16.+17.11.2022 – Tag 77+78 Ostküste südlichster Teil
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Soviel zu dem Thema, wir bleiben 2 Nächte in Mallacoota. Da es wieder extrem kalt am nächsten Morgen war und der Tag nach unserem Vor-Frühstücks-Spaziergang regnerisch wurde, haben wir entschieden, die Südküste endgültig zu verlassen und an die Ostküste Australiens zu wechseln und die Reise nordwärts weiterzuführen. Während unseres Morgenspaziergangs haben wir aber noch einen süßen australischen Königssittich entdeckt.
Von Mallacoota aus ging es dann für rund 100 Kilometer quer durch den Wald, um von der Süd- and die Ostküste zu fahren. Währenddessen überschritten wir dann die Grenze in den nächsten Bundesstatt New-South-Wales. Dieses Mal brauchten wir aber ausnahmsweise die Uhr nicht umstellen – das kommt dann nach Queensland wieder.
In Eden haben wir einen kurzen Zwischenstopp am Lookout für die Eden-Rocks gemacht. Lustigerweise haben wir hier wahrscheinlich auch das kunterbunte Haus von Pipi Langstrumpf gefunden.
Nur wenige Kilometer weiter gibt es dann an der Steilküste die Pinnacles: hierbei handelt es sich um eine Felswand mit noch leicht erkennbaren Felstürmchen. Besonders schön ist hier, dass die Felsen wieder wie geschichtet aussehen und jede Etage in einer anderen Farbe erstrahlt.
In Pambula biegt dann vom Highway A1 eine kleinere Küstenstraße ab, die auch als Tourist Drive ausgewiesen ist. Hier geht es über viele kleine Badeörtchen immer entlang der Pazifikküste gen Norden. Eine landschaftlich schöne Stelle ist in Merimbula, wo der Boggy Creek ins offene Meer mündet. Er windet sich in einem großen Bogen ins Meer und die dadurch entstehende Landzunge ist kompletter Sandstrand.
An den kleinen Anlegestegen am Strand finden sich dann nachmittags viele Pelikane ein. Man kann hier aus nächster Nähe die imposanten Wasservögel beim Fischen zusehen.
Nach der Zwischenübernachtung in Tathra Beach und morgendliche Begrüßung durch ein paar bunte Loris ging es wieder Stück für Stück die Küstenstraße weiter nordwärts.
Nach nur wenigen Kilometern kommt man an eine langgezogene Bucht, wo der Cuttagee Beach beginnt. Besonders heute war es hier sehr beeindruckend, da sich die meterhohen Wellen hier im Wasser brechen und dann an den Strand spülen. Diese schöne Bucht lädt auf jeden Fall zu einem Besuch am Strand und einer kleinen Pause ein.
Am Ende der Bucht überquert man dann die Cuttagee Bridge, eine schmale einspurige Holzbrücke. Von diesen Holzbrücken gibt es auf der Scenic Route entlang der Küste mehrere. Das Besondere daran ist immer, dass sie ein Gewichtslimit haben und man sich immer mit dem Gegenverkehr abstimmen muss, wer zuerst auf die Brücke fährt. Aber diese alten Brücken sind immer eine schöne Abwechslung und ein tolles Fotomotiv. An dieser Stelle mündet der Cuttagee Creek sogar besonders farbenfroh in den Pazifischen Ozean, der hier auch gerne bis Neuseeland als Tasmanische See bezeichnet wird.
Bermagui ist auf dieser abgelegenen Küstenstraße wohl der größte Ort. Hier kommt recht europäisches Flair auf. Für Australien ist es ganz ungewöhnlich, dass man an einer Straßenzeile bummeln gehen kann, entlang von diversen kleinen Geschäften, mehreren Bars und Cafes, in welchen man draußen sitzen kann etc. Wir haben sogar eine Bäckerei gefunden, in der wir das erste „vernünftige“ Brot seit den bisher 11 Wochen Weltreise gefunden haben: ein dunkles Sechskornbrot.
An sich haben wir hier an der Horseshoe Bay am schönen Sandstrand Mittagspause gemacht, der einsame Strand lädt geradezu zum Chillen ein. Man muss generell sagen, dass die Strände hier super leer sind – man trifft immer nur vereinzelt auf einige Menschen, auch in der Hauptsaison wird hier jeder viel Platz finden.
Weiter entlang der Küste gibt es dann noch zwei Lookouts mit Felsen im Meer, die man nach Tieren benannt hat: Camel Lookout und Horse Head Lookout. Den ersten Namen können wir noch nachvollziehen, aber einen Pferdekopf erkennen wir bei dem zweiten Felsen nicht. Aber trotzdem heute eine tolle Kulisse wie die Brandung an den Felsen hochspritzt.
Narooma ist ein kleiner Ort an der Mündung des Wagonga Inlets. Bekannt ist der Ort durch zwei Highlights:
Erstens dem Australia Rock – hierbei handelt es sich um einen hohen Felsen mit einem Durchbruch. Je nachdem, aus welcher Richtung man vor dem Felsendurchbruch steht, hat die Öffnung die Form vom australischen Kontinent ohne Tasmanien. Daraus ergibt sich logischerweise der Namen des Felsens.
Direkt neben dem Felsen beginnt die Südmole der Meeresöffnung. Diese kann man komplett begehen und die meterhohen Steinwälle sind ein beliebter Treffpunkt von Seelöwen. Man kann sie wunderbar beim Abhängen auf den Felsen in der Sonne oder beim Toben im Wasser beobachten. Traumhafte Tierbegegnungen völlig kostenlos und ohne jegliche Zooatmosphäre. An solchen Orten könnten wir uns stundenlang aufhalten.
Finales Tagesende war dann in Dalmeny, wo sich auf einer kleinen Anhöhe ein kleiner Campground befindet. Von hier aus hat man noch einen wunderschönen Ausblick auf das Meer und den Strand. Ein paar tierische Besucher zum Tagesabschluss noch inklusive.
Nach solche einem schönen Tag und der traumhaften Kulisse darf es morgen gerne in dieser Form weiter gehen auf unserer Reise nordwärts der Küste.