
17.07.2024 Land´s End & Minack Theatre
Der heutige Tag stand voll im Fokus der westlichen Landzunge Cornwalls am Lands End.
Direkt am Touristenziel Land´s End findet man ein typisch touristisch erschlossenes Areal vor:
Hier entstand ein Besucherzentrum mit Hotel, Restaurants, Souvenirshops etc. wirklich ran an das Küstenende kommt man an diesem Ort nicht, da die Klippen hier besonders schroff und steil ins Meer abfallen.
Die Aussicht ist natürlich phantastisch, nur rund 1,5 Kilometer vorgelagert liegt der Leuchtturm Longships Lighthouse auf einer Felseninsel. Er liegt so weit im Meer, damit die Schiffe die Landspitze weit genug umfahren, da es in Landnähe viele Untiefen und scharfkantige Felsen gibt.
Besonders beliebt bei Touristen ist natürlich das typische Bild mit dem Land´s-End-Schild. Außerdem kann man hier entlang der Steilküste laufen, es sind nur wenige Meter bis zum ersten bzw. letzten Haus von England.
Weitere Wanderwege führen natürlich von hier aus weiter in alle Richtungen, ist Cornwall doch ein typisches Wanderziel im englischen Süd-Westen.
Uns zog es von hier aus nach Sennen Cove gezogen. Nur wenige Kilometer nördlich und von unserem Stellplatz liegt dieses kleine Küstenstädtchen mit seinen knapp 200 Einwohnern. Der kleine Ort stellt das südliche Ende vom weißsandigen Sennen Beach dar und ist der erste Ort wenn man vom Land´s End rund 4 Kilometern gen Nord-Osten fährt. Uns hat es insbesondere der schöne weiße Sandstrand angetan.
Unser Hauptziel des Tages lag jedoch rund 7 Kilometer südlich vom Land´s End im Ort Porthcurno. Das idylische Dörfchen liegt in einem weit ins Land eingeschnittenen Gebirgstal und mündet am Porthcurno Beach in den Ärmelkanal.
Bei dem Porthcurno Beach handelt es sich um einen feinsandigen Strand in einer schön gelegenen Bucht, die durch den Logan Rock begrenzt wird. Im Sommer lädt dieser Strand auch zum Relaxen und Schwimmen ein. Da der Parkplatz jedoch hoch über dem Strand liegt und ein extrem steiler Abstieg ans Wasser führt, haben wir nur von oben die Aussicht genossen.
Bekannt geworden ist der Ort Porthcurno jedoch hauptsächlich während des II.Weltkriegs. Zu diesem Zeitpunkt wurden von hier aus 14 Seekabel zur Telegrafie betrieben und verbanden Großbritannien mit dem Rest der Welt. Es war die bedeutendste Verbindungsstelle des Landes.
Das touristischste Highlight liegt etwas außerhalb des Ortes:
Minack Theatre
Bei dem Minack Theatre handelt es sich um ein Freilichttheater, welches direkt an einem steilen Felsenabhang an der Küste Cornwalls gebaut wurde.
Entstanden ist die Idee eines Theaters 1930 als hier auf einem freien Feld Shakespeares Sommernachtstraum aufgeführt wurde. Aufgrund des Erfolges sollte als nächstes Stück „Der Sturm“, ebenfalls von Shakespeare, aufgeführt werden. Die Besitzerin Rowena Cade des Geländes stellte ihren Garten am steilen Abhang zur Verfügung, da sie den Ort passend zum Theaterstück fand, welches eigentlich auf einer Insel spielt. Mit dem Meer im Hintergrund wirkte es am ehesten wie eine Insel. So entstand im Laufe des nächsten Winters aus Steinen der Umgebung eine kleine Bühne mit Sitzreihen. 1932 wurde das Stück aufgeführt und es wurde ein Riesenerfolg. Der Erfolg veranlasste die Cade dazu, das Theater in mühevoller Eigenregie nach und nach auszubauen – an der Umsetzung arbeitete sie bis ins hohe Alter.
Seit 1976 ist das Theater als Stiftung anerkannt. Vollständig fertiggestellt wurde es allerdings nie, obwohl Rowena Cade weitere Baupläne über ihren Tod im Jahre 1983 hinaus zur Verfügung stellte.
Heutzutage finden auf der Freilichtbühne von Juni bis September Aufführungen statt, sehr häufig passend Stücke von Shakespeare. Die Sitzränge befinden sich auf Steinen oder Rasenflächen, gespielt wird auch abends und bei fast jedem Wetter – die Zuschauer müssen sich entsprechend warm und mit Regencapes kleiden.
Leider hatten wir nicht die Möglichkeit eine Aufführung zu sehen, da das Theater eine atemberaubende Kulisse darstellt.
Wir haben noch ein paar Minuten der Probe für den heutigen Tag beigewohnt bevor wir wieder zu unserer Farm zurückgefahren sind. Insgesamt müssen wir für uns allerdings feststellen, dass das geplante Highlight des Tages nicht das Highlight war. Das Theater ist sehr schick erbaut, hat allerdings wenig von einem Amphitheater. außerdem denken wir, dass die Sicht bei einer Aufführung von vielen Plätzen nicht wirklich gut ist. Uns hat der Moment am Land´s End viel besser gefallen – es fühlte sich schon besonders an, hier zu stehen.