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  >  Europa   >  Dänemark   >  15.06.2023 – Rubjerg Knude Fyr

 

 

Heute sind wir einen weiteren Tag in Lokken geblieben, da noch ein weiteres Highlight der Region auf unserem Programm stand: die Wanderdünen rund um Rubjerg und der Leuchttrum Rubjerg Knude Fyr.

 

 

Direkt an der Steilküste des kleinen Örtchens Rubjerg befindet sich eine der größten Wanderdünen Europas mit einer Ausdehnung von rund 1,9 Kilometern Länge und einer Breite von 400 Metern. Die hier befindlichen Dünen erreichen eine Maximalhöhe von etwas mehr als 100 Metern.

 

 

Die Dünen verschieben sich hier jährlich um bis zu 25 Meter, gehen aber direkt bis an die Abbruchkante, wo die Steilküste fast senkrecht ins Meer bzw. an den Strand abfällt.

 

 

Mitten in diesen Wanderdünen findet man das bei den meisten Touristen Hauptziel: das Rubjerg Knude Fyr. Hierbei handelt es sich um einen alten Leuchtturm, der nur noch als beliebtes Fotomotiv dient – er ist seit 1968 außer Betrieb.

Erbaut wurde der Leuchtturm im Jahre 1900 um den Seefahrern in den nordischen Gewässern den Weg zu weisen. Sein Licht reicht 42 Kilometer auf das offene Meer hinaus. Seinerzeit waren an dieser Stelle nur rund 3-4 Meter hohe Dünen. Allerdings blies ab den 1910er Jahren der Wind von der Seeseite aus immer mehr Sand die Steilküste herauf, so dass der Leuchtturm und das Wärterhaus immer wieder versandeten. Im Laufe der Jahre erreichten die Dünen eine Höhe von 50 Metern und das Leuchtfeuer war von der Seeseite aus nicht mehr zu sehen und der Betrieb wurde eingestellt.

Durch das weitere Anwachsen der Dünen auf mehr als 100 Meter versanken die Gebäude schließlich komplett im Sand und vom Leuchtturm selbst war auch nicht mehr viel zu sehen. Da es sich aber um Wanderdünen handelt und durch die Abwinde an der Turmfassade bildete sich im Laufe der Jahre eine Mulde, in welcher der Turm stehen blieb und zum Touristenziel wurde.

 

 

Im Laufe der Jahre brach immer mehr von der Steilküste ab, so dass der Leuchtturm im Jahre 2012 bereits direkt an der Abbruchkante stand. Da sich der Küstenabbruch jährlich auf bis zu 5 Meter verdoppelte, wäre der Turm im Jahre 2022/23 vollständig die Klippen hinabgestürzt.

Im Jahre 2019 beschlossen die Gemeinderäte dann, den Leuchtturm zu erhalten und in die Klippen zu versetzen. In vielen Wochen Arbeit wurde der Turm komplett vom Sand befreit und auch das Fundament wurde komplett freigelegt, um es mit Beton und Eisen zu verstärken. Zeitgleich wurden Schienen in den Sand gelegt, auf denen der Leuchtturm umziehen sollte. Am 22.10.2019 war es dann soweit: mehr als 20.000 Schaulustige waren gekommen, um den Umzug des Gebäudes zu beobachten. Ganz leiste rollte der komplette fast 30 Meter hohe Leuchtturm auf den Schienen rund 70 Meter weit in die Dünen hinein. Ein Meisterwerk des Bauteams hat das Rubjerg Knude Fyr vom Absturz an der Steilküste bewahrt.

Auch unser Stellplatz befindet sich oberhalb der Steilküste und von hier aus kann man sehr schön den Paraglidern zusehen, wie sie die Fallwinde an der Kante der Steilküste thermisch nutzen und ihre Runden durch die Luft drehen. Besonders abends wenn die Sonne langsam untergeht werden die Winde stärker und immer mehr Flieger steigen mit ihren Gleitschirmen in die Luft.