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  >  Europa   >  Österreich   >  16.10.2024 Seebensee, Ehrwalder Alm

Das schien ein vielversprechender Tag zu werden, die Sonne steht am tiefblauen Himmel als wir aufstanden und so freuten wir uns auf die nächste Bergtour. Nur rund 18 Kilometer von unserem Stellplatz entfernt befindet sich die Tiroler Zugspitzarena rund um den Ort Ehrwald.
Auf der Zugspitze selber waren wir von deutscher Seite aus bereits zweimal. Somit haben wir uns entschieden, von Ehrwald aus hinauf auf die Ehrwalder Alm zu fahren und dort unsere Wanderung zu starten.

 

 

Auch hier kostete das Tagesparkticket wieder 5,-EURO – scheinbar ein regionaler Einheitspreis, den wir aber wie gesagt sehr fair finden. Ebenso lag der Ticketpreis von 23,50 EURO pro Person für die Berg- und Talfahrt mit der Ehrwalder Almbahn völlig im normalen Rahmen. So ging es dann in rund 10 Minuten gut 400 Meter hoch zur Bergstation der Bahn. Hier befindet sich dann auch direkt das Tiroler Haus mit diverser Innen- und Außengastronomie. Anhand der Vielzahl an Sitzmöglichkeiten wird einem direkt klar, was hier im Winter los sein muss. Rundherum sah man die vielen Beschneiungsanlagen, die das Gebiet schneesicher machen sollen. Aber auch im sonnigen Herbstlicht erstrahlte die Almlandschaft wunderschön.

 

 

Für uns sollte es aber zu dem gut 5 Kilometer entfernten Seebensee gehen. Wir hatten uns bereits schlau gemacht und wussten, dass es zwei verschiedene Wege gibt: einmal den sogenannten Fahrweg, der auch kinderwagen- und rollstuhltauglich sein soll. Alternativ gibt es laut Netz einen schönen Waldweg. Natürlich haben wir uns für letzteren entschieden.

Allerdings mussten wir nach rund 20 Minuten feststellen, dass sich der Weg als ein sehr steiler Kletterpfad entpuppte, der zudem noch vom Regen der letzten Wochen völlig durchnässt war. Uns wurde klar, dass dieser Weg nicht für uns geeignet ist und wir sind zurück zum Fahrweg gegangen.

Aber auch der Fahrweg wurde als „überwiegend flach“ beschrieben. Somit waren wir sehr erstaunt, dass es sich doch um einen breiten Wanderweg handelte, der aber sehr geröllig und steinig war. Wir möchten hier definitiv weder Kinderwagen noch Rollstuhl schieben. Zudem trifft die Beschreibung überwiegend flach doch wohl eher auf Tiroler Verhältnisse zu – für uns ging es eher ständig bergauf und bergab. Der Weg zog sich mal mehr und mal weniger steil rund 2 Stunden in Richtung See.

 

 

Der Seebensee gehört wohl zu den schönsten Bergseen in Tirol und liegt in einem hochgelegenen Bergeinschnitt. Erreichbar ist der See ausschließlich nur über die rund 2-stündige Wanderung von der Bergbahn aus hierhin.

Trotz dass es sich mittlerweile zugezogen und bewölkt hatte, schimmerte der See in all seinen glasklaren Türkis- und Grüntönen. Das rundherum liegende Bergmassiv des Wettersteingebirges spiegelte sich traumhaft im klaren Seewasser. Man kann sich nur wage vorstellen, wie die Farben bei klarem Sonnenschein aussehen mögen.

 

 

 

Außerdem hat man von hier oben einen freien Blick auf die gegenüber liegende Zugspitze. Wenn man nur die deutsche Seite kennt, erkennt man den Berg von der Tiroler Seite gar nicht auf den ersten Blick. Aber man kann sogar bis zum Gipfelkreuz schauen.

 

 

Viel Zeit hatten wir am Seebensee allerdings nicht, da wir ja auch wieder den gleichen Weg zurückmussten und die letzte Talfahrt in der Nebensaison bereits um 16.30 Uhr ist. An der Bergstation hatten wir aber trotzdem noch genug Zeit für einen heißen Kakao und Cappucino im Tiroler Haus.

Unser Fazit ist, dass wir diese Wanderung auf jeden Fall nochmal machen werden, wenn klar ist, dass der Tag komplett sonnig wird. Und am besten in der Hauptsaison, wenn die Bergbahn länger fährt und man sich so länger am See aufhalten kann. Gerne möchten wir dieses Panorama nochmal in all seiner Schönheit und seinen Farben im Sonnenschein genießen.

 

 

Wir möchten aber an dieser Stelle noch darauf hinweisen, dass man insgesamt doch mit einer Strecke von rund 12 Kilometern rechnen muss und wir insgesamt auch mehr als 360 Höhenmeter gelaufen sind. Hier sollte man sich nicht allzu sehr an die Beschreibungen im Internet halten, der Weg ist unserer Meinung nach deutlich anspruchsvoller als beschrieben.