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  >  Ozeanien   >  Australien   >  31.10.+01.11.2022 – Tag 61+62 vom Uluru nach Coober Pedy

Für die folgenden Tage stand wieder viel Fahrerei durchs Outback auf dem Programm. Es sollte den Stuart Highway (der von Darwin im Norden Australiens über 3.000 Kilometer quer durchs Outback bis nach Adelaide im Süden führt) für uns weiter gen Süden in Richtung Adelaide gehen.

Bevor wir uns auf den Weg gemacht haben, hieß es aber Abschied nehmen vom Wahrzeichen Australiens, dem Ayers Rock. Hierfür sind wir nochmal um 4.15 Uhr aufgestanden um pünktlich zum Sonnenaufgang im Nationalpark zu sein. Auch wenn die Sonne bei den vielen Wolken nicht richtig durchkam war es trotzdem ein schöner Morgen.

 

 

 

Nach dem Sonnenaufgang sind wir noch mal kurz zum Campground zurückgefahren, haben gefrühstückt, Wäsche gewaschen, alle Wassertanks aufgefüllt bzw. entleert sowie getankt. Jetzt konnte es losgehen auf die lange Etappe. Der erste Teil des Weges führte uns erstmal über 250 Kilometer zurück zum Stuart Highway, vorbei am letzten Schild des Red Centre Ways.

 

 

Auf dem Highway angekommen, findet man schon bald das letzte Roadhouse im Northern Territory, das Kulgera Road House mit dazugehörigem Pub, Motel und Campground.

 

 

Wir haben uns aber dafür entschieden, noch eine Etappe weiterzufahren. Wenige Kilometer nach dem Kulgera Roadhouse erreicht man dann die Grenze zwischen dem Northern Territory und South Australia. Obwohl wir geradeaus von Nord nach Süd fahren, wird hier die Uhr um eine Stunde vorgestellt – für uns bedeutet dies, dass es ab jetzt eine Stunde länger hell bleibt.

 

 

Übernachtet haben wir dann nochmal rund 170 Kilometer weiter am Roadhouse Marla´s Traveller Rest. Es ist halt eine typische Raststätte, die hinter ihrem Haus einen Teil des Grundstücks als Campground mit Stellplätzen vermieten. Dies ist eine Station rein für eine Zwischenübernachtung, es gibt hier nichts ansonsten außer weiter Wüste und Prärie. Begeistert haben wir uns aber für die unzähligen weiß-roten Papageien.

 

 

Nach dem Frühstück am 01.11. ging es dann weiter zu unserem richtigen Zwischenstopp Coober Pedy.

 

 

Coober Pedy ist im Wesentlichen dafür bekannt, dass hier die ältesten und auch heute noch bedeutendsten Opalminen der Welt liegen. Bereits wenn man auf Coober Pedy zufährt, sieht man links und rechts unzählige weiße Erdhaufen, ein markantes Zeichen für den unterirdischen Bergbau. Hierher hat Coober Pedy wahrscheinlich auch seinen Namen, der aus der Aborigine-Sprache entstammt (kupa piti), was soviel wie Loch des weißen Mannes bedeutet. 1915 wurde hier der erste Opal entdeckt und nur ein Jahr später 1916 ließen sich hier die ersten Bergarbeiter nieder auf der Suche nach dem großen Reichtum. Noch heute kommt der größte Teil des Opal-Vorkommens weltweit aus Coober Pedy.

 

 

Die erste Opalmine des Ortes haben wir uns heute angesehen: Old Timers Mine.
In der entsprechend zum Museum umgebauten Mine kann man durch die alten Stollen laufen und es ist sehr gut dargestellt, unter welchen Bedingungen hier nach Opalen geschürft wurde.

 

 

Außerdem kommt man im zweiten Teil des Rundgangs durch die Stollen in den Wohnbereich der Bergarbeiter – auch dieser war unterirdisch in Höhlen ausgegraben.

 

 

Noch heute leben 80% der Bewohner von Coober Pedy in s.g. Höhlenwohnungen die unterirdisch in die Berge gebaut werden. Der wesentliche Grund hierfür ist, dass es in den Höhlen eine konstant angenehme Temperatur von rund 24 Grad hat wohingegen es draußen durch das Wüstenklima bedingt zwischen 0 Grad und bis zu 50 Grad schwankt.

Dementsprechend wurden seinerzeit auch die Kirchen in Berg gebaut und sind heute als Höhlenkirchen bekannt. Durch die verschiedenen Konfessionen der Bergarbeiter bedingt, findet man die Höhlenkirchen verschiedener Religionen: katholisch, anglikanisch, serbisch-orthodox. Einige davon haben wir uns angesehen, sie sind rund um die Uhr für jedermann geöffnet.

 

 

 

 

Ansonsten hat die Stadt Coober Pedy nicht wirklich viel zu bieten. Sie wirkt eher recht verlassen, überall sieht es aus wie auf einem Schrottplatz, es stehen an jeder Ecke alte und völlig verrostet Fahrzeuge rum. Durch den Bergbau ist die gesamte Gegend um die Stadt gekennzeichnet und es sieht aus wie in einer völlig weiß-grauen Sandwüste.

 

 

 

Für die Übernachtung sind wir froh, dass die Besitzer des Old Timers Mine einen großen Teil ihres Parkplatzes als kostenlosen Campground für Touristen zur Verfügung stellen. So stehen wir ruhig und gut mit noch einigen anderen Campern hier.