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  >  Ozeanien   >  Australien   >  29.10.2022 – Tag 59 Kata Tjuta

Mitten im roten Herzen von Australien angekommen, werden wir hier auch die nächsten Tage verbringen, es gibt viel im Nationalpark Ulura-Kata Tjuta National Park zu sehen. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 1.335 km². Im Nationalpark befinden sich die beiden heiligen Berge der Aborignes: Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta.

Da es in der letzten Nacht heftig gewittert hat, machte es keinen Sinn, heute früh zum Sonnenaufgang aufzustehen. Daher haben wir etwas länger geschlafen (7.15 Uhr) und in Ruhe gefrühstückt bevor wir vom Campground aus zum Nationalpark gefahren sind. Der Campground befindet sich rund 4 Kilometer vom Nationalpark-Eingang entfernt und ist die letzte Übernachtungsmöglichkeit – im Park ist jegliches Nächtigen strengstens verboten. Von der Einfahrt sind es dann noch rund 15 Kilometer bis zum Ayers Rock und knapp 50 Kilometer bis zum Kata Tjuta.

Bei den etwas durchwachsenen Wetteraussichten haben wir uns für den Kata Tjuta entschieden. Kata Tjuta ist eine Gruppe von 36 Felskuppen, die bis zu 564 Metern aus der Wüstenlandschaft herausragen. Der Name stammt vom Stamm der Anangu (Aborigines): Kata steht für Kopf und Tjuta für viele – demnach bedeutet Kata Tjuta viele Köpfe, was auch sehr gut passt. Wir hatten bereits im Laufe des Tages gesagt, dass die Felshöhlen in den Sandsteinhügeln aussehen wie Gesichter. Ob dies zum geschichtlichen Ursprung passt, wissen wir natürlich nicht.

 

 

Ausgesucht hatten wir uns eine Rundwanderung mit angegebenen 7,6 Kilometern durch das Gelände der Berge, mit einem hohen Schwierigkeitsgrad. Wir waren sehr gespannt, was uns so erwarten sollte. Zum Glück kam zu Beginn der Wanderung die Sonne heraus, die Sandsteinfelsen präsentierten sich in den schönsten Braun- und Rottönen. Der Weg führte zwischen zwei Felsen tief in die Berggruppe hinein.

 

 

Kurze Zeit später wussten wir, warum der Schwierigkeitsgrad so hoch ist: es ging eine relativ steile und glatte Felskuppe hinauf, zum Teil mehr auf allen Vieren als wandernd. Aber die Anstrengung hat sich gelohnt, es tuen sich einmalige Aussichten auf: dicht umringt von Felskuppen oder weit ins Tal hinaus zu den äußeren Felskuppen.

 

 

Danach ging es wieder bergab, dieses Mal über mehr oder weniger gute Felsstufen. Danach folgte eine relativ lange Wanderung durch den australischen Busch, hier Bushlands genannt.

 

 

Da es in den letzten Tagen ordentlich geregnet hatte, standen wir plötzlich vor einem rund 200 Meter langen Teilstück des Weges, welches komplett ca. 10cm tief unter Wasser stand. Da es komplett steinig war, haben wir uns die Schuhe ausgezogen und sind barfuß hindurch. Die Steine waren aber recht spitz und daher recht schmerzhaft an den Füßen. Die Schuhe wieder angezogen standen wir kurze Zeit später vor einem noch größeren Teilstück, welches unter Wasser stand. Schuhe ausziehen war hier definitiv keine Option, also mit Schuhen ins Wasser. Bis zu den Waden im Wasser wateten wir weiter. Es ist natürlich absolut klar, dass sowohl Schuhe als auch Socken völlig durchnässt waren.

Wenig später haben wir dann auf dem letzten Teilstück ein paar Minuten lang eine heftige Schauer abbekommen, so dass wir danach vollständig bis auf die Knochen nass waren.

 

 

Insgesamt war es eine fantastische Wanderung durch eine sich wechselnde, aber immer atemberaubende Landschaft. Auch wenn wir am Ende gut 9 Kilometer gelaufen sind (die Angaben stimmen hier nie), wir sind um einige Erfahrungen reicher. Man sollte aber absolut gut zu Fuß sein, konditionell fit sein und einigermaßen klettern können, um hier einen Weg mit Schwierigkeitsgrad 4 laufen zu können. Für Claudia war es wieder eine neue Herausforderung, aber das Knie hat super mitgespielt.

Im Camper haben wir uns erstmal getrocknet, umgezogen und ein wenig gestärkt.
Da der Tag noch recht früh war, haben wir uns dann noch für eine zweite Wanderung am Kata Tjuta entschieden: Walpa Gorge. Hier führt ein Wanderweg der Schwierigkeit 3 ins Tal zwischen zwei Bergen hinein. Angegeben mit 2,6 Kilometern waren wir auch hier gut 3 Kilometer unterwegs. Aber für nur eine Schwierigkeitsstufe niedriger, war dies ein reiner Spaziergang.

Natürlich führte auch dieser Weg über Felsen den Berg leicht hinauf, die Strecke war aber für jedermann gut zu bewältigen (hier halten auch Busse mit ganzen Reisegruppen). Zwischen den Bergen tut sich ein schmales Tal auf, unten fließt ein kleiner Fluss und bewachsen ist es mit üppiger grüner Natur.

 

 

 

Erschöpft aber sehr zufrieden nach mehr als 26.000 Schritten haben wir uns im Camper unser Abendessen gemacht und nochmal die Felsen von Kata Tjuta im Abendlicht genossen.

 

 

Auf dem Rückweg noch ein kurzer Stopp am Ayers Rock, der aber heute nicht im Sonnenlicht erstrahlen wollte. Danach ging es zurück zum Campground, da für morgen Sonnenaufgang auf dem Programm steht.