Top
  >  Europa   >  04.11.2023 – Nikosia, Zypern

Für den heutigen Tag sollte es in die Hauptstadt des Landes Zypern gehen: nach Nikosia.

 

 

Nikosia, oder auch Lefkosia, liegt im Zentrum der Insel Zypern und ist die geteilte Hauptstadt der Republik Zypern und der nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern. Mit nur rund 120.000 Einwohnern ist Nikosia zwar die größte Stadt des Landes, aber für eine Hauptstadt eher klein und das merkt man auch am Leben: es geht hier eher beschaulich und ruhig zu.

Völkerrechtlich gehört die Stadt offiziell komplett zur Republik Zypern, allerdings wird auf den Nordteil seit der türkischen Besetzung im Jahre 1983 kein Hoheitsrecht ausgeübt. Mitten durch die Stadt verläuft die inoffizielle Grenze zwischen den beiden Teilen, der so genannten „Grünen Linie“ die von Friedenstruppe der Vereinten Nationen (UN) kontrolliert wird.

Wir haben unser Auto zentral im griechischen Teil der Stadt geparkt, da man für den grenzüberschreitenden Verkehr eine separate Versicherung benötigt. Generell ist es problemlos möglich, sich sowohl im griechischen Teil als auch türkischen Teil des Landes aufzuhalten und frei zu bewegen.

Unmittelbar in der Nähe unseres Parkplatzes fanden wir im Bereich der Altstadt die griechisch-orthodoxe Kirche „Agios Savvas“. Rund um die Kirche herum findet man typische Cafenions, wo man Kaffee trinken und das Treiben beobachten kann. Natürlich wird sich hier auch ganz klassisch und traditionell an den Tischen dem Brettspiel gewidmet. Hier geht es völlig gelassen und entspannt zu.

 

 

 

Wenige Schritte weiter durch die schmalen Gassen der Altstadt trifft man auf die Haupt-Fußgängerzone, der Ledra Street. Hier lassen sich die Menschen durch die Geschäfte treiben. man findet alle Marken, die es international zu kaufen gibt.

Am nördlichen Ende findet sich dann auch der Grenzübergang zum türkischen Teil: als erstes muss man durch die griechische Passkontrolle ausreisen, danach läuft man rund 50 Meter über die unbewohnte „Grüne Linie“ bevor man zur türkischen Passkontrolle kommt.

 

 

Sobald man durch die Passkontrolle ist, merkt man direkt den türkischen Einfluss in diesem Teil des Landes. Buntes Treiben in den Gassen mit unzähligen Geschäften und Händlern erinnern an die Basare in den türkischen Urlaubsregionen.

Natürlich gibt es in beiden Teilen der Stadt Sehenswürdigkeiten:

Im türkischen Nordteil sind im Wesentlichen zwei Sehenswürdigkeiten zu nennen:

Weithin sichtbar sind die beiden Minarette der Selimiye-Moschee, welche ursprünglich im 13. Jahrhundert als gotische Sophien-Kathedrale erbaut wurde. Der Innenraum ist mittlerweile sehr schlicht, da alle Bilder und bildlicher Schmuck nach islamischen Vorgaben entfernt wurde. Leider wird die Moschee derzeit von außen und innen komplett restauriert, so dass alles eingerüstet war und auch eine Innenbesichtigung nicht möglich war.

 

 

 

Direkt neben der Moschee liegt die historische Markthalle, in welcher das ein oder andere typische Souvenir oder auch gefakte Markenkleidung dargeboten werden. Außerdem werden hier klassische Marktwaren des alltäglichen Lebens angeboten.

 

 

Die zweite bedeutende Sehenswürdigkeit im Norden der Stadt ist die alte Karawanserei Büyük Han.
Die Karawanserei stammt aus dem Jahre 1572 und diente früher im östlichen Mittelmeerraum den Reisenden und Kaufleuten als Schlafunterkunft.

 

 

Heute steht im quadratischen Innenhof eine kleine Kuppelmoschee und auf den zwei Arkadenebenen findet man zahlreiche Geschäfte und Restaurants.

Die Karawanserei in Nikosia gilt als eine der größten und schönsten Kaufmannsgasthäuser seiner Art.

Nach ein wenig Shopping ging es für uns wieder zurück in den griechischen Teil der Stadt.

 

Dort haben wir noch einen Stadtrundgang durch den historischen Teil der Stadt gemacht:

Vorbeigekommen sind wir an der alten Kathedrale der Stadt Agios Ioannis. Diese ist heute Teil des historischen Museums der Stadt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch die neue Kathedrale der Stadt, die dem heiligen Barnabas gewidmet ist.

 

 

Zwischen den beiden Kathedralen befindet sich auch der Palast des Erzbischofs von Zypern.

 

 

Weiter führte uns der Weg zur alten Stadtmauer von Nikosia. Seinerzeit gab es vier Stadttore, wovon das Famagusta Gate das am besten erhaltene Stadttor ist. Heute werden an den Überresten häufig kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen angeboten.

 

 

Entlang der alten Stadtmauern findet man noch Überreste eines Aquäduktes, der historischen Wasserversorgung von Städten.

 

 

Nächstes Ziel ist das umstrittene Freiheitsdenkmal aus dem Jahre 1973. Es symbolisiert die EOKA-Guerillas, die von 1955-59 gegen die britische Herrschaft kämpften. Man erkennt sehr gut die Kämpfer, die an Ketten ziehen, um das Gefängnistor anzuheben. Dies steht als Symbol für die Befreiung der griechischen Zyprioten von den Briten, angeführt von Geistlichen und Bauern.

 

 

Zum Schluss haben wir noch einen Abstecher zur Omeriye-Moschee gemacht. Diese im südlichen Teil der Stadt gelegene Moschee dient den hier lebenden Muslimen als Gebetsstätte. Wir haben nur einen kurzen Blick in den Innenraum getätigt, da derzeit eine Gebetszeit stattfand und wir diese selbstverständlich nicht stören wollten.

 

 

Nach einem Tag durch die Gassen der Hauptstadt ging es für uns wieder zurück in unser Hotel im rund 80 Kilometer entfernten Ayia Napa.