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  >  Europa   >  Groß Britannien   >  14.07.-15.07.2024 Arundel Castle und Brighton

Arundel Castle

 

 

Arundel Castle ist eine mittelalterliche Burg aus dem 11.Jahrhundert und in West Sussex und gehört zu den besterhaltendsten und beeindruckendsten Schlösser im gesamten Vereinigten Königreich. Noch heute wird das Castle vom Earl of Arundel bewohnt. Allerdings steht der Großteil des Schlosses bis auf die privaten Räume der Öffentlichkeit zur Besichtigung zur Verfügung.

Dem Earl von Arundel zählt zu den wichtigen Persönlichkeiten im britischen Königshaus, so ist er für die Organisation von Krönungen und Beerdigungen der Könige zuständig – bis vor 2 Jahren hatte er allerdings während der langen Regentschaft von Queen Elizabeth II. nicht viel zu tun.
Außerdem kommt ihm die Aufgabe der Parlamentseröffnung nach Wahlen zuteil.

Ursprünglich wurde das heutige Schloss als kleine Burg zur Verteidigung der Flussmündung gegen Invasoren erbaut, im Laufe der Zeit haben viele Erweiterungen es zu dem imposanten Gebäude von heute gemacht.

Im Inneren besticht vor allen Dingen der Baronensaal mit seiner Schönheit: er ist das Kernstück der Räumlichkeiten mit seiner Länge von 40 Metern und einer Deckenhöhe von 15 Metern. Die massive Eichendecke ist das auffallende Merkmal dieses Raumes.

 

 

Außerdem ist die 37 Meter lange Regency-Bibliothek ein optisches Highlight: komplett aus Mahagoni erbaut beinhaltet sie insgesamt rund 10.000 Bücher.

 

 

Außerdem gibt es noch viele Räumlichkeiten zu sehen, in denen Gemälde, Möbel, Bestecke etc. aus dem Leben der Herzöge ausgestellt sind.

 

 

Das Außengelände ist auch besonders sehenswert, handelt es sich hier um eine rund 18 Hektar große Park- und Gartenanlage. Die einzelnen Gärten sind thematisch angelegt und es lohnt sich, hier einige Zeit zu verbringen.

 

 

Von hier aus hat man auch die schönsten Ausblicke auf die imposanten Gemäuer von Arundel Castle. Den schönsten Ausblick hat man, wenn man auf den Burgfried steigt und über das gesamte Gelände samt Arundel Castle blickt.

 

 

Außerdem befindet sich auf dem Gelände noch die Fitzalan Chapel, welche als Grabstätte der Herzöge dient und heutzutage ein Museum beherbergt. Im Inneren der anglikanischen Kapelle findet man viele reichlich verzierte Steinsärge der verstorbenen Herzöge.

 

 

Gegenüber der Gärten schließt sich die beeindruckende Kathedrale von Arundel und die kleine Ortschaft an. Diese haben wir aber nicht mehr besichtigt, da wir den Rest des Sonntages gerne im Seebad Brighton verbringen wollten.

 

 

Insgesamt lohnt sich ein Besuch des Arundel Castles auf jeden Fall, es gehört mit Sicherheit zu den imposantesten Schlössern von Großbritannien. Der Eintrittspreis ist mit 27,-GBP pro Person für Schloss und Gärten mit Sicherheit nicht günstig, liegt aber auf dem üblichen Preisniveau bei den Eintrittsgeldern im Königreich.

Für uns ging es von hier aus weiter in das rund 1 Fahrstunde entfernt gelegene Brighton.

 

Brighton

Brighton liegt an der Südküste direkt am Ärmelkanal und gehört zur Grafschaft East Sussex. Zusammen mit dem ineinander übergehenden Ort Hove bildet Brighton das bekannteste und berühmteste Seebad von Großbritannien.

Die heute mehr als 250.000 Einwohner zählende Stadt geht auf eine angelsächsische Siedlung des 5.Jahrhunderts zurück. Bereits Mitte des 18.Jahrhunderts entwickelte sich Brighton zu einem mondänen Kurort für wohlhabende Briten. Grund hierfür war, dass sich der Arzt Richard Russel hier niederließ und die Heilkräfte des Meerwassers publik machte. Er baute das damals größte Gebäude der Stadt, in welchem er auch seine Patienten unterbringen konnte.

Durch seine Nähe zu London (nur rund 1 Fahrstunde per Auto oder Zug entfernt) zieht es hier insbesondere an den Wochenenden und zu Ferienzeiten viele Besucher hin. Brighton hat sich im Laufe der Jahre zu einem quirligen und hektischen Badeort entwickelt.

 

 

Ich (Torsten) war bereits vor über 30 Jahren einmal in Brighton und so ist dieser Besuch eine Art Reise in die Jugend-Erinnerungen. Brighton bietet einige international bekannte Sehenswürdigkeiten, die auch wir uns natürlich angesehen haben:

 

Palace Pier

 

 

Wahrscheinlich das Wahrzeichen von Brighton ist die weithin sichtbare, rund 530 Meter ins Meer hinausragende Seebrücke entlang der 8 Kilometer langen Küstenlinie von Brighton und Hove. Baubeginn der Seebrücke war bereits 1891 und 1899 erfolgte dann die feierliche Eröffnung. Berühmt ist der Palace Pier vor allen Dingen wegen seiner Vergnügungsmeile: findet man hier doch von Bars, Restaurants, Casinos, Glücksspielautomaten bis hin zu einem kleinen Freizeitpark mit Achterbahnen alles, was das Herz begehrt. Bis 1986 gab es sogar ein Theater auf der Seebrücke. Allein hier kann man sich den ganzen Tag aufhalten. Am Eingang zur Seebrücke kann man dementsprechend verschiedene Pakete/Eintrittskarten kaufen, so dass man den Tag vollständig nach seinen Interessen gestalten kann. Ein Gang über die Vergnügungsmeile der Stadt gehörte auch für uns zum Pflichtprogramm.

 

Blaker Street

 

 

Nur wenige hundert Meter vom Palace Pier entfernt gelangt man zur Blaker Street. Die Blaker Street ist vor allen Dingen für alle Fotografen ein Muss – es handelt sich hierbei wohl um die farbenprächtigste Straße der Stadt. Die Häuser sind in allen unterschiedlichen Regenbogenfarben gestrichen und geben mit dem am Ende schillernden Meer ein besonderes Bild ab. Dafür lohnt sich der kleine Umweg auf jeden Fall.

 

Royal Pavillion

 

 

In einem kleinen Park zentral in Brighton gelegen liegt wohl das exotischste Gebäude der Stadt: der Royal Pavillion. Hierbei handelt es sich um eine königliche Sommerresidenz des Prinzen von Wales, welche komplett im indischen Still umgebaut wurde. Die Geschichte des Gebäudes geht bis auf das Jahr 1783 zurück als der damalige Prinz erstmals den Küstenort Brighton besuchte. Es gefiel ihm hier so gut, dass er ein kleines Farmhaus kaufte, um hier ein abgeschiedenes Liebesnest für sich und seine Geliebte zu haben. Das Farmhaus wurde im Laufe der nächsten 50 Jahre mehrfach angebaut und erweitert. Von 1815-1822 schließlich erhielt das Gebäude seine heutige Optik, es wurde sowohl von außen als auch von innen in einen indischen Mogulpalast umgebaut. Da es dem Könighaus im immer populärer werdenden Seebad Brighton zu trubelig und indiskret wurde, gab man das Gebäude schließlich auf. Heute ist es ein Museum, welches man samt den umliegenden Gärten besichtigen kann.

 

Lanes

 

 

Nur wenige Schritte weiter beginnt die Altstadt von Brighton, die so genannten Lanes. Hierbei handelt es sich um ein Viertel aus dem 18.Jahrhundert in der damaligen Ortschaft Brighthelmstone. Es besteht aus einer Vielzahl von schmalen und verwinkelten Gassen, immer wieder kommt man an kleinen Plätzen aus. In den Gebäuden findet man zahlreiche Shops, Boutiquen, Antiquitätenläden, Restaurants, Cafés, Pubs. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich im Wirrwarr der kleinen Gassen treiben zu lassen und das Geschehen zu beobachten. Hier verliert man schnell einen Überblick über Zeit und Raum.

Das letzte Highlight der Stadt liegt etwas abseits im Ortsteil Hove:

 

Beach Huts Hove

Bei den Beach Huts Hove handelt es sich um Badehütten am Strand in Hove. Die Strandboxen sind jede unterschiedlich in einer anderen Farbe gestrichen und bilden ein farbenfrohes Fotomotiv direkt am Meer gelegen. Die Badehütten können gekauft oder gemietet werden und dienen den Besitzern als Aufbewahrungsort ihrer Badeutensilien während der Sommersaison.

Jedem bekannt sind die unter gleichem Namen laufenden „Brighton Beach Huts“ nahe der Stadt Melbourne in Australien. Auch in Australien handelt es sich um gleichaussehende Badehütten in Pastellfarben. Allerdings haben dort die Besitzer die Hütten noch mit vielen Motiven aufwendig verschönert. Wir konnten die Badehütten in Melbourne bereits während unserer Weltreise im Oktober 2022 besuchen.

Wir haben die Beach Huts in Hove leider nicht sehen können, da wir mit unserem großen Wohnmobil keinen entsprechenden Parkplatz gefunden haben und es auch bereits recht spät war.

 

Nachdem wir Brighton ausführlich erkundet haben, ging es für uns zurück zu unserem Stellplatz auf der Farm in Small Dole nur wenige Kilometer außerhalb von Brighton. Hier haben wir den Abend verbracht und uns natürlich das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft in Berlin angesehen. Wir gratulieren dem diesjährigen Europameister „Spanien“ und freuen uns über das positive Feedback in Bezug auf Gastfreundschaft und Stimmung in Deutschland.

 

Von hier aus sollte es am nächsten Morgen weiter in Richtung Cornwall entlang der Südküste Englands gehen – eine längere Fahretappe liegt vor uns.

Nach dem Frühstück hieß es für uns Abschied nehmen und es ging auf die Weiterfahrt zu unserem Reiseziel Cornwall. Es stand eine rund 350 Kilometer lange Fahrt auf der Agenda bis zum kleinen Fischerdorf Polperro an der Südküste Cornwalls. Leider zeigte sich sehr schnell, dass es ein Tag mit typisch englischem Wetter werden sollte: es regnete mal stärker, mal leichter den ganzen Tag hindurch.

Damit wir zwischendurch noch etwas zu sehen bekommen, sind wir hinter Southhampton vom Motorway abgefahren und durch den New Forest Nationalpark gefahren. Hierbei handelt es sich um ein Gebiet, in welchem rund 11.000 grasende Tiere freilaufen dürfen. Man trifft vornehmlich auf Ponys, Pferde und Kühe. Natürlich ist hier beim Fahren besondere Vorsicht geboten, da die Straßen schmal sind, oft viel Verkehr herrscht und natürlich wegen der freilaufenden Tiere. Für uns auf jeden Fall eine schöne Abwechslung, um noch ein wenig vom Land zu sehen.

 

 

Danach ging es dann durch bis Polperro, unserem ersten Stopp in der Grafschaft Cornwall.

Unseren heutigen Stellplatz haben wir außerhalb des Dorfes in den Bergen bei einem Pub gefunden. Wir hatten geplant, dort typisch englisch zu Abend zu essen. Dafür darf man die Nacht kostenlos auf dem Parkplatz des Pubs stehen bleiben. Wir finden dies immer eine sehr schöne Sache, der Wirt verdient Geld, wir brauchen nicht kochen und stehen kostenlos.
Leider kam es anders, da die Küche leider einen Defekt hatte und aktuell 2 Tage nicht gekocht werden kann. So gab es eine Dosensuppe im Wohnmobil und danach nur ein Bier im Pub. Über Nacht stehen bleiben durften wir trotzdem.

 

 

Von hier aus geht es dann morgen weiter ans Ende von Cornwall: