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  >  Europa   >  Groß Britannien   >  18.07.2024 St. Michael´s Mount und St. Ives

Heute war ein ganz besonderer Tag: Claudia hat das halbe Jahrhundert vollgemacht und wir haben ihren 50. Geburtstag hier in Cornwall gefeiert. Sie hat sich das Reiseziel des Roadtrips zu ihrem runden Geburtstag ausgesucht und nun hieß es, den Tag noch mit einem entsprechenden Highlight zu füllen:

 

St. Michael´s Mount

 

 

Nur rund 15 Kilometer vom Land´s End entfernt liegt der St. Michael´s Mount. St. Michael´s Mount ist eine s.g. Gezeiteninsel, d.h. bei Ebbe ist sie über einen schmalen Damm aus von der kleinen Stadt Marazion zu erreichen, bei Flut hingegen nur mit einem Boot.

Sie ist somit der „kleine“ Bruder vom großen Mont Saint-Michel in der Normandie in Frankreich. Sie ist allerdings weniger bekannt und dies birgt einen enormen Vorteil: das Touristenaufkommen ist deutlich geringer, so besuchen die Insel im Schnitt 380.000 Menschen jährlich.

Für uns hieß es früh aufstehen, da die beste Zeit für den Fußweg bei Ebbe heute gegen 9.00 Uhr morgens war. Mit uns gemeinsam waren schon die ersten Touristen auf dem Damm unterwegs, die Insel selber öffnet um 9.15 Uhr. Es ist schon sehr imposant, wie der Berg mitten im Watt liegt und ein Steinweg quasi als Straße hinüberführt.

 

Auf der Insel selber findet man zwei wesentliche Bereiche: einmal der subtropische Garte als auch das Castle sowie weitere Häuser. Die Insel hat eine weitere Parallele zum französischen Bruder: beide Berge waren lange Zeit religiöse Pilgerstätte und genießen immer noch religiös-kultische Verehrung (in entsprechende Kreisen natürlich). Dieser Kultstatus geht auf rund 4.000 Jahre vor Christus zurück.

Für uns ging es als erstes über viele steile und unebene Stufen und Steine hinauf zum Castle. Der Weg ist nicht mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen zu bewältigen und feste Schuhe sowie Trittsicherheit sind zwingend notwendig (man wird hierauf auch bereits bei der Buchung aufmerksam gemacht.

 

 

Oben angekommen, betritt man das s.g. Castle. Ursprünglich war es eins der ältesten Klostergebäude des Landes und die ältesten noch erhaltenen Gebäude stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die dazugehörige Kapelle stammt aus dem 15.Jahrhundert. Heutzutage ist es ein Schloss und im Privatbesitz der Adelsfamilie St. Levan. Bereits 1954 wurde der Besitz dem „National Trust“ vermacht, die Familie selbst lebt noch heute auf der Insel.

Man kann einige der Räumlichkeiten besichtigen, u.a. die sehr schöne Bibliothek, den Speisesaal und natürlich die Kapelle.

 

 

Besonders schön fanden wir den Burginnenhof, er hatte etwas von alten Ritterfilmen und man konnte sich hier als Burgherr und –fräulein fühlen.

 

 

Danach ging es den selben felsigen Weg wieder hinab bis auf Meereshöhe. Der mühevolle auf- und Abstieg hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.

 

Danach ging es für uns in die wunderschön angelegten subtropischen Gärten der Insel:

An einem Steilhang gelegen, gedeihen hier alle exotischen Pflanzen zwischen den Felsen und Steinen. Alle Pflanzen fügen sich zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen. Bedingt durch das Golfstrom-Klima wachsen und gedeihen hier in Cornwall sowieso viele mediterrane Pflanzen.

 

 

Auch auf diesem Gelände ist wieder Trittsicherheit gefragt, es geht abermals über viele unebene Steinstufen am steilen Hang entlang. Aber sowohl die Pflanzenpracht als auch die tolle Aussicht lohnen sich allemal.

 

Wieder unten am Eingang angekommen, befinden sich noch ein paar wenige Gebäude rund um den kleinen mittelalterlichen Hafen, welcher bei Ebbe auch vollständig leerläuft und die Boote liegen dann im Schlick.

 

 

Als kleine Geburtstagsüberraschung haben wir uns dann noch einen s.g. typischen britischen High Tea im Harbor Loft gegönnt. Unter einem High Tea versteht man das Reichen von vielen kleinen Häppchen, Sandwiches, Kanapees auf einer klassischen Etagere. Außerdem gibt es selbstverständlich ausreichend Tee sowie Scones mit Creme und Marmelade. Man fühlte sich ein wenig wie zum Tee bei der Queen oder beim King.

 

 

Da inzwischen die Flut gekommen war, mussten wir den Rückweg per kleinem Motorboot antreten. Die Überfahrt dauert aber nur rund 5 Minuten.

 

 

Für uns war dieses Ziel ein absolutes Highlight auf unserer bisherigen Rundreise durch das britische Cornwall. Der Eintrittspreis von insgesamt 26 Pfund (rund 30,-€) hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man kann auch nur das Schloss oder nur die Gärten buchen, aber wir würden jedem das Kombiticket empfehlen, da die gesamte Insel sehr sehenswert ist. Man sollte auf jeden Fall Zeit einplanen, wir haben von der Ankunft am Parkplatz bis wir wieder am Wohnmobil waren rund 6 Stunden benötigt.

 

Von hier aus ging es weiter zu unserer nächsten Station in das rund 15 Kilometer entfernte St. Ives. Somit wechselten wir heute von der Südküste Cornwalls an die Nord-Westküste der Grafschaft.

 

St. Ives

 

 

St. Ives ist mit Sicherheit der bekannteste und trubeligste Küstenbadeort von Cornwall. Eigentlich hat das Städtchen an der Nordküste Cornwalls nur rund 11.000 Einwohner, allerdings kommt eine Vielzahl an Touristen hinzu.

St. Ives wurde bereits im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Badeort, da hier 1877 eine Eisenbahnstrecke gebaut wurde, so dass St. Ives innerhalb kürzester Zeit von London aus erreichbar wurde.

Bei Touristen beliebt ist der Ort insbesondere wegen seiner zwei langen und flach abfallenden Sandstrände – dies macht St. Ives zu einembeliebten Urlaubsziel für viele Familien.

 

 

Das Ortszentrum von St. Ives besteht aus einer Uferpromenade und einer parallel dazu verlaufenden Fußgängerzone. Hier findet man neben vielen Bars, Restaurants, Pubs, kleinen Geschäften auch viele Kunstgalerien. Bereits in der Vergangenheit haben sich hier und in der nahen Umgebung viele Künstler niedergelassen und dies ist bis heute so geblieben. Das erklärt, warum der Ort auch ein kleiner Künstlerort ist.

 

 

 

Direkt unterhalb der Strandpromenade befindet sich ein kleiner Sandstrand. Hier schwimmt man quasi zwischen den hier ankernden kleinen Booten und Schiffen. Bei Ebbe jedoch wird die gesamte Bucht zu Schlick auf welchem die Boote liegen. Um jetzt zum Wasser zu kommen, muss man über den Schlick bis zum Ausgang des Hafenbeckens laufen.

 

 

St. Ives verbindet auf den ersten Blick seinen Fischerdorf-Charme mit einem pulsierenden Badeort. Morgen werden wir aber St. Ives und die umliegende Küste bei einer Wanderung näher erkunden.

Den Tag haben wir in einem schönen Restaurant mit Blick auf die Hafenbucht ausklingen lassen. Zum Geburtstag gab es ein fangfrisches Krabbengericht.