
20.09.2022 – Tag 20 Lima, Peru
Heute bricht der 20. Tag unserer Weltreise an und gleichzeitig der letzte Tag auf dem südamerikanischen Kontinent. Ein weiterer Tag in Lima steht auf dem Programm bevor es mit dem Nachtflug nach Los Angeles geht.
Da wir die nächste Nacht im Flugzeug verbringen müssen, haben wir erstmal in Ruhe ausgeschlafen, gefrühstückt, unsere Taschen gepackt und ausgecheckt. Das Gepäck konnten wir zum Glück im Gepäckraum unseres kleinen Hotels bis zum Abend lagern.
Auf unserer Freewalking-Tour hatten wir den Tipp bekommen, dass die Kathedrale von Lima von innen sehr schön sein muss. Also haben wir uns ein Eintrittsticket gekauft (als Kombi-Ticket für 20 Soles (ca. 5,-€) direkt inklusive dem Palast des Erzbischofs). Somit war unser erster Stopp des Tages gesichert: wir haben eine ausführliche Besichtigung der wirklich schönen uns sehr großen Kathedrale gemacht. Neben dem pompösen Hauptschiff gibt es in den Seitengängen noch ca. 15 kleine Kapellen, die jeweils einem Heiligen oder einem Thema gewidmet sind.
Im Eintrittsticket ist auch der Zugang zu den Katakomben inkludiert, hier wurden einige sehr alte Gräber freigelegt. Irgendwie eine doch sehr gruselige Angelegenheit, die mumifizierten Leichen hier in den tiefen Gewölben liegen zu sehen.
Außerdem erhält man noch Zugang zur Sakristei, der Schatzkammer und der Bibliothek mit wirklich uralten riesengroßen Bibeln.
Als wir aus der Kirche rauskamen, lief gerade schräg gegenüber vor dem Präsidentenpalast die Wachablösung. Eine militärische Zeremonie, die auch an Wachablösungen vor Königshäusern erinnerte.
Weiter ging es gleich nebenan im Palast des Erzbischofs von Lima. Mittelpunkt ist das tolle Treppenhaus mit umliegenden Wandelgängen auf allen Etagen. Über einen roten Teppich die Treppen hinauf gelangt man zur kleinen, aber sehr prunkvollen Privatkapelle.
In der ersten Etage liegen umlaufend die Wohngemächer des Erzbischofs bzw. die Gemächer vorheriger Erzbischöfe, welche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.
Nach diesem sehr religiösen und gediegenen Vormittag stand nun das absolute Kontrastprogramm auf unserer To-Do-Liste: auch Lima hat wie fast alle Großstädte eine China-Town, ein Stadtviertel in welchem die ansässigen Chinesen ihren Lebensstil und ihre Kultur wahren.
Das Viertel betritt man durch das große chinesische Tor, welches die gesamte Straße überspannt. Schlagartig kommt man sich vor wie in einer anderen Welt, ein extremes Menschengewusel auf den Straßen, viele vollgestopfte chinesische Läden, typische Restaurants mit den gebratenen Enten in der Auslage. Man kam sich vor wie in Fernost, selbst der typische Geruch nach Räucherstäbchen war allgegenwärtig.
Zum Abschluss haben wir uns noch die Markthalle im China-Viertel angesehen: sehr typisch, wie diese Märkte in anderen Ländern aufgebaut sind: Gänge mit Streetfood, Blumen-Abteilungen, Kleidungsbereiche, Kleinkram und natürlich darf die Lebensmittelabteilung nicht fehlen: neben Gemüse, Obst und verpackter Ware wird hier Fleisch und Fisch frisch zubereitet und in den offenen Auslagen präsentiert. Bei uns ein absolutes Unding, aber es sah überraschenderweise alles frisch aus und es roch auch nicht unangenehm.
Nachmittags schlenderten wir noch gemütlich ein letztes Mal durch die Straßen von Lima und lassen mit einem gemütlichen Abendessen Peru ausklingen und nun geht es vom internationalen Flughafen in Lima in fast 9 Stunden nach Nordamerika.
Die letzten drei Wochen waren unsere erste Begegnung mit dem südamerikanischen Kontinent. Gerne blicken wir auf diese Zeit zurück mit allen Erfahrungen, die wir machen durften: Rio de Janeiro – eine für uns nicht wirklich sehenswerte Stadt, das überwältigende Naturwunder Iguazu-Wasserfälle im atlantischen Regenwald, eine überraschenderweise sehr schöne Stadt Buenos Aires (war vorher für uns nur ein Zwischenstopp), die Anden in Peru, an der vergessenen Inka-Stadt Machu Picchu stehen zu dürfen. Wir durften viel Gastfreundschaft erfahren, besonders die Peruaner haben wir als sehr nette Menschen kennengelernt. Wir haben viele internationale Reisende getroffen und interessante Geschichten und Eindrücke gewonnen. Leider mussten wir auch die negative Erfahrung sammeln, dass nicht alles läuft wie geplant: ich (Torsten) bin an der Höhenkrankheit erkrankt und somit mussten wir den Aufstieg zum Titicacasee stornieren (eigentlich ein absoluter Wunsch und ein geplantes Highlight unsererseits).
Wir blicken zurück auf eine Zeit mit vielen neuen bereichernden Erfahrungen und freuen uns nun darauf, welche neuen Abenteuer auf uns warten.