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  >  Europa   >  Deutschland   >  21.-24.03.2025 Hellenthal, Eifel

Dieses Wochenende ging es erstmals für dieses Jahr auf Tour mit unserem Wohnmobil „Fauli“. Wir hatten beide ein langes Wochenende einschließlich Montag und es war strahlendes Frühlingswetter angekündigt – also beste Voraussetzungen für ein schönes Camper-Wochenende.

 

Da gab es nur noch kurz zu klären, wo wir denn hinwollen: schnell stand fest, dass wir lieber in die ruhige Natur als in die Stadt fahren wollen und nicht so weit weg für die 3 Nächte. Somit war es für uns naheliegend, in die Eifel zu fahren.

 

Blick auf Hellenthal

Wandern über die Höhen der Eifel und Blick auf Hellenthal

 

Südlich von unserem Wohnort im Rheinland liegt die Eifel, ein deutsches Mittelgebirge zwischen Mosel, Rhein und belgischer Grenze. Es ist rund 5.300 Quadratkilometer groß und maximal 750 Meter hoch. Die Eifel ist vulkanischen Ursprungs, wovon noch mehrere Seen wie der Laacher See zeugen. Hierbei handelt es sich um eine eingestürzte Caldera (also einem Vulkankrater). Das Klima ist feuchtmild und durch Atlantikwinde geprägt. Daher ist das Gebiet von vielen Bächen und Flüssen durchzogen. Im Gebiet der Nordeifel gibt es sehr viele Aufstauungen und damit verbunden viele Stauseen wie den Rursee (der zweitgrößte Stausee Deutschlands), den Urftsee, den Obersee und die Oleftalsperre, sowie natürlich weitere zahlreiche kleinere Staubecken.

 

 

Das Besondere an der Eifel ist, dass hier 2004 der gleichnamige Nationalpark gegründet wurde. Er gilt als so genannter Entwicklungsnationalpark, d.h. viele Wälder und Offenlandschaften sollen sich wieder zurück zur Wildnis entwickeln. Ziel ist es, dass innerhalb von 30 Jahren rund 75% der Fläche des Nationalparks sich selbst überlassen ist und die Natur sich frei und ursprünglich entfalten kann.

 

Unser Ziel in der Eifel war der nur 130 Kilometer von uns entfernte kleine Ort Hellenthal am Fuße der Oleftalsperre. Hier wollten wir entspannen und ein wenig in der Natur wandern gehen. So machten wir uns am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr auf den Weg in die Eifel. Verkehrstechnisch bedingt haben wir rund 2 Stunden benötigt, um unseren Stellplatz in Hellenthal zu erreichen.

 

 

Der Wohnmobilstellplatz liegt rund 10 Gehminuten außerhalb vom Ortszentrum Hellenthal direkt unterhalb der Staumauer der Oleftalsperre. Von hier aus hat man einen perfekten Blick auf die Staumauer und die hier ruhig daherkommende Olef. Der Stellplatz der Stadt bietet Platz für maximal 16 Wohnmobile. Dies ist auch durch Abtrennungen in Form von Blumenkübeln sehr gut gelöst und man hat hier seinen garantierten Abstand zum Nachbarn mit der entsprechenden Privatsphäre und ausreichen Platz für ein paar Stühle und den Tisch vor dem Wohnmobil aufzubauen. 8 Stellplätze befinden sich direkt an der Olef mit Blick auf das Wasser, die anderen 8 Stellplätze liegen gegenüber unterhalb des Berghanges. Alle Stellplätze verfügen über einen Stromanschluss, die Stromkosten sowie die Ortstaxe sind im Preis von 15,00 EURO pro Nacht bereits enthalten. Außerdem verfügt der Stellplatz über einen Grauwasserabfluss und Entleerung für die Chemietoilette. Wasser kann man gegen eine geringe Gebühr nachfüllen. Wir fanden diesen Stellplatz perfekt, direkt mitten in der Natur und nachts einfach nur Ruhe pur.

 

Nachdem wir uns eingerichtet haben, sind wir den Freitagabend nur noch kurz bis ins Zentrum gegangen, um beim Italiener um die Ecke eine Kleinigkeit zu essen. Wir haben die Nacht dann einfach hervorragend geschlafen bei der idyllischen Ruhe.

 

Für den Samstag haben wir uns dann eine Wanderung von rund 12 Kilometern ausgesucht: das Hauptziel sollte die Burg Reifferscheid sein. Wir sind direkt vom Stellplatz aus losgewandert. Zuerst ging es ins Ortszentrum Hellenthal und dann ortsauswärts in Richtung Hollerath. Hier kamen wir bereits an einigen schönen historischen Fachwerkhäusern vorbei.

 

 

Ging es die ersten beiden Kilometer bis jetzt mehr oder weniger flach, sollte sich das ab hier ändern. Wir verließen den Ort links in den Wald hinein und ab hier ging es stetig bergauf. Es ist nicht extrem steil, aber durch die kontinuierliche Steigung zieht es sich hin. Der Weg über die Eifeler Höhen lässt sich aber hervorragend laufen (auch mit einem Kinderwagen wäre dies kein Problem).

 

 

Unterwegs kamen wir an einer kleinen Wiesenkapelle vorbei und auch eine Pferdekoppel passierten wir kurz vor unserem Ziel.

 

 

Durch das aus dem 14. Jahrhundert stammende Matthiastor ging es in die historische Altstadt von Reifferscheid und zur gleichnamigen Burg.

 

 

Reifferscheid gehört zum Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz und ist einer der höchstgelegenen Orte der Eifel auf rund 560 Metern Höhe. Heute zählt dieser kleine Ort nur knapp 500 Einwohner. Siedlungsspuren gehen bis in die keltische Frühzeit zurück. Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 975.

 

 

Touristisch bekannt ist der Ort vornehmlich dank seiner kleinen Altstadt, die komplett aus gut erhaltenen und restaurierten Fachwerkhäusern bzw. alten Häusern besteht. Hier kann man einige doch sehr schöne Fotomotive finden.

 

 

 

Im Ortszentrum innerhalb der Stadtmauern findet man auch die Matthiaspfarrkirche sowie die alte Burgruine. Die Burgruine von Reifferscheid zählt zu den schönsten ihrer Art im Gebiet der Eifel.

 

 

Leider hatte das kleine Burgcafé an diesem Wochenende geschlossen, so dass wir keine Möglichkeit einer Mittagspause hatten. Also haben wir uns dafür entschieden, direkt weiter zurück nach Hellenthal zu wandern.

 

 

Damit wir nicht den gleichen Weg zurücklaufen mussten, sind wir an der Grundschule auf einen anderen Wanderweg abgebogen, der uns über die Eifeler Höhen zurück nach Hellenthal bringen sollte.

 

 

Auch hier gab es einen gut ausgebauten Wanderweg, der uns durch Wälder und über Felder durch die Natur führte. Die Sonne kam jetzt auch so richtig durch und man merkte, dass der Frühling mit aller Gewalt einziehen möchte.

 

 

Für uns war es eine sehr schöne Wanderung durch die Natur der Eifel mit einem netten Ausflugsziel. Die Strecke von gut 12 Kilometern ist bequem in 3-4 Stunden zu erwandern plus der Pausenzeiten – somit eine optimale Runde für einen entspannten Tag.

 

In Hellenthal selber sind wir dann noch zu einem späten Mittagsessen eingekehrt und haben es uns gut gehen lassen. Anschließend haben wir noch ein wenig eingekauft und den Tag gemütlich in unserem Wohnmobil ausklingen lassen. Unsere Hoffnung auf einen Sonnenuntergang am See mussten wir schnell aufgeben, da es gegen Abend zu regnen anfing.

 

Da es die Nacht über mehr oder wenig kontinuierlich geregnet hat, sahen wir unsere Wanderung für den Sonntag schon ins Wasser fallen. Aber pünktlich beim Aufstehen wurde es trocken und wir konnten schon im Trockenen die Brötchen fürs Frühstück im Ort holen.

 

Nach dem Frühstück ging es dann auf unsere Tageswanderung rund um die Oleftalsperre – hier standen gut 14 Kilometer auf dem Programm.

 

 

Die Oleftalsperre liegt auf 466 Metern Höhe und staut den kleinen Fluss Olef von den Ardennen an der belgischen Grenze bis zum Ort Hellenthal. Gebaut wurde die Talsperre von 1954 bis 1959. Die Staumauer hat eine Höhe von 59 Metern und eine Gesamtlänge von 282 Metern. Da der Stausee als Trinkwasserreservoir dient, ist jeglicher Wassersport und auch das Baden im See strengstens verboten.

 

Die Wanderung begann auf den ersten 500 Metern natürlich erstmal recht schweißtreibend, da man vom Fuße der Staumauer erstmal bergauf zur Krone der Mauer musste. Dies ist aber ein absolut machbarer Weg von wenigen Minuten.

 

 

Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf die Staumauer sowie den See. Der See wirkt erstmal gar nicht so groß als das es 14 Kilometer sind, um diesen zu umrunden. Da irrt man sich aber gewaltig, denn der See macht einen großen Bogen und auch viele kleine Buchten zum Umrunden verlängern die Strecke.

 

 

Ab der Staumauer führt am nördlichen Seeufer ein asphaltierter und flacher Weg entlang des Ufers. Dieser ist auch als Radweg in Richtung Belgien ausgeschildert. Der Weg entlang des Südufers ist ebenfalls flach, allerdings handelt es sich hier um einen breiten Waldweg. Aber auch diese Runde um den See ist auch sehr gut mit einem Kinderwagen zu laufen.

 

Entlang des Weges hat man um diese Jahreszeit immer wieder schöne Ausblicke auf den See, im Sommer verdecken die grünen Bäume den Blick wahrscheinlich sehr häufig. So können wir aber die Sonne und die schöne Sicht auf den See genießen. Wir haben mit der Wanderung entlang des Nordufers gegen den Uhrzeigersinn begonnen – so laufen wir schön in der Vormittagssonne.

 

 

Entlang des Sees kommt man auch immer wieder an aufgetürmten Holzstapeln vorbei, die von den Holzfällern so zum Austrocknen angelegt werden. Wir haben dann auf halber Strecke auf solch einem Baumstammstapel Rast gemacht und uns ein wenig gestärkt und erfrischt.

 

 

Ab hier wurde der See dann immer schmaler bis wir an eine Brücke über die Olef kamen, um dann scharf abzubiegen für den Rückweg entlang des Südufers. Von der kleinen Brücke über der Olef aus könnte man auch weiter geradeaus wandern und würde in rund 500 Metern über die grüne Grenze nach Belgien kommen und könnte dort nahtlos in den Ardennen weiterwandern oder Radfahren.

 

 

 

Wir sind dann entlang des Süfufers zurück zur Staumauer gewandert. Durch die vielen Kurven entlang des Sees sieht man diese erst rund einen Kilometer vor Ende. Ab hier läuft es sich dann sehr schnell den Rest der Strecke ab. Danach noch wieder den kurzen Abstieg zum Fuße der Staumauer und wir konnten uns im Wohnmobil frisch machen und relaxen.

 

 

Es war eine sehr gut machbare Wanderung rund um den See und immer flach. Dafür bleibt die Landschaft halt auch recht konstant, auf der einen Seite den See und auf der anderen Seite die grünen Berghänge. Insgesamt eine schöne Sonntagswanderung mit ihren 14 Kilometern. Man sollte nur bedenken, sich etwas zur Stärkung mitzunehmen, da es unterwegs keinerlei Einkehrmöglichkeit oder Ortschaft gibt.

 

Da wir uns ein Verwöhnwochenende gönnen wollten, sind wir auch heute wieder zu Abend essen gegangen.

 

Montags war dann auch schon der letzte Tag unseres Eifel-Wochenendes und wir haben überlegt, ob wir auf dem Rückweg noch einen Stopp in einem größeren Ort machen können. Nur rund 20 Fahrminuten von Hellenthal entfernt liegt der bei Touristen bekannte Ort Monschau.

 

 

Monschau liegt an der belgischen Grenze und gehört schon zur Städteregion Aachen. Geprägt wird die Stadt mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern von der Rur, die mitten durch das Zentrum fließt und der Stadt ihren typischen und eigenen Charakter verleiht. In der Kleinstadt leben gut 12.000 Einwohner. Erwähnt wurde Monschau erstmals um 1100 n.Chr. und im 13. Jahrhundert wurde die gleichnamige Burg errichtet.

 

 

Das Ortszentrum ist auch gleichzeitig die Sehenswürdigkeiten Monschaus: die vielen Fachwerkhäuser und zahlreichen Brücken über der Rur verleihen der Stadt einen besonderen Charakter. Man erkennt sofort, dass Monschau sehr touristisch geprägt ist: die vielen kleinen Souvenirgeschäfte und zahlreichen Straßencafés sind ein klares Zeichen dafür. Montags war es natürlich nicht überlaufen, aber wir können uns vorstellen, dass es Sonntags im Sommer hier sehr überlaufen sein wird.

 

 

Wir sind ein wenig durch die gemütlichen Gassen der Stadt geschlendert, haben die Ausblicke genossen uns haben es uns zu guter Letzt in einem der schönen Cafés gemütlich gemacht.

 

 

Von hier aus ging es dann nachmittags in rund 90 Minuten zurück nach Hause.
Es war ein sehr schönes Wochenende und wir haben die kleine Auszeit richtig genossen, um wieder Energie zu tanken. Aber genau für solche kleinen Auszeiten ist das Wohnmobil einfach optimal.