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  >  Europa   >  Deutschland   >  16.03.2024 – Olympiastadion und der „Westen“

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Berliner Westens und fing mit einer Führung durch das Berliner Olympia-Stadion an.

 

Olympiastadion Berlin

Das Olympiastadion wurde Anfang der 1930er Jahre für die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin 1936 erbaut. Es liegt im Berliner Ortsteil Charlottenburg-Wilmersdorf auf dem Olympiagelände (dem früheren Reichssportfeld). Es hatte seinerzeit ein Fassungsvermögen von 100.000 Zuschauern.

 

 

 

Markenzeichen des Olympiastadions ist der Haupteingang, das Osttor. Hier stehen zwei 35 Meter hohe Türme zwischen denen die olympischen Ringe aufgehängt sind. Gegenüberliegend ist das Stadion am Westtor (dem Marathontor unterbrochen) – von hier aus hat man einen perfekten Überblick über die Ränge und den gegenüberliegenden Türmen. Im Durchbruch befindet sich auch auf einem Dreifuß die olympische Feuerschale.

 

 

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Stadion das Heimstadion des Fußballklubs Hertha BSC. 1974 fand dann anlässlich der Weltmeisterschaft in Deutschland der erste Umbau statt: das Stadion bekam eine Teilüberdachung.

 

 

Von 2000 bis 2004 wurde dann das gesamte Stadion grundlegend umgebaut und modernisiert, stand doch 2006 wieder eine Fußballweltmeisterschaft ins Haus. Da das Stadion unter Denkmalschutz steht, galt es die ursprüngliche Bausubstanz zu erhalten, die alten Natursteine wurden allesamt sandgestrahlt. Neu war die „freischwebende“ doppelte Textilüberdachung, die einen s.g. durchgehenden Feuerring ermöglichte: es handelt sich hierbei um eine durchgängige rundumverlaufende Flutlichtanlage, so dass bei Flutlichtspielen keinerlei Schatten oder Halbschatten entsteht. Ebenfalls wurde in dieser doppellagigen Überdachung ein komplett neuartiges Akustiksystem verbaut. Das besondere an den ganzen Baumaßnahmen ist, dass sich diese komplett rückstandslos abbauen lassen und somit kann das Stadion in den Urzustand zurückversetzt werden – eine Bedingung des Denkmalschutzes.

Seit dem Umbau hat das Stadion noch eine Kapazität von rund 75.000 Zuschauern. 2006 fand hier das Weltmeisterschaftsendspiel statt, außerdem fanden weitere Sportereignisse in den Bereichen Fußball, Leichtathletik etc. auf internationaler Basis hier statt. Das nächste Großereignis steht dem Gebäude im Sommer 2024 bevor, wenn hier das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft ausgetragen wird.

 

 

Außerdem dient das Stadion natürlich auch gelegentlich als Ort für Großveranstaltungen, wie Konzerte, Kirchentage (2011 zelebrierte hier Papst Benedikt XVI. eine Messe vor 30.000 Gläubigen). Den Rekord hält hier allerdings Mario Barth, der hier 2008 vor mehr als 70.000 Zuschauern auftrat.

Vom Olympiastadion aus geht es weiter im Westen Berlins zum weltbekannten Ku´damm und den dort befindlichen Sehenswürdigkeiten.

 

Kurfürstendamm

Im ehemaligen Westen Berlins befindet sich eine der bekanntesten Straßen der Stadt: der Kurfürstendamm (kurz: Ku´damm).

 

 

Der Ku´damm verläuft über rund 3,5 Kilometer vom Rathenauplatz im Ortsteil Grunewald bis hin zur Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche im Bezirk Charlottenburg. Der Ku´damm ist eine der Hauptattraktionen in der Berliner Westcity und zieht unzählige Touristen an. Es handelt sich um eine der größten Einkaufsmeilen der Stadt, zusätzlich geprägt von zahlreichen Straßencafés und Restaurants.

Ursprünglich wurde die Straße im 16.Jahrhundert als Reitweg zwischen dem Jagdschloss im Grunewald bis zum Stadtschloss in Berlin für den Kurfürsten Joachim II. angelegt. Erst Ende des 19.Jahrhunderts setzte sich Otto von Bismarck für den Ausbau der Straße hin zur Prachtstraße ein. Dies war der Startschuss dafür, dass sich der Grunewald hin zum Villenviertel entwickelte. Ab 1886 galt der Kurfürstendamm mit seiner stattlichen Breite von 53 Metern offiziell als Boulevard. Nach der Zerstörung während des zweiten Weltkriegs wurde der Ku´damm in der westlichen Besatzungszone wiederaufgebaut und galt als Zeichen für den Wiederaufbau des Westens und als Symbol für das Wirtschaftswunder.

Nach dem Mauerfall strömten Ende des vergangenen Jahrhunderts die Menschen zuerst alle Richtung Ku´damm. Im Laufe der Jahre rückte jedoch das historische Zentrum Berlins wieder immer mehr in den Fokus der Bevölkerung und somit mussten immer mehr der alteingesessenen Gastronomiebetriebe und Kinos schließen. Der Ku´damm entwickelte sich zur heutigen hochwertigen Einkaufsmeile.

Hier befindet sich u.a. das weltweit bekannte Nobelkaufhaus KaDeWe (Kaufhaus des Westens) sowie die Berliner Filiale der weltweiten kette Hard-Rock-Café. Außerdem befindet sich an Sehenswürdigkeiten hier die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und direkt gegenüber befindet sich der Haupteingang des Berliner Zoos.

 

Kaufhaus des Westens (KaDeWe)

Das Kaufhaus des Westens wurde bereits zu Beginn des 20.Jahrhunderts errichtet und gilt mit seinem gehobenen Sortiment und Luxuswaren als das bekannteste Kaufhaus Deutschlands.

 

 

Als besondere Attraktion gilt bereits seit Ende der 1920er die Feinkostabteilung in der sechsten Etage des Gebäudes: sie gilt als die zweitgrößte Feinkostabteilung weltweit.

 

 

 

Das KaDeWe wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach umgebaut und ist heute das einzige verbliebene Warenhaus aus der Gründerzeit.

Nur wenige Gehminuten vom KaDeWe entfernt liegt die Filiale des bekannten Hard-Rock-Cafés.

 

Hard-Rock-Café Berlin

Die weltweiten Hard-Rock-Cafés sind weniger für ihre Speisen und Getränke bekannt als vielmehr für das besondere Ambiente. Weltweit verfügt die Kette über mehr als 70.000 Ausstellungsstücken an Musikexponaten (somit ist es die weltweit größte Sammlung ihrer Art). Die Exponate werden entweder auf Auktionen ersteigert oder von den Musikern zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um handsignierte Gitarren, Bühnenoutfits, goldene Schallplatten oder seltenen Fotos. Die Exponate zieren überall die Wände und Räumlichkeiten der Hard-Rock-Cafés.

 

 

Der Gastronomie sind in der Regel Läden und Shops angeschlossen, in denen Kleidung, Souvenirs, Pins, etc. angeboten werden. In jeder Stadt gibt es T-Shirts, Gläser, Schlüsselanhänger, Teddybären und Puppen mit dem Hard-Rock-Café-Logo und dem Namen der Stadt. Es besteht weltweit ein reges Kauf- und Sammlerinteresse.

Mittlerweile gibt es 170 Hard-Rock-Cafés auf der gesamten Welt verteilt.

 

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Kaiser Wilhelm II. in Gedenken an seinen Großvater Kaiser Wilhelm I. errichtet. Die evangelische Kirche wurde im Stil der Neoromanik erbaut und der Kirchturm mit 113 Metern Höhe war seinerzeit das höchste Gebäude der Stadt.

 

 

Die Kirche steht auf dem Breitscheidplatz direkt am Ku´damm im Bezirk Charlottenburg gelegen. Da die Kirche im zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde entschied man sich für den Abriss des Kirchenschiffs und nur für den Erhalt der Turmruine. Zeitgleich wurde direkt neben der Turmruine ein neues vierteiliges Bauensemble errichtet, bestehend aus Kirchenschiff, Kirchturm, Kapelle und Foyer. Der Baustil entspricht dem damaligen Baustil der Moderne und steht im Kontrast zur alten Turmruine.

Merkmal der neuen Kirche sind die 20.000 blauen Fenster, die die Innenräume in einem eigenen Licht erstrahlen lassen.

 

 

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist eine der bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Berliner Westen und gilt allgemein als Mahnmal gegen den Krieg.

Ein langer und spannender Tag im Westteil Berlins geht zu Ende und wir haben noch ein paar Eindrücke der Berliner Sehenswürdigkeiten bei Nacht genossen.

Bevor wir sonntags mittags wieder die Heimreise angetreten haben, stand noch ein ganz besonderes Highlight auf dem Programm: eine Innenbesichtigung des Reichstagsgebäudes samt dem Parlament, wo der Deutsche Bundestag tagt.