommunistisches Land fliegen.
Wir wussten, dass die Menschen hier ein sehr bescheidenes Leben führen.
Wir wussten, dass auch wir als Touristen mit täglichen Einschränkungen leben müssen.
Was haben wir vorgefunden?
Zusammenfassend haben wir einen Spruch geprägt:
„Kuba ist ein Land aus einer anderen Zeit“
Was meinen wir damit?
In Kuba scheinen die Uhren vor rund 100 Jahren stehen geblieben zu sein. Der Stil des Landes erinnert an die Südstaaten zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, Pferde- und Ochsenfuhrwerke gehören zum täglichen Bild genauso wie Oldtimer (diese sind hier kein Wertgegenstand, sondern ganz normale Autos). Das Land ist durch seine Politik und durch internationale Embargos (insbesondere seitens der USA) quasi von der Welt isoliert und muss selber klarkommen. Dementsprechend ist Kuba sehr landwirtschaftlich geprägt, um sich selbst zu versorgen. Es gibt keine Industrialisierung oder Maschinen zur Hilfe, alles wird noch per Hand gemacht. Dementsprechend ist die Küche zum Beispiel frei von Zusatzstoffen oder Geschmacksverstärkern – dies ist viel besser bekömmlich. Die Menschen sind extrem arm (bei einem Monatseinkommen von 10,00 bis 15,00 EURO), aber mega gastfreundlich und hilfsbereit. Kuba gehört trotz seiner Armut zu einem der sichersten Reiseländer der Erde, auch für Familien und alleinreisende Frauen. Kuba hat sehr viel zu bieten, sowohl an Natur als auch an Städten mit kolonialem Erbe. Es ist absolut richtig, dass die historischen Städte allesamt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Für uns mit Sicherheit eins der faszinierendsten und einzigartigsten Reiseländer bisher überhaupt. Wir sind einfach nur restlos begeistert.
Wir können aber jedem nur empfehlen, wer Kuba noch authentisch kennenlernen möchte, dieses Land in den nächsten Jahren zu bereisen. Auch hier öffnet sich immer mehr und das moderne Leben hält Schritt für Schritt Einzug.
Für uns geht eine traumhafte und interessante Reise zu Ende, an die wir uns noch lange erinnern werden.