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  >  Ozeanien   >  Neuseeland   >  17.-19.12.2022 – Tag 109-111 von den Nelson Lakes zum Mount Taranaki

In den letzten drei Tagen haben wir eine weite Strecke hinter uns gebracht. Mittlerweile sind wir auf der Nordinsel am Mount Taranaki angekommen. Aber was geschah an den Tagen vorher:

Am 17.12.2022 mussten wir uns entscheiden, ob wir noch an die Tasman Bay fahren oder über die Nelson Lakes direkt in Richtung Picton. Da das Wetter nicht so schön war, haben wir uns gedacht, dass man an Strandbuchten vielleicht nicht so gut aufgehoben ist und daher fiel unsere Entscheidung auf Berge und Wandern. Im Nachgang eine megagute Entscheidung, da die Straßenverbindung von der Tasman Bay nach Picton derzeit noch gesperrt ist – das wäre eine stressige und hektische Autofahrt geworden, um rechtzeitig über den Umweg nach Picton zu kommen.

So sind wir ganz gemütlich erstmal zum Nelson Lakes National Park gefahren. Dort war unser erster Stopp der Lake Rotoroa, welcher ganz abgeschieden und idyllisch zwischen Berge eingebettet liegt.

 

 

Da der See touristisch nicht erschlossen ist, kann man nur auf eigene Faust den 26 Kilometer weiten Rundweg erwandern. Dies ist aber eine Strecke, welche uns eindeutig zu lang ist und außerdem wurden wir von unfassbar vielen Sandfliegen attackiert.

Somit fiel nach einem Fotostopp die Entscheidung weiter zum Lake Rotoiti zu fahren. Der See ist nicht wirklich kleiner, aber er liegt am Örtchen Saint Arnaud und ist daher über die Hauptstraße erreichbar. Neben Bademöglichkeiten werden noch Paddelboote und Pendeltaxis über den See angeboten. Wir haben uns für eine kleine Wanderung um die Halbinsel im südlichen Bereich des Sees entschieden.

 

 

Auch der Lake Rotoiti liegt malerisch in der Berglandschaft südlich der Stadt Nelson. Im Anschluss haben wir noch ein wenig am Seeufer gechillt bevor wir uns auf den Weg nach Picton gemacht haben.

Für den 18.12.2022 hatten wir dann die kleine Stadt Picton ganz im Norden der Südinsel Neuseelands am Marlborough Sound auf dem Programm. Picton selber hat nur gut 5.000 Einwohner und ist damit ein gemütliches Städtchen. Bedeutung hat Picton daher bekommen, dass es nur 65 Kilometer westlich von der auf der Nordinsel gelegenen Hauptstadt Wellington liegt. Zwischen Picton und Wellington besteht die kürzeste Seeverbindung der beiden Hauptinseln Neuseelands und Picton fungiert als Verkehrsknotenpunkt des Straßen- und Schienenverkehrs mit der Nordinsel.

Da in Neuseeland auch sonntags die Geschäfte vormittags bis zum frühen Nachmittag geöffnet sind, haben wir zuerst einen kleinen Stadtbummel entlang der Hafenpromenade und über die Hauptstraße gemacht.

Trotz des nicht sehr schönen Wetters haben wir uns dann für eine kleine Wanderung von knapp 7 Kilometern entschieden. Es führt ein sehr schöner Küstenweg immer entlang des Marlborough Sounds und steigt nach einiger Zeit stetig bergan. Es tuen sich einem immer wieder schöne Ausblicke auf die Fjordlandschaft auf. Oben auf dem Tirohanga angekommen befindet sich auch der Aussichtspunkt Harbour View.

 

 

Von hier aus ging es auf der anderen Bergseit bergab und man kommt am Yachthafen von Picton aus. Einmal an den schönen Yachten vorbei muss man nur noch über die Coathanger Bridge, die den Yachthafen mit der Innenstadt verbindet.

 

 

Den Nachmittag haben wir dann in einem Café verbringen müssen, da es sich komplett zugezogen hat und heftig am Regnen war.

Gegen 17 Uhr ging es dann mit unserem Camper zum Fähranleger der Interislander, um die 18.30 Uhr Fähre in Richtung Wellington zu bekommen.

 

 

Die Fährüberfahrt dauert rund 3,5 Stunden wovon man zuerst 70 Minuten durch die Fjordlandschaft am Marlborough Sound fährt. Leider konnten wir die Landschaft nicht von Deck genießen, da es immer noch regnete, aber für ein paar Eindrücke hat es gereicht.

 

 

 

Pünktlich um 22 Uhr sind wir in Wellington eingelaufen und haben uns dann auf einen freien Stellplatz für die Nacht mit unserem Camper gestellt.

Am heutigen 19.12.2022 mussten wir zuerst ein großes Stück nördlich fahren, bevor wir um die Mittagszeit unser erstes Ziel den Mount Taranaki erreicht haben. Der Mount Taranaki liegt an der Westküste der Nordinsel, es handelt sich um einen 2.518 Meter hohen Vulkan. Der Mount Taranaki ist zuletzt 1854 ausgebrochen. Er liegt vollständig losgelöst von den anderen aktiven Vulkanen Neuseelands, die sich allesamt zentral im Landesinnern auf der Nordinsel rund um den Tongariro befinden. Der Mount Taranaki fällt vor allen Dingen durch seine perfekte Spitzkegelform auf, leider ist der Gipfel meist von einem Wolkenkäppchen verdeckt.

 

 

Über drei verschiedene Zufahrtsstraßen kommt man relativ weit an den Fuß des Vulkans. Wir haben uns für eine kleine Wanderung an den Dawson Falls entschieden. Hier sind wir zwei Rundwanderwege gelaufen:

 

 

Der erste Weg führte uns durch den Wald und über eine Hängebrücke zu den Wilkies Pools. Hier hat das Wasser im Laufe der Jahrtausende die Felsen so glattgeschliffen, dass sie wie eine Wasserrutschbahn wirken. Von vielen wird daher die 10 Meter lange Rampe als Rutsche in den darunterliegenden Pool genutzt. Die meiste Überwindung kostet hier wohl das kalte Bergwasser welches den Berg hinabfließt.

 

 

Weiter führte uns der Rundweg dann steil über schlammige und matschige Wege durch den Regenwald. Wir kamen an Stellen, wo der Weg von kleinen Wasserfällen überspült wurde und man nur mit nassen Füssen auf der anderen Seite ankam. Außerdem musste man auf dem Rückweg auf eine Brücke verzichten, sondern man kletterte über Stein durch den gurgelnden Bergfluss.

 

 

 

Wieder am Visitor Center angekommen ging es dann auf die zweite Runde zu den Dawson Falls. Hierbei handelt es sich um zwei nebeneinanderliegende Wasserfälle die sich über eine Höhe von 18 Metern ins Tal stürzen. Über den Rundweg erreicht man eine Aussichtsplattform und kann auch über viele steile und rutschige Stufen an den Fuß des Wasserfalls klettern.

 

 

Insgesamt stellen wir nach den letzten Wanderungen fest, dass die hier ausgeschilderten Trails nichts mit den uns bekannten Wanderwegen in den Alpen zu tun haben. Es ist doch ein viel höheres Maß an alpiner Erfahrung und Trittsicherheit auf den steilen und nicht immer einfacher Trampelpfaden gefragt.