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  >  Ozeanien   >  Neuseeland   >  24.12.2022 – Tag 116 Huka Falls + Mitai Maori Village

Heilig Abend 2022 – unser erstes Weihnachten, welches wir nicht gemeinsam mit unserer Familie zu Hause verbringen. Daher haben wir uns für den Abend ein besonderes Event gebucht, aber vorher hatte der Tag auch noch einiges zu bieten:

 

 

Wir haben in unmittelbarer Nähe der Huka Falls am Lake Taupo übernachtet, so dass unser erster Stopp des Tages bereits vorgegeben war: die Huka Falls.

 

 

Die Huka Falls sind eine Reihe von kleinen Wasserfällen am Waikato River, dem Abfluss des nahegelegenen Lake Taupo. Der rund 100 Meter breite Waikato River verengt sich zu einer Schlucht von nur noch 15 Metern Breite, die Schlucht hat sich bei einem Vulkanausbruch vor rund 26.500 Jahren in den Seeboden eingeschnitten. Die durchfließende Wassermenge erreicht oft 200.000 Litern pro Sekunde, genug um pro Minute 5 olympische Swimmingpools zu füllen. Am Anfang der Schlucht befinden sich eine Reihe kleinerer Wasserfälle mit einer gesamten Fallhöhe von rund 8 Metern. Der letzte Fall ist eine 6 Meter hohe Stufe, welche aber durch die enorme Wassertiefe eine Fallhöhe von effektiv 11 Metern verursacht. Huka entstammt der Sprache der Maori und bedeutet so viel wie „Schaum“. Oberhalb des Wasserfalls ist der Waikato River klar und spiegelglatt, während der einzelnen wuchtigen Fallstufen nimmt das Wasser sehr viele Luftbläschen auf, welche mit dem Wasser vermischt den Fällen ihre atemberaubende Farbe und natürlich den Namen Huka Falls geben.

Vom Parkplatz aus erreicht man eine Brücke, die mittig über die Wasserfälle führt. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die sich durch die Schlucht windenden Wassermassen als auch auf den Druck des Wasserfalls bevor der Fluss wieder breiter wird.

 

 

Entlang des Ufers der Schlucht führt ein gut ausgebauter Weg, von welchem aus immer wieder erbaute Plattformen einen tollen Blick auf die Wasserfälle innerhalb der Schlucht eröffnen.

Die letzte Aussichtsplattform befindet sich dann unterhalb der letzten Stufe der Wasserfälle. Von hier aus hat man einen beeindruckenden Blick auf den letzten und höchsten Wasserfall, der mit einer Wucht in der nun wieder breiter werdenden Waikato River schießt. Ein sehr faszinierendes Naturschauspiel.

 

 

Da sich die Huka Falls nur wenige Minuten außerhalb von Taupo befinden, war ein kurzer Abstecher in die Stadt vorprogrammiert. Einziges Ziel hier war die coolste Mc Donald´s Filiale der Welt. So wurde die Filiale unter 34.000 Filialen weltweit ausgewählt. Der Grund hierfür ist ein umgebautes Flugzeug in welchem man essen kann. Die Geschichte der Douglas DC-3 beginnt mit ihrem Bau im Jahr 1943. Nachdem sie als Passagierflugzeug, dann als Top-Dressing-Flugzeug gedient hatte, wurde sie 1984 außer Betrieb gestellt und wurde zum Werbeobjekt auf dem Parkplatz von Taupos Airplane Car Company, einem Autohaus. Als der Standort des Händlers 1990 verkauft wurde, um ihn in eine Franchise-Filiale von Mc Donald´s umzubauen, war das Flugzeug enthalten und ist zum Markenzeichen der Filiale geworden.

 

 

Auch wir konnten es uns nicht nehmen lassen und haben entgegen unserer sonstigen Gepflogenheit eine Kleinigkeit in dem Fast-Food-Restaurant gegessen. Natürlich haben wir stilecht in der Flugzeugkabine gesessen.

 

 

Für den Abend hatten wir dann unser Weihnachtsprogramm gebucht: es ging in die Mitai Maori Village – hier erwartete uns ein komplettes Abendprogramm mit Vorführungen und traditionellem Essen.

 

 

Nach einem formellen Willkommen im Zelt wurden wir an einen kleinen Fluss im Maori Dorf geführt. Hier kamen Maori Krieger in traditionellem Outfit in ihrem Waka (Kriegs Kanu) gepaddelt und demonstrierten ihre Kriegsgesänge.

 

 

Danach ging es an den eigentlichen Schauplatz der Vorführungen. Am Berghang war ein traditionelles Maori Dorf nachgebaut und hier wurde uns die Kultur, Sitten und Gebräuche der Maoris nähergebracht. Neben Musik und Tänzen wurden auch die verschiedensten Waffen der Maori Krieger demonstriert.

 

 

Danach ging es wieder ins Zelt zurück, wo uns ein Buffet erwartete, welches aus klassischen Maori Gerichten bestand und im traditionellen Hangi (Erdofen) gekocht war.

 

 

Im Anschluss gab es noch eine ausführliche Fragerunde über die Maori Kultur, welche sehr rege wahrgenommen wurde. Zum Abschluss ging es dann nochmal in den Wald des Dorfes, wir konnten beleuchtete Gebäude sehen. Außerdem gab es wieder Glühwürmchen im dunklen Wald zu finden – allerdings nicht der Intensität wie wir sie bereits in den Waitomo Caves und Hokitika gesehen haben.

Es war insgesamt ein sehr gelungener Abend. Besonders gut gefallen haben uns die Ausführungen über die Maori Kultur und deren Historie – so versteht man die Lebensgewohnheiten deutlich besser. Im Gegensatz zu den indigenen Einwohnern Australiens haben sich die Maoris jedoch mit den anderen Kulturen vermischt. Trotzdem sind sie sehr stolz auf ihre Vergangenheit und leben die Kulturen noch heute aus. Betont wurde aber auch, dass sie die Annehmlichkeiten der Moderne nicht missen möchten. Wie wir fanden eine sehr gesunde Einstellung im Vergleich zu Australien, wo wir die Aborigines als sehr unnahbare und uns gegenüber eher unfreundliche Menschen empfunden haben.

Wehrmutstropfen an dem Besuch im Maori Dorf war, dass es extrem touristisch war. Es haben an dem Abend rund 200 Personen teilgenommen und es wirkte in Teilen etwas wie Massenabfertigung. Trotzdem ein schöner und etwas anderer Heilig Abend.