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Wir wissen, dass es zu diesem Thema schon unzählige Packlisten auf allen möglichen Blogs gibt. Trotzdem finden wir, dass dies ein wichtiges Thema ist, wenn man für eine Langzeitreise packt. Denn jeder Reisende hat hierzu seine eigenen Empfindungen und Präferenzen, was wichtig ist. Da es allerdings schon unzählige detaillierte Packlisten gibt, wollen wir bewusst hierauf verzichten, sondern eher die Kriterien beleuchten, die den Inhalt des Reisegepäcks beeinflussen.

 

1.Größe/Gewicht des Reisegepäcks

Gleichbleibend für alle ist wieviel man mitnimmt. Hier sollte man unbedingt darauf achten, dass das Gepäck nicht zu schwer wird, da man ständig von A nach B weiterreist. Hier würden wir sagen, dass die üblichen 20-23 kg für eine Pauschalreise mit dem Flugzeug viel zu viel sind. Wenn man auf einer Weltreise/Langzeitreise unterwegs ist, gibt man sein Gepäck nicht immer ab, sondern muss es auch häufig selbst tragen, wenn man z.B. zu Fuß zu einer Unterkunft laufen muss. Aber auch bei Bussen und Bahnen ist man häufig auf sich selbst gestellt und bekommt das Gepäck nicht abgenommen. Auf unserer Erfahrung basierend, sollte das Gepäck dementsprechend nicht mehr als 12-15 kg wiegen. Wenn man mit diesem reduzierten Gewicht startet hat man außerdem die Möglichkeit, eventuell etwas nachzukaufen oder ein Mitbringsel zu kaufen und zu verstauen.

Dieses Gewicht ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass man davon schon mal das Eigengewicht vom Gepäckstück (egal ob Rucksack, Tasche oder Koffer) abziehen muss – hier fallen gut und gerne 3-4 kg für an.

 

 

 

Wir haben uns als Reisegepäck für eine Trolley-Tasche von Dakine (*unbezahlte Werbung) entschieden. Permanent einen schweren Rucksack auf dem Rücken tragen zu müssen kam für uns auf Grund unserer körperlichen Probleme sowie des Alters nicht in Frage. Ebenso fanden wir einen Koffer unhandlich. Die Trolley-Tasche hat ein festes Unterteil und ein weiches Oberteil. Zudem sind die Seiten getrennt mit Reisverschluss verschließbar und da Oberteil ist zusätzlich unterteilt. Die Tasche konnten wir so als Trolley hinter uns herziehen, im Zweifelsfall durch diverse Griffe und Gurte aber auch unproblematisch tragen.

 

 

Außerdem halten wir für das Gepäck weitere Packhilfen für sinnvoll, so kann man alles einzeln verpacken und gut Ordnung halten, da man ja die ganze Zeit aus dem Gepäckstück lebt und nicht auspackt. Wir haben uns hier für kleine extrem leichte Packwürfel entschieden, die wir sehr preisgünstig bei IKEA (*unbezahlte Werbung) gekauft haben.

 

2.Grundausstattung des Reisegepäcks

Bevor es an die Kleidung geht, sollte man sich überlegen, welche Grundausstattung mit ins Reisegepäck muss. Neben dem Eigengewicht des Reisegepäcks reduziert auch diese Grundausstattung das frei verfügbare Gewicht für Kleidung.

Ins Gepäck gehört selbstverständlich eine Grundausstattung an Reiseapotheke sowie der Kulturbeutel. Aber auch hier gilt: weniger ist mehr. Es gibt eigentlich keinen Ort der Welt, wo man nicht Kosmetika für den Alltag sowie Medikamente für die Standard-Wehwehchen bekommt.

 

 

Natürlich sollte man immer die wichtigsten Medikamente dabeihaben: Medikamente, die man regelmäßig nehmen muss sowie eine Grundausstattung für die „Reise-Krankheiten“ wie Magen-Darm, Sonnenbrand, Insektenstiche oder Erkältungskrankheiten. Diese Dinge muss jeder für sich entscheiden und da möchten wir keine grundlegende Empfehlung abgeben.

Für uns können wir nur sagen, dass Claudia aus gesundheitlichen Gründen einige Medikamente dauerhaft benötigt (u.a. für Blutdruck, Schilddrüse, Blutgerinnung etc.). Bei diesen wichtigen Medikamenten haben wir uns entschieden, diese in ausreichender Menge für den gesamten Reisezeitraum von 6 Monaten plus kleiner Reserve mitzunehmen. Hier ein gut gemeinter Tipp: teilt diese Medikamente auf mehrere Gepäckstücke auf (natürlich nur möglich, wenn ihr zu zweit unterwegs seid). Wir haben diese auf beide Gepäckstücke aufgeteilt plus einen Basisvorrat für 3 Wochen im Handgepäck. So haben wir sichergestellt, dass im Notfall (wenn z.B. ein Gepäckstück verloren geht) immer eine lückenlose Einnahme dieser Medikamente gewährleistet war.

Sinnvoll ist es, wenn man eine separate kleine Tasche für Medikamente packt.

Für den Kulturbeutel empfehlen wir einen kleinen weichten Kulturbeutel mit vielen Fächern, den man im Bad der jeweiligen Unterkunft aufhängen kann. Dies erspart Auspacken und ist sehr übersichtlich.

 

 

Außerdem hatten wir noch einen Travelsafe dabei. Ein Travelsafe besteht aus reißfestem und schneidfestem Material und ist mit einem Schloss verschließbar und durch ein nicht zertrennbares Stahlseil fest mit einem Gegenstand des Zimmer verbindbar. Hier kann man seine Wertsachen einschließen und vor Diebstahl schützen. Dies ist besonders wichtig in Sammelunterkünften bzw. kleineren Unterkünften wo kein Safe zur Verfügung steht. Wir haben hier immer unsere Reisepässe, Geld, Papiere, Kreditkarten, Laptop etc. drin verstaut).

 

 

Allein durch diese Grundausstattung im Bereich Kosmetika und Medikamente fallen einige Kilos Reisegepäck an. Am Ende bleibt i.d.R. nicht viel an Gewicht für die eigentliche Kleidung übrig (geschätzt nur 5-7 kg).

 

3.Kleidung

Die übrig gebliebenen Kilos klingen erstmal nicht viel, sind aber unserer Meinung nach völlig ausreichend. Man muss ja bedenken, dass man eh nicht für die gesamte Zeit Kleidung mitnehmen kann (wie z.B. bei einem 2wöchigen Urlaub), sondern eh regelmäßig waschen muss. Dies ist auch in allen Ländern der Welt problemlos möglich, es gibt überall preisgünstige Waschsalons, wo man seine Kleidung waschen lassen kann. Grundsätzlich sollte man sich überlegen, farbtechnisch so zu packen, dass man alles zusammen waschen kann und nicht noch nach Farben (weiß / dunkel) unterscheiden muss. Mengenmäßig haben wir uns daher für eine Ausstattung für 10 Tage entschieden – ein Zeitraum, in welchem es immer möglich ist zu waschen, der einem aber auch nicht unter Druck setzt alle 2-3 waschen zu müssen. Diese Ausstattung bezieht sich insbesondere auf Wäsche, T-Shirts etc. Kurze bzw. lange Hose, Badekleidung, Pullover, Jacken benötigt man natürlich nur in geringer Anzahl.

Bevor man ans Packen geht, sollte man sich erstmal überlegen, welchen Kleidungsstil man mitnehmen möchte – hier kommt es in erster Linie darauf an wie man unterwegs ist (eher basic als Backpacker in Hostels oder mehr Standard als Flashpacker in Hotels). Sobald man in gehobeneren Hotels unterwegs ist, sollte auch der Kleidungsstil entsprechend angepasst sein. Ebenso spielen natürlich die geplanten Länder und das dortige Klima eine entscheidende Rolle. Ist man überwiegend in warmen oder tropischen Ländern unterwegs, ist es relativ einfach, da man auf allzu viel warme Kleidung verzichten kann. Nichtdestotrotz sollte ein Set warme Kleidung immer dabei sein – auch in warmen Ländern kühlt es mal ab, vielfach gibt es extrem kalt klimatisierte Malls oder Verkehrsmittel, wo man warme Kleidung benötigt.

Sowohl gegen Kälte als auch für die Gemütlichkeit empfehlen wir auf jeden Fall die Mitnahme einer Jogginghose und eines gemütlichen Hoodies. Auch auf langen Reisen (ob im Flieger oder bei langen Bus- und Bahnfahrten kann dies die praktischste Kleidung sein). Außerdem hatten wir jeder eine vernünftige lange Hose dabei sowie eine Allwetterjacke. Damit waren wir an warmer Kleidung absolut ausreichend ausgestattet.

Neben der grundsätzlichen Kleidung wie Wäsche, kurze und lange Hosen, Shirts, Pullover, Jacke sollte man nicht vergessen noch folgendes mitzunehmen: Badekleidung, dünne kurze Sporthose (reicht oftmals auch als kurze Hose völlig aus), Regenjacke oder -poncho (in tropischen Regionen regnet es doch häufiger und man ist trotzdem unterwegs), Sarong oder Tempelhose (in den meisten Kulturen müssen auch die Männer ihre Beine vollständig bedecken bevor man religiöse Stätten betreten darf), Cappy als Schutz vor der Sonne. Sinnvoll ist auch immer die Mitnahme eines dünnen Microfaser-Badetuchs, es wiegt nichts, trocknet extrem schnell und eignet sich sowohl für Strand oder ggfls. auch zum Duschen.

 

4.Handgepäck/Daypack

Wir haben uns vorher überlegt, dass unser Handgepäckrucksack auch als Daypack funktionieren soll, damit wir nichts zusätzlich mitnehmen müssen. Einzig haben wir noch einen kleinen Kordelrucksack dabeigehabt, wenn man mal mit sehr wenig unterwegs war.

Die Größe des Handgepäckrucksacks sollte nicht zu klein bemessen sei, da man sich vorher gut überlegen sollte, was hier alles rein muss:

-Papiere/Dokumente
-Geldbörse
-Technik
-Trinkflasche
-Erste-Hilfe-Set
-Kissen für im Flugzeug
-Reisebesteck
-persönliches

Hier hängt es natürlich stark davon ab, welche technische Ausstattung man mitnimmt. Wir denken, dass generell eine Größe von 25-30 Litern als Handgepäck benötigt wird. Wir waren hier außerdem mit wasserdichten Rollrucksäcken unterwegs, um unser Handgepäck vor Regen oder Spritzwasser auf Boten zu schützen.

 

 

Bevor wir noch separat auf die Punkte Technik und Dokumente/Papiere eingehen noch ein paar Anmerkungen zu den anderen Utensilien:

 

Geldbörse:
hier sollte man darauf achten, dass die Geldbörse eine Abschirmfunktion (RFID) hat oder man sollte für Kreditkarten separate RFID-Kreditkartenhüllen kaufen. Ein RFID-Schutz ist besonders wichtig, da er dafür sorgt, dass deine Karten vor dem Ausspähen oder Auslesen sensibler Daten geschützt sind. Insbesondere an belebten Orten oder Großstädten wo die Menschen eng beieinander sind, hört man immer wieder von Datendiebstahl und dem damit verbundenen Datenmissbrauch. Wir wollen durch Dinge wie dem Travelsafe oder dem RFID-Schutz definitiv keine Angst schüren, aber ein wenig Umsicht kann nicht schaden. Generell müssen wir zum Thema Sicherheit auch noch anmerken, dass wir uns zu keiner Zeit oder in keinem Land während unserer Weltreise unwohl oder unsicher gefühlt haben. Wenn man mit der nötigen Umsicht an die Sache rangeht und sich entsprechend verhält, tut einem keiner was. Im Gegenteil: wir sind fast nur auf besonders freundliche und hilfsbereite Menschen gestoßen, die die Weltreise zu einem unvergesslichen Erlebnis haben werden lassen.

 

 

 

Trinkflasche:

Wir können die Mitnahme einer Trinkflasche nur empfehlen. Dies ist umweltfreundlicher als der Kauf vieler kleiner Plastikflaschen und außerdem viel preisgünstiger. In vielen Unterkünften findet man Wasserspender, die man sich morgens mit Trinkwasser auffüllen kann. Außerdem ist es in Ländern wie z.B. insbesondere Australien und Neuseeland üblich, dass man an öffentlichen Plätzen und in Großstädten in regelmäßigen Abständen öffentliche Trinkwasserspender findet. Diese sind sogar kostenlos. Selbst in den australischen Nationalparks mit in der Natur fand man auf einsamen Wanderwegen solche Trinkwasserspender. Einfach eine geniale Idee und so praktisch.

 

 

 

Erste-Hilfe-Set

Wir empfehlen auch die Mitnahme eines kleine Erste-Hilfe-Sets. Dies sollte die wesentlichen Utensilien für eine erste Wundversorgung beinhalten: Pflaster, Mullbinden, Kompressen, Insektengel, Verbandsschere (Achtung: muss während des Fluges in das aufgegebene Gepäckstück), Einmalhandschuhe, etc. Dieses EH-Set gehört unserer Meinung nach immer in den Day-Pack, da man es am ehesten benötigt, wenn man unterwegs ist.

 

Kissen fürs Flugzeug

Wir haben uns mittlerweile angewöhnt, immer ein kleines dünnes Kissen mit ins Flugzeug zu nehmen. Dies trägt gerade auf Langstreckenflügen sehr zum Komfort bei und auch oft kann es zusätzlich in den Unterkünften benutzt werden, da man nicht immer gemütliche Kissen wie zu Hause vorfindet. Hier hat Claudia ein kleines Kissen dabei, Torsten bevorzugt ein kleines aufblasbares Nackenhörnchen, welches man universell nutzen kann und die Festigkeit durch das Luftvolumen variieren kann.

 

Reisebesteck

Wenn man viel individuell unterwegs ist, haben wir immer unser Reisebesteck dabei. Hierbei handelt es sich um ein leicht verstaubares Kunststoffbesteck. So kann man sich schnell mal was in einem Supermarkt kaufen und unterwegs essen. Oder auch wenn man am Straßenrand oder in einer Garküche was kauft hat man Zweifelsfalls sein eigenes Besteck dabei. Auch hier darauf achten, dass sich dieses während des Fluges im Reisegepäck befindet.

 

 

 

5.Papiere/Dokumente

Papiere und Dokumente sind natürlich Grundvoraussetzung für eine problemlose Reise. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Unterlagen:

Reisepass                    (mindestens noch 6 Monaten über das Reiseende hinaus gültig, ausreichend Seiten für Visa, Stempel)
Visum                           je nach Bedarf rechtzeitig beantragen (z.T. gibt es Visa on Arrival am Flughafen)
Personalausweis          nehmen wir immer als zusätzliches Ausweisdokument mit
Internat. Führerschein  zum Mieten von Roller, Auto oder Camper
.                                    Bitte darauf achten, dass es zwei verschiedene internationale Führerscheine
.                                    gibt, je nachdem für welche Länder man diesen benötigt
Krankenversicherung   man benötigt eine separate Auslandskrankenversicherung für Langzeitreisen
Impfausweis                 im Vorfeld bitte rechtzeitig um ausreichende Schutzimpfungen kümmern
Passfotos                     werden häufig für lokale Visa oder sonstige Dokumente benötigt
Kreditkarten                  hier sollte man möglichst zwei verschiedene Kreditkarten von verschiedenen
.                                    Banken dabeihaben. Dies sichert einen ab, falls aus irgendeinem Grund mal
.                                    eine Karte nicht funktioniert. Wir haben jeder unsere Mastercard der
.                                    örtlichen Sparkasse sowie die Visacard der Hanseatic Bank (optimal als
.                                    Reisekreditkarte, da hier keine zusätzlichen Auslandsgebühren sowie keine
.                                    Grundgebühren anfallen (*unbezahlte Werbung)
RFID-Schutzhüllen       Abschirmschutz für Kreditkarten (siehe oben unter Geldbörse nähere Infos)

Dies sind für uns die wichtigsten Dokumente, die man auf einer langzeitreise dabeihaben sollte.
Hinzu kommen natürlich für jeden noch persönlich benötigte Dokumente: bei Claudia ist dies z.B. der
Ausweis ihres künstlichen Kniegelenks – diesen benötigt sie als Nachweis des Metalls im Körper bei
der Sicherheitskontrolle am Flughafen.

Wichtig finden wir außerdem, dass man von allen Dokumenten Kopien hat. Dies erleichtert einem im Notfall die Ersatzausstellung über die jeweilige deutsche Botschaft. Außerdem reichen Kopien zum Teil um sich tagsüber auf Unternehmungen ausweisen zu können. So kann man Original-Reisepass zum Beispiel eingeschlossen im Safe aufbewahren.
Wir hatten den Reisepass sowohl als Kopie dabei als auch wie alle anderen Dokumente in digitalisierte Form auf unseren beiden Handys als auch auf dem Laptop abgespeichert. Dies verringert den Papierberg, den man mitnehmen muss und man kann jederzeit bei Bedarf drauf zugreifen.

 

6.Technik

Die technische Ausstattung ist auch eine sehr persönliche Ansichtssache.
Wir denken, in der heutigen Zeit hat jeder sein Smartphone dabei. Wir benutzen auch sehr neue und hochwertige Smartphones für unsere gesamten Bilder. So vermeiden wir schweres und zusätzliches Gepäck für eine entsprechend große Kameraausrüstung.
Ansonsten haben wir nur unser kleines Notebook dabei – dies finden wir ganz praktisch, da man hier besser den Blog schrieben kann und unterwegs Bilder bereits verarbeitet. Außerdem ist der größere Bildschirm übersichtlicher wenn es um die weitere Reiseplanung und Online-Buchungen geht.

 

 

Ansonsten hat Claudia noch ihren E-Book-Reader dabei sowie jeder ein paar kleine In-Ear-Kopfhörer.
Selbstverständlich ist natürlich, dass man für jedes Gerät entsprechende Ladekabel und Adapter dabeihat.

Am wichtigsten ist natürlich ein internationaler Reiseadapter für die jeweiligen lokalen Steckdosen des Landes. Hier hat sich absolut unser Reise-Würfel-Adapter bewehrt.

 

 

 

Dies ist unsere Sicht zum Thema Reisegepäck auf Weltreise oder Langzeitreise. Natürlich muss hier jeder seiner persönlichen Bedürfnisse und Ziele berücksichtigen und bedenken. Trotzdem hoffen wir, einen kleinen kommentierten Einblick und Überblick zum Thema Reisegepäck gegeben zu haben.