
14.+15.11.2022 – Tag 75+76 Raymond Island und Coastal Drive
Eigentlich sollte der Morgen wieder mit einer Tierbeobachtung im Morgengrauen starten. Dementsprechend sind wir extrem früh aufgestanden und die 20 Kilometer zur Wildlife Beobachtungswiese gefahren. Leider hat es dann während der Fahrt angefangen sintflutartig zu regnen. Wir sind auf dem Parkplatz noch stehen geblieben und haben erstmal gefrühstückt, in der Hoffnung, dass das Wetter wieder besser wird.
Der Regen wurde allerdings immer stärker, es bildeten sich schon tiefe Pfützen auf den Straßen und der Sturm drehte immer mehr auf, so dass wir entschieden haben, nicht mehr zu warten sondern direkt in Richtung unseres nächsten Zieles zu fahren: Paynesville (Hafen für Raymond Island). Durch das Wetter bedingt konnten wir nicht so schnell fahren und wir haben fast 4 Stunden für die 250 Kilometer gebraucht.
In Paynesville hörte es dann mal kurz auf zu regnen, so dass wir als erstes am Yachthafen angehalten haben, kurz spazieren gegangen sind und unseren ersten Lebkuchen vor Weihnachten gegessen haben.
Am Stellplatz angekommen, haben wir den Nachmittag für Organisatorisches und die weitere Reiseplanung genutzt. Als Abends dann doch noch die Sonne hervorkam, sind wir schnell losgezogen, und haben am Seeufer noch den Sonnenuntergang genossen.
Als wir heute Morgen aufgewacht sind, war zum Glück wieder strahlender Sonnenschein, wenn auch relativ kalt. Das war uns egal, wir sind direkt um 8.00 Uhr schon mit der Fähre rüber nach Raymond Island gefahren. Raymond Island liegt in den Gippsland Seen, kurz vor der Öffnung der Seenplatte zum Meer. Man fährt rund 5 Minuten mit einer von Stahlseilen gezogenen Fähre, welche für Fußgänger sogar kostenlos ist.
Raymond Island ist eine sehr kleine Insel von nur rund 6 x 2 Kilometern Größe. Bei Touristen ist sie deswegen bekannt, weil es hier wohl besonders viele Koalas geben soll, die letzte Zählung hat rund 240 Koalas ergeben.
Direkt am Fähranleger beginnt ein ausgewiesener Koala-Trail, der abseits der Häuser über 2 Kilometer durch aus Eukalyptus-Bäumen bestehenden Wald führt. Dies ist natürlich eine optimale Heimat für diese süßen Tierchen.
Wir haben auch mega viel Glück gehabt, wir haben auf dem Rundweg letztendlich insgesamt 19 Koalas gesehen, was eine richtig große Menge ist. Man weiß ja nie, in welchen Bäumen und in welcher Astgabel sie gerade schlafen.
Gefreut haben wir uns auch noch über die vielen Kakadus und Lori-Papageien, welche wir gesehen haben.
Um kurz vor 11 Uhr waren wir dann wieder auf dem Festland bei unserem Camper und haben erstmal in Ruhe gefrühstückt bzw. gebruncht bevor es weiterging.
Unser nächstes Ziel hieß Lakes Entrance. Der Name des kleinen Städtchens besagt schon genau, wo es liegt: Den Gippsland Seen und Inseln ist eine lange Landzunge zum Meer hin vorgelagert. Bei Lakes Entrance hat diese Landzunge einen kleinen Durchbruch, so dass man hier eine Verbindung über das Wasser von den Seen zum offenen Meer hat.
Auf der schmalen Landzunge fängt dann auch einer der längsten zusammenhängenden Sandstrände der Welt an: der 90-Mile-Beach. Wir waren kurz gucken, aber leider lud der kalte und eisige Wind nicht zum Verweilen ein (obwohl es durch die Sonne so schön war).
Danach ging es weiter entlang der Küste in Richtung Osten. Bei Marlo kann man von dem Highway A1 abbiegen und für rund 40 Kilometer parallel direkt an der Küste entlangfahren. Diese Strecke ist als Scenic Drive ausgeschildert und es gibt entsprechend immer wieder Lookouts, von denen aus man wieder auf die Landzunge und das Meer schauen kann. Besonders schön ist hier die Stelle, wo die Landzunge wieder unterbrochen ist – es mündet der Snowy River in den Pazifik. Dementsprechend heißt diese Stelle auch „Where the river meets the sea“. Ein sehr passender Name für einen landschaftlich reizvollen Ort.
Nach dem Scenic Drive sind wir dann wieder auf den Highway A1 abgebogen und noch rund 150 Kilometer bis Mallacoota gefahren – hier wollen wir für 2 Nächte bleiben.