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  >  Ozeanien   >  Neuseeland   >  20.12.2022 – Tag 112 Hobbiton Village

Was wäre eine Neuseeland-Reise ohne einen oder mehrere Besuche an den Drehorten der Blockbuster „Hobbit“ und „Herr der Ringe“. Egal ob man ein Fan dieser Filme ist oder nicht, man kommt an den Szenerien in Neuseeland nicht vorbei und jeder weiß, dass die Filme ihre Wirkung erst durch die atemberaubende Landschaft Neuseelands entfalten.

Der bekannteste Drehort ist wohl Hobbiton Village, die Heimat der Hobbits im Auenland. Eigentlich ist es ein riesiges Farmgelände „The Shire´s Farm“ mit über 20.000 Schafen. Aus einem Helikopter in der Luft hat der Regisseur Peter Jackson das Farmgelände gesehen und für ihn war es die passende Landschaft des Auenlands wie in den Büchern von J.R.R. Tolkien beschrieben.

In einem kleinen Teil auf dem privaten Farmgelände wurde das Film-Set für die Dreharbeiten geschaffen. Nach den Dreharbeiten wurde das Set weitestgehend wieder abgebaut bzw. einfach verbrannt. Nach dem Wahnsinns-Erfolg der Filme und dem weltweiten Interesse nach dem Drehort wurde alles wieder originalgetreu aufgebaut. Seit 2002 wurden die Gebäude nach und nach aus wetterfestem Material erstellt und es kommen immer weitere Gebäude dazu.

 

 

Um das Film-Set zu besuchen muss man eine geführte Tour machen, da das Farmgelände nicht für die Öffentlichkeit zugängig ist. Ab dem Besucherzentrum fährt man mit dem Bus rund 10 Minuten bis zum eigentlichen Hobbiton Village. Bereits unterwegs wird man mit dem richtigen Video auf den Drehort eingestimmt und man bekommt schon erste Drehorte links und rechts des Weges gezeigt,

 

 

In Hobbiton Village angekommen, geht man mit einem Guide einmal komplett rund durch das ganze Areal. Dies ist auch gut so, so muss man in der Gruppe bleiben und immer weiter mitgehen. Wenn jeder allein laufen würde, entstünde heilloses Chaos und man würde mit Sicherheit an kein einziges Gebäude mehr rankommen, um Fotos zu machen.

Unser Weg führte uns als erstes entlang der Strecke, die Gandalf nahm als er Bilbo besuchte und die Geschichte ihren Anfang nahm. Hier stehen links und rechts des Weges schnuckeligen Häuser der Hobbits. Uns wurde auch der Trick mit den Türen erklärt, so dass die Hobbits kleiner wirken als z.B. Gandalf. Es gibt Türen, da kann man bequem durchgehen – somit die Häuser der Hobbits. Dann wiederum gibt es Türen die extrem niedrig sind und man sich bücken muss. So hat es den Anschein, als ob die Hobbits bequem durch die Türen gehen können und alle anderen sich bücken müssen. Dies hat zur Folge, dass in den Filmen die Hobbits klein sind.

 

 

 

 

Die bekanntesten Häuser des Sets und wahrscheinlich jedem in Erinnerung sind die Häuser von Bilbo und Sam. Hier spielen viele entscheidende Szenen und die Häuser sind auch länger im Film zu sehen.

 

 

Besonders beeindruckend am ganzen Set ist wie detailverliebt alles errichtet wurde. Die Kamine qualmen, auf der Bank vor Bilbos Haus liegt ein Buch und die Pfeife, bei den Fischern hängt der geräucherte Fisch, beim Bäcker liegt Brot auf Verkaufsständen etc. Man sieht, welch ein Aufwand betrieben wurde um dem Film das perfekte Leben einzuhauchen. Alleine wenn man bedenkt, dass für eine Film-Sequenz von nur 10 Sekunden im Hintergrund mehrere Hobbit-Höhlen am Hang geschaffen wurden, um es echt wirken zu lassen.

 

 

Unser Guide machte die Führung sehr gut, erklärte alle Szenen und Szenerien genau, so dass man es von den Filmen her nachvollziehen konnte. Außerdem gab es die ein oder andere Hintergrundinformation oder Anekdote von den Dreharbeiten zu berichten.

Zum Abschluss des Rundgangs geht man über die Brücke an der Windmühle über den Fluss und gelangt zum „Green Dragon Inn“, dem Pub in welchem in den Filmen reichlich Bier fließt. Jeder Besucher bekommt hier inklusive auch ein selbstgebrautes Bier gereicht.

 

 

 

Von hier aus geht es wieder zum Bus, der einem dann zum Ausgangspunkt am Visitor-Center bringt. Es war eine sehr gelungene Tour und man fühlt sich verpflichtet, die Filme nochmal zu gucken und dann erkennt man viele Szenen wieder und weiß, dass man selber dort war.

Da rund um die Filme mittlerweile ein Mythos rankt, wird dies natürlich touristisch ausgeschlachtet. Man kann schon Führungen mit Breakfast, Lunch oder Dinner im „Green Dragon Inn“ buchen – allerdings sind diese oft bis zu 4 Monate im Voraus komplett ausgebucht. Für nächstes Jahr steht auch die Eröffnung von zwei Hobbit-Häusern an, in denen man Übernachtungen buchen kann. Es ist immer fraglich, ob es nötig ist immer mehr Menschenmassen zu bedienen, aber aus kommerzieller Sicht kann man die Entscheidungen der Eigentümer natürlich völlig nachvollziehen. Bereits jetzt startet alle 10 Minuten eine Tour mit bis zu 50 Teilnehmern – und das von morgens 9.00 bis abends 19.00 Uhr.

 

Insgesamt trotz des schlechten Wetters ein gelungener Tag und Ausflug.