28.04.2024 – Havanna Tag 2
Was wäre Kuba ohne seine Zigarren. Der Tabakhandel hat Kuba zu seinem historischen Reichtum und zu seinem internationalen Bekanntheitsgrad geführt. Daher haben wir am Vormittag des zweiten Tages in Havanna an einem Zigarren-Workshop teilgenommen. Dieser fand auf einer gemütlichen Rooftop-Bar in der Altstadt statt.
Neben unserem deutschsprachigen Guide kam heute ein Mitarbeiter einer Zigarrenfabrik hinzu. Er arbeitet hauptberuflich in der Qualitätskontrolle und kennt sich bestens in der Zigarrenherstellung aus.
Als erstes wurde uns alles über die Anpflanzung der Blätter erklärt und welche Blätter man für die Zigarren verwendet. Danach wurde uns alles über die Herstellung von Zigarren erklärt und ausführlich gezeigt, wie diese gedreht werden. Es gibt verschiedene Größen an Zigarren und diese Normen müssen streng eingehalten werden, damit die Zigarre die Qualitätskontrolle passiert.
Auch wir durften uns danach an das Zigarrendrehen versuchen und unsere eigene Zigarre herstellen. Allerdings haben wir diese nicht geraucht, sondern als nehmen sie als typisches Souvenir mit nach Hause.
Der rund zweistündige Workshop wurde mit einem landestypischen Rum sowie einem kubanischen Espresso beendet. Wir fanden, es war eine sehr landestypische Erfahrung und es hat uns viel Spaß gemacht – auch wenn das Drehen einer Zigarre gar nicht so leicht ist, aber die offizielle Ausbildung mit Abschlussprüfung dauert auch insgesamt 9 Monate.
Danach haben wir unser Mittagessen in einer der gemütlichen Gassen Havannas zu uns genommen. In den ersten beiden Tagen sind wir sehr positiv überrascht über das doch sehr leckere Essen, was uns bisher serviert wurde. Da wir vorher viel gelesen haben, dass das Essen nicht sehr schmackhaft und recht eintönig sein soll, sind wir nicht mit besonderen Erwartungen an die lokale Küche hergekommen.
Das besondere an der kubanischen Küche ist, dass sie komplett aus lokalen Produkten hergestellt wird, da es nach wie vor sozusagen keinerlei Import von Produkten aus anderen Ländern gibt. Daher ist auch die Küche speziell, aber frei von künstlichen Zusatzstoffen und bisher sehr schmackhaft.
Danach machten wir uns auf den Weg durch die Gassen der Altstadt in Richtung von Ernest Hemmingways Lieblingsbar La Floridita. Unterwegs kamen wir natürlich an zahlreichen Oldtimern und kubanischen Straßenszenen vorbei. Sonntags findet das Leben auf der Straße statt, auch die Einheimischen sind unterwegs und aus vielen Häusern klingt die kubanische Musik mit ihren bekannten Salsa-Klängen.
Natürlich gibt es auch wie erwartet sehr viel Armut und das sieht man an allen Ecken und Kanten. Die Häuser sehen von außen meist völlig zerfallen und nicht bewohnbar aus. Von unserem Guide haben wir allerdings gelernt, dass die Häuser als solches niemandem gehören und sich keiner drum kümmert. Innerhalb er Häuser gehören den Familien einzelne Wohnungen, die sie in Ordnung halten aber das Gebäude wird sich selbst überlassen.
Die Bar La Floridita befindet sich am Rande des historischen Stadtkerns am Ende einer belebten „Flaniermeile“. Da es sich um die bei Touristen bekannteste Bar handelt, wird dies natürlich ausgenutzt und dies ist bereits von außen zu sehen.
Von innen hat die Bar ihren eigenen Charme erhalten, die Barkeeper mixen hier die Daiqiries und Mojitos im Akkord. Natürlich möchten alle Besucher eines der beiden Lieblingsgetränke von Hemingway probieren. Dementsprechend sind hier die Preise natürlich völlig europäisch, aber dafür hat man ja absolutes Verständnis (hier haben wir für den Cocktail 6,25 EURO bezahlt – ansonsten liegen die klassischen Cocktails deutlich unter 2,00 EURO).
In der linken Ecke befindet sich eine Bronze-Statue an der Bar – genau hier soll der Schriftsteller immer gesessen haben und einen oder zwei oder mehr seiner Lieblingsdrinks zu sich genommen haben. Auch wir haben hier ganz touristisch unsere Bilder mit der Statue des prominenten Gastes gemacht.
Zur Unterhaltung spielte noch eine kleine Band original kubanische Musik und untermalte das Flair der Bar. Auch wenn es natürlich alles in allem sehr touristisch war, sollte man sich diese Bar nicht entgehen lassen, die Cocktails sind lecker und der Ort gehört mit Sicherheit zu den bekanntesten Orten der Stadt.
Für den Abend haben wir uns entschieden, dass wir gerne noch die wichtigsten Plätze im Dunkeln sehen möchten. Wir finden immer, dass die charmant beleuchteten Gebäude den Städten nochmal eine ganz besondere Aura verleihen. So sind wir quasi nochmal durch die ganze Stadt gezogen und haben das Flair bei Nacht auf uns wirken lassen.