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  >  Ozeanien   >  Australien   >  18.+19.11.2022 – Tag 79+80 Grand Pacific Drive

Die nächsten beiden Tage standen weiter ganz im Zeichen der Ostküste. An diesen beiden Tagen ging es entlang des Grand Pacific Drives von Dalmeny bis nach Sydney. Eigentlich geht die ausgewiesene Panoramastraße nur vom Royal National Park (südlich von Sydney) über rund 140 Kilometer bis nach Shoalhaven. Inoffiziell spricht man aber von einem verlängerten Grand Pacific Drive, der weitere 265 Kilometer südlich bis an die Sapphiere Coast verläuft. Wir finden es immer viel schöner, solche Panoramastrecken (hier als Touristic Drive bezeichnet) als entlang der Highways schnell von einem Ziel zum nächsten Ziel zu fahren. Schließlich ist bei einem Roadtrip ja der Weg das Ziel und oft entdeckt man völlig unbekannte Stellen, die einem besser gefallen als die eigentlichen Ziele.

So ging es am Freitag erstmal nach einem Frühstück mit Meerblick nordwärts bis Tomakin Beach. Immer entlang des Strandes ging es dann zu Fuß bis zur Mündung des Tomakin Rivers in den Pazifischen Ozean. Die Flussmündungen sind hier immer wieder besonders schön, da sich nahezu alle Flüsse in großen Bögen kommend seitlich ins Meer winden. Dadurch entstehen die zahlreichen Sandbänke und flachen Stellen im Wasser. Außerdem hat das Wasser hier überall eine leichten Rotschimmer, der dem Anblick einen besonderen Reiz gibt.

 

 

Hier sind wir allerdings nicht mehr mit den Füßen durchs Wasser gelaufen, da bereits Quallensaison ist und diese sind hier am Pazifik besonders gefährlich. Am Strand sahen wir bereits viele der kleinen Bluebottle Jellyfishs liegen. Dies ist eine Art der Portugiesischen Gallere, bereits die kleinen Exemplare können sehr unangenehm sein und empfindliche Schmerzen verursachen. Die großen Exemplare mit ihren meterlangen Tentakeln sind sogar für den Menschen tödlich. Aus diesem Grund herrscht an den betroffenen Stränden Badeverbot und die Surfer gehen nur in voller Neoprenmontur ins Wasser.

 

 

In der Kleinstadt Batemans Bay mündet der Clyde River in den Ozean. Entlang der Waterfront hat sich ein kleiner Hafen angesiedelt und dahinterliegend eine Meile zum Bummeln und verweilen. Hier haben wir auch das erste Mal seit 8 Wochen ein frisches Eis aus einer italienischen Eisdiele gegessen. Bisher haben wir in Australien noch keine Eisdielen gesehen, sondern man konnte nur abgepacktes Eis im Supermarkt kaufen.

 

 

Besonders gut gefallen haben uns in Batemans Bay vor allen Dingen die liebevoll bemalten und verschönerten Hausfassaden.

 

 

Nur rund 20 Kilometer nördlich von Batemans Bay führt eine kleine schmale Straße ab vom Highway in 8 Kilometern zurück ans Meer an den Pebbly Beach. Der Pebbly Beach liegt ganz einsam in einer kleinen Bucht. Hinter dem Sandstrand grenzen noch hügelige Grasflächen und Büsche an bevor es in den Wald geht. Bekannt ist Pebbly Beach für seine hohe Population an großen Kängurus. Dies können wir nur bestätigen, direkt hinter dem Parkplatz auf einer Wiese konnten wir zwei Känguru-Familien aus nächster Nähe beobachten. Selbst die am Boden liegenden und schlafenden Kängurus ließen sich durch uns nicht stören.

 

 

Am Strand sahen wir dann gleich eine Vielzahl an Tieren, die sich am Gras weideten. In einem Beutel konnten wir ein Baby entdecken, welches aus dem Beutel guckend fleißig am Gras zupfte. Es war besonders schön die Tiere in dieser tollen Kulisse beobachten zu dürfen.

 

 

Unsere Übernachtung haben wir an der Jervis Bay in Huskisson gemacht. Die Jervis Bay ist bekannt für ihre endlosen Sandstrände. Der Sand ist hier schneeweiß (so weißen Sand haben wir noch nie gesehen) und extrem fein, fast wie Pulver. Dies rührt daher, dass es sich um feinsten Quarzsand handelt. Da auch der Meeresboden in der ganzen Bucht aus diesem Quarzsand besteht, wird auch nichts am Strand angespült (z.B. Algen), so dass der Sandstrand einfach makellos ist. Ein ausgiebiger Strandspaziergang durfte hier nicht fehlen, dazu haben wir uns den besonders idyllischen Strandabschnitt Hyams Beach ausgesucht. Man wollte hier gar nicht mehr weg, aber es lagen noch rund 200 Kilometer als Tagesetappe vor uns.

 

 

Der Weg führte weiter entlang des Grand Pacific Drives bis nach Kiama. Kiama ist eine Kleinstadt direkt an der Pazifikküste mit einer vorgelagerten Halbinsel welche durch eine schmale Landstelle mit dem Festland verbunden ist. Die Halbinsel ist der eigentliche Grund, warum viele Touristen hier Stopp machen: zum einen gibt es hier den weißen Leuchtturm von Kiama und zum anderen sind hier die Kiama Blowholes. Bei Blowholes handelt es sich um Felsöffnungen, welche von unten eine Öffnung zum Meer haben. Je nach Wellengang wird das Wasser vom Meer in die Felswand reingedrückt und es spritzt wie ein Geysir durch die Blowholes nach oben wieder raus.

 

 

Nun folgte das wohl imposanteste Teilstück des Grand Pacific Drives: die Strecke von Wollongong bis in den Royal National Park führt immer direkt entlang der Steilküste. Hinter jeder Kurve eröffnet sich einem ein neues Panorama. Geprägt ist die Strecke von mehreren Aussichtspunkten oben auf den Bergen, von wo aus man tolle Ausblicke auf die Küste genießen kann.

 

 

Ein besonderes Highlight auf der Strecke ist die Sea Cliff Bridge. Die 2005 eröffnete Brücke ersetzt über eine Strecke von 1,7 Kilometern die alte Straße am Steilhang, welche regelmäßig wegen zahlreicher heruntergefallener Felsbrocken gesperrt werden musste. Die Brücke selber besteht aus zwei Teilbrücken über eine Gesamtlänge von 625 Metern und rund 41 Meter über dem Meeresspiegel. Sie steht auf Pfeilern und windet sich in Kurven in einem Abstand von rund 70 Metern zu den Felsen schwindelerregend über dem Meer. Sie ist ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst.

 

 

Bevor man in die Großstadt Sydney kommt, fährt man noch durch den Stanley National Park sowie den Royal National Park. Hierbei handelt es sich um ein riesiges Areal von Regenwald, welches man vor den Toren einer Großstadt in dieser Form nicht erwartet.

Der morgige Tag steht dann ganz im Zeichen der größten und bekanntesten Stadt Australiens: Sydney