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  >  Ozeanien   >  Australien   >  26.10.2022 – Tag 56 Red Centre Way

Heute hieß es wieder früh aufstehen, wir hatten uns eine besondere Route für den Tag ausgesucht:

 

Den „Red Centre Way“ – hierbei handelt es sich um einen Scenic Drive, einer s.g. Touristenstraße. Die Strecke führt von Alice Springs aus quasi in einer Schlaufe durch die Wüste und kommt am Ende wieder in Alice Springs aus. Es gibt nur eine Möglichkeit abzubiegen in Richtung Kings Canyon – hier kommt man jedoch auf eine 155 Kilometer lange Schotterpiste durch die Wüste, welche wir mit unserem Leihfahrzeug nicht fahren dürfen.

Der Red Center Weg führt die ersten rund 120 Kilometer (von 332 Kilometern) entlang des Larapinta Trails. Der Larapinta Trail ist eine mehrtägige Wanderstrecke durch das Herz von Australien, dabei orientiert sich der Weg entlang der alten Aborigine-Pfade. Von der Hauptstraße aus kann man dann immer wieder zu Highlights abbiegen. So sollte auch unser Tag aussehen.

Kurz nach dem Ortsortsausgang haben wir noch einen kurzen Stopp am Grab von John Flynn gemacht. Seine Geschichte als Gründer des Royal Flying Doctors Service haben wir bereits gestern kennengelernt. Sein Lebensziel war es Hilfe in die abgelegensten Orte des Kontinents zu bringen. Was wäre da näherliegend als dass seine letzte Ruhestätte sich auch mitten im Herzen des Outback befindet.

 

 

Der erste „richtige“ Stopp war dann die Simpsons Gap. Hierbei handelt es sich um eine Felsspalte, durch welche auch ein Fluss fließt. Dieser ist meistens ausgetrocknet, lediglich ein kleiner Wassertümpel befindet sich noch an der innersten Stelle. Da wir sehr früh unterwegs waren, kam gerade die Sonne über den Berg und tauchte die ersten Felsen in das rote Licht der Morgensonne.

 

 

Wenig später zweigt man dann in Richtung Standley Chasm ab. Hierbei handelt es sich wiederum um eine Bergspalte, diese liegt jedoch tiefer im roten Felsen als die Simpsons Gap. Die Spalte ist nur wenige Meter breit. Für die Aborigines war dies ein heiliger Ort, da nur für täglich 90 Minuten die Sonne die Felsspalte mit Sonnenlicht erhellt. Zu dieser Zeit müssen die Felsen in allen Rottönen leuchten.

 

 

Nun ging es weiter gen Westen, unser nächstes Ziel waren die Ochre Pits. Ochre Pits sind Felsen, deren Gestein aus den verschiedensten Farben Ocker bestehen. Man erkennt deutlich die Spuren, wo die Aborigines hier den Ocker abtragen bzw. abgetragen haben. Die verschiedenen Töne des Ockers benutzten die männlichen Aborigines u.a. für ihre Körper- und Gesichtsbemalung. Da dies ein heiliges Ritual für die Ureinwohner darstellt, wird darum gebeten, dass Touristen hier keinerlei Ocker abkratzen – sollte aus unserer Sicht eine Selbstverständlichkeit sein.

 

 

Der nächste größere Stopp war am Ormiston Gorge. Gorge bezeichnet man hier alle Wasserstellen, wo man auch baden gehen kann. Ein kurzer Weg führt wieder in die Felsen hinein. An dieser Stelle befindet sich ein etwas größerer Bergsee mit einem kleinen Badestrand. Dieser Ort wird gerne von Einheimischen und Touristen für eine Erfrischung genutzt. So haben auch wir uns hier ausgeruht und waren im kühlen Wasser schwimmen.

 

 

Danach führte uns unser Weg noch an weiteren Fotostopps wie dem Glen Helen Gorge, dem Mount Sonder Lookout etc. vorbei. Hier haben wir immer kurz angehalten, die Aussicht auf die Landschaft genossen und ein paar Fotos gemacht.

 

 

Danach wurde die Landschaft immer roter und die Vegetation ließ deutlich nach. Man merkte förmlich, dass man immer tiefer in die rote Wüste Australiens eintaucht. Hier haben wir dann einfach mal am Straßenrand angehalten, um ein paar Eindrücke hiervon per Bild festzuhalten.

 

 

Hier ist man nun so gesehen am Ende der Schlaufe und es geht auf einer etwas südlicher gelegenen Straße in Richtung Alice Springs zurück. Vorher geht hier nur noch die Schotterpiste zum Kings Canyon weiter ins Landesinnere hinein.

Angepriesen wurde noch die ehemalige deutsche Missionsstätte Hermannsburg. Dort haben wir einen viel zu teuren Eintritt von rund 10,-€ pro Person bezahlt und bekamen nur alte verfallene Häuser zu Gesicht. Von innen waren in den Häusern einfach leere Räume und eine nicht geringe Anzahl an Häusern war mit Zäunen abgesperrt. Aus unserer Sicht ein sich nicht lohnender Stopp und der Eintritt reine Abzocke. Von Freilichtmuseen über das vergangene Leben haben wir schon an den verschiedensten Orten weltweit schönere Museen besucht.

Von hier aus ging es dann noch die letzten 150 Kilometer der Runde wieder bis nach Alice Springs zurück.