Für heute stand dann nun wirklich der nördlichste Punkt des Landes auf dem Programm: Grenen
Grenen nennt man den nördlichen Endpunkt der rund 30 Kilometer langen Landzunge, die sich im Norden Dänemarks ins Meer hineinzieht. Sie stellt auch den Endpunkt des mitteleuropäischen Festlands dar. Von Skagen aus zieht sich die Landzunge noch rund 3 Kilometer ins Meer hinein, wovon die letzten beiden Kilometer reiner Sandstrand sind.
Das Ende der Landzunge bildet dann auch das Zusammentreffen zweier Meere: der Nordsee (Skagerrak) und die Ostsee (Kattegat). Durch das Zusammentreffen zweier starker und unterschiedlicher Strömungen ist das Meer hier nicht berechenbar und im gesamten Gebiet Grenen gilt daher striktes Badeverbot. Man kann vorne auf der Spitze auch sehr gut die beiden unterschiedlichen Strömungen erkennen.
Auch für die Schifffahrt stellte diese Stelle immer eine große Gefahr dar, da die Sandbank und das Riff sich noch mehr als 4 Kilometer ins Meer hineinziehen, mal über und mal unter den Wellen. Bevor es moderne Navigation gab, passierten an dieser Stelle viele Schiffsunglücke in den Untiefen. Da diese Sandbank unterhalb der Meeresoberfläche ständig in Richtung Schweden wächst (alleine in den letzten 100 Jahren hat sich die Sandbank um gut 1 Kilometer verlängert), ist hier auch heutzutage noch äußerste Wachsamkeit bei den Seeleuten geboten. Die Vergrößerung der Sandbank von somit rund 10 Metern pro Jahr ist enorm. Ebenso wächst nach wie vor die Landzunge weiter ins Meer hinein, in den letzten 300 Jahren rund 2,5 Kilometer.
Ansonsten zeichnet sich das Gebiet rund um Grenen durch einen recht flachen und niedrig bewachsenen Dünengürtel aus. Für Ornithologen ist dieses Gebiet ein absolutes Highlight, da hier sehr viele Meeresvögel brüten. Neben den Vögeln gibt es hier auch zahlreiche Seehunde – leider haben wir diese nicht gesehen, es waren aber auch zu viele Menschen dafür unterwegs.
Ungefähr 2 Kilometer südlich am Strand der Ostsee befindet sich auch der große graue Leuchtturm „Det Gra Fyr“. Der Leuchtturm ist mit seinen 46 Metern Höhe der zweithöchste Leuchtturm Dänemarks und wurde 1858 in Betrieb genommen. Seinerzeit befand sich der Leuchtturm genau in der Mitte der Landzunge zwischen Nord- und Ostsee, durch die Küstenerosionen und den Wachstum der Halbinsel liegt dieser nun deutlich im Südosten auf der Kattegatseite.