
16.-18.02.2024 Andernach/Laacher See
Andernach liegt am Mittelrhein, einige Kilometer nördlich von Koblenz und gehört zu Rheinlandpfalz. Die mit gut 30.000 Einwohnern mittelgroße Stadt gehört mit ihren über 2.000jährigen Geschichte zu den ältesten Städten in Deutschland. Der Wohnmobilstellplatz liegt direkt am Rheinufer unterhalb der Burgruine Andernachs. Somit hat man vom Fahrzeug aus einen schönen Ausblick auf den Rhein und die Stadt ist in wenigen Minuten fußläufig erreichbar. Es gibt hier Platz für insgesamt 80 Fahrzeuge, ungefähr die Hälfte der Fahrzeuge kann in erster Reihe zum Flussufer stehen. Für einen so stadtnahen Stellplatz finden wir die Gebühren von 9,00 EUR/Nacht mehr als fair. Auch gibt es für einen Teil der Stellplätze Stromsäulen, diesen bezahlt man natürlich separat. Toiletten oder Sanitäreinrichtungen gibt es nicht, man sollte ein vollständig autarkes Fahrzeug besitzen. Man sollte nur bedenken, dass ich hinter dem Stellplatz direkt ein großer Parkplatz befindet sowie am gegenüberliegenden Ufer eine viel frequentierte Eisenbahnstrecke entlangführt – das führt logischerweise zu einer gewissen Geräuschkulisse, aber insgesamt für einen Stellplatz in der Stadt absolut perfekt.
Für ein Wochenende bietet die Stadt einige Sehenswürdigkeiten:
Alter Krahnen
Der „Alte Krahnen“ ist ein Stein-Turmdrehkran aus dem 15.Jahrhundert und liegt direkt am Rheinufer. Er war seinerzeit die größte Verladevorrichtung an deutschen Binnengewässern und mehr als 350 Jahre lang wurden von hier aus Weinfässer sowie Tuffsteine aus der Eifel verladen. Er war bis 1911 in Betrieb und ist heute noch voll funktionstüchtig. Er ist eins der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und natürlich auch von allen vorbeifahrenden Schiffen aus sichtbar.
Runder Turm
Der „Runde Turm“ ist das Wahrzeichen der Stadt und liegt am nordwestlichen Ende der historischen Stadtmauern. Erbaut wurde der Turm bereits in den 1440er Jahren. Der 56 Meter hohe Turm mit seinen bis zu 5 Meter dicken Mauern ist er der höchste Wehrturm am Rhein und einer der größten Wehrtürme des Mittelalters generell.
Mariendom
Der Mariendom wurde von 1196 bis 1220 erbaut und befindet sich in der Nähe der Stadtmauer im westlichen Teil der ursprünglichen römischen Siedlung. Die mächtige Emporenbasilika war lange Zeit sogar Sitz des Erzbischofs von Trier.
Rheintor/Kornpforte
Bereits im 11.Jahrhundert wurde innerhalb der alten Stadtmauern das Rheintor erbaut um einen direkten Zugang zur Stadt von der Flussseite zu ermöglichen. Es ist die älteste Toranlage mit einem Doppeltor im gesamten Rheingebiet. Im 18.Jahrhundert wurde das Tor umgebaut und erhielt seine heutige Form.
Mittelalterliche Wehranlagen
Die mittelalterliche Wehranlage beherbergt die Ruine der kurkölnischen Stadtburg sowie des Bergfrieds (ehemaliges Gefängnis). Außerdem sind die Überreste der Stadtmauer mit ihren 6 gut erhaltenen Rundtürmen (von ursprünglich 10 Türmen) Teil der Wehranlage. Zuletzt gehört zur Wehranlage noch das am Rheinufer gelegene Bollwerk, welches als Zollstation diente.
Schloss Namedy
Das Schloss Namedy liegt im gleichnamigen Ortsteil von Andernach direkt am Rheinufer. Das Schloss geht auf die ehemalige Wasserburg Namedy aus dem 14.Jahrhundert zurück und wurde im 17.Jahrhundert zum Schloss im Barock-Stil umgebaut. Das heutige Schloss ist seit dem Beginn des vorigen Jahrhunderts im Besitz der Hohenzollern und dient heutzutage vornehmlich als kultureller Veranstaltungsort.
Geysir Andernach
Ebenfalls im Ortsteil Namedy befindet sich der bekannte Geysir Andernach. Hierbei handelt es sich um den mit 55-60 Meter höchsten Kaltwassergeysir der Welt. Dieser ist für Besucher nur im Sommer geöffnet und daher nicht Teil unseres Stadtrundgangs.
Außerdem findet man in der historischen Altstadt von Andernach noch viele weitere Gebäude wie dem historischen Rathaus, der St.-Michaels-Kapelle, der Johannes-Nepomuk-Statue, der evangelischen Christuskirche, der Hospitalkirche St.Joseph. Die Altstadt insgesamt hat sehr schöne historische Sehenswürdigkeiten. Allerdings mussten wir leider feststellen, dass die Altstadt und auch die Gebäude am Rheinufer sehr runtergekommen sind, teils seit Jahren leer stehen, vor allen Dingen Hotels und Restaurants am Rheinufer stehen leer und verfallen. Dies finden wir sehr schade, bietet doch die Stadt mit ihren römischen Wurzeln deutliches Potential für einen schicken Stadtkern.
Maria Laach
Für den Sonntag haben wir uns dann noch einen Besuch des Klosters Maria Laach am gleichnamigen See ausgesucht. Nur rund 15 Kilometer westlich von Andernach am Westufer des Laacher Sees liegt die hochmittelalterliche Klosteranlage der Abtei Maria Laach, erbaut im 10. Bis 12.Jahrhundert.
Die Abteikirche Laacher Münster gilt als eins der am besten erhaltenen romanischen Bauwerke in Deutschland. Insbesondere das Atrium/der Vorhof der Basilika sowie der Kreuzgang gelten als die prächtigsten ihrer Art nördlich der Alpen. Bereits 1906 wurde daher die Basilika von Papst Pius XI. mit dem Ehrentitel „Basilica minor“ versehen. Den Titel Basilica minor kann nur der Papst für Kirchengebäude außerhalb Roms vergeben. Diese Kirchengebäude haben jeweils eine besondere Bedeutung für die katholische Kirche der jeweiligen Region und der Titel soll die besondere Bindung an den Bischof von Rom stärken und hervorheben.
Die sechstürmige Basilika gilt als eins der schönsten Denkmäler Deutschlands.
Das Kloster Maria Laach liegt direkt am Ufer des Laacher Sees. Der Laacher See ist mit seiner Größe von 3,3 Quadratkilometern der größte See in Rheinlandpfalz. Auch wenn der See in der östlichen Vulkaneifel liegt handelt es sich nicht um einen Vulkankrater sondern um die einzige mit Wasser gefüllte Caldera in ganz Mitteleuropa. Der letzte Vulkanausbruch, bei dem die Caldera geschaffen wurde, liegt rund 13.000 Jahre zurück.
Heutzutage ist der Laacher See insbesondere in den Sommermonaten ein bekanntes Naherholungs- und Ausflugsgebiet. Am westlichen Ufer befindet sich das oben beschriebene Kloster, am Ostufer steigen kleine Blasen im Wasser empor, den s.g. Mofetten – hierbei handelt es sich um aufsteigendes Kohlenstoffdioxid welches die vulkanische Aktivität der Region sehr gut verdeutlicht.
Der Laacher See lässt sich auf einem gut ausgebauten Uferrundweg von 8,5 Kilometern in gut 2 Stunden bequem umrunden.
Wir fanden die Region ein perfektes Ausflugsziel mit viel Sehenswertem für ein schönes Wochenende. Sehr praktisch fanden wir die für uns kurze Anfahrt von unter 150 Kilometern.