Top
  >  Europa   >  Schweiz   >  14.06.2021 Tag 4 – Vom Simmental ins Kandertal

Heute hieß es besonders früh aufstehen:
Die Straße, die von Lenk zum Berggasthof über 500 Höhenmeter führt ist nur so breit wie unser Wohnmobil, d.h. Gegenverkehr ist ausgesprochen schlecht. Wir haben die Empfehlung bekommen, um 8.05 Uhr dem örtlichen Linienbus ins Tal zu folgen (er hält einem den Weg frei) – wir haben gut daran getan und können diesen Tipp nur weitergeben. Somit hieß es allerdings um 6.30 Uhr aufstehen, damit wir bis dahin frisch gemacht waren, gefrühstückt hatten und abfahrbereit waren.

Von Lenk waren es dann nur wenige Kilometer bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung von den Simmenfällen zur Quelle Sibe Brünne. Um diese frühe Uhrzeit bekommt man noch ausreichend freie Parkplätze direkt am Gasthaus an den Simmenfällen.

 

Da diese früh am Morgen noch im Bergschatten lagen, haben wir uns entschlossen erst den Aufstieg über 300 Höhenmeter zu meistern, bevor die Temperaturen wärmer wurden.

 

 

Es führt ein steiler Wanderweg durch den Wald von der untersten Kaskade der Simmenfälle hinauf zur Barbarabrücke. Hier stürzt das Wasser zum Greifen nah in den Abgrund. Die Gischt spritzt einem bis ins Gesicht und wenn man komplett auf die Brücke geht dann ist man auch komplett nass – wir meinen auch NASS!.

 

 

 

Nun führt der Weg mal mehr und mal weniger steil durch den Wald bevor man an die Simme kommt, die sich hier ihren Weg von der Quelle bis zum Wasserfall durch die Alp-Landschaft sucht. Die hochalpine Landschaft in ca. 1.600 Metern Höhe lädt zum Wandern und Verweilen ein. Wir sind aber am Bergrestaurant Siebenbrünnen erstmal vorbeigelaufen und die letzten Meter über die Wiese bis zur Quelle der Simme: D´Sibe Brünne.

 

 

 

Die Quelle der Simme besteht aus sieben Hauptästen, die hier aus einer mächtigen Kalksteinwand sprudeln. Es handelt sich um versickertes Schmelzwasser aus den umliegenden Gletschergebieten des Hochgebirges.

Bevor wir den Abstieg begonnen haben, sind wir noch zur Stärkung im Alphof Siebenbrünnen eingekehrt.

 

 

Unten angekommen, lagen die Simmenfälle jetzt im schönsten Sonnenschein.

 

 

Von hier aus wollten wir eigentlich nur über den Berg ins Kandertal, allerdings führt durch die schroffe Felslandschaft keinerlei Straße, sodass wir bis zum Thuner See zurückfahren mussten, um dann wenige Kilometer weiter ins Kandertal abzubiegen. Somit haben wir für die eigentlich kurze Strecke 1,5 Stunden und 80 km abgefahren.

Nachdem wir unseren Stellplatz für die beiden nächsten Nächte direkt unterhalb der Seilbahn in Kandersteg bezogen haben, sind wir noch mit dem Ortsbus zum Blausee gefahren.

Der Blausee ist zwar ein sehr kleiner See, den man in 20-30 Minuten umrunden kann, aber trotzdem ist er ein Touristenmagnet im Kandertal. Da er von unterirdischen Quellen gespeist wird, ist er glasklar und man kann bis zum 12 Meter tiefen Grund schauen. Er schimmert in den schönsten Blau-Grün-Tönen und man kann die großen Forellen mit bloßem Auge sehen.

 

Der Eintritt beträgt 10 CHF pro Person, mit der Gästekarte nur die Hälfte. Das Gelände ist komplett erschlossen mit Kiosk, Restaurant, Hotel, Spielplätzen, Glasboden-Ruderboot, Sitzbänken, Grillstellen, etc. Dadurch leidet natürlich der Natur-Aspekt, wenn man sich vorstellt, wie voll es hier in der Hauptsaison sein muss. Trotzdem sollten man den See in seiner schönen Farbe nicht verpassen.

Morgen soll es dann mit der Bahn zur Hochalp in Kandersteg gehen und eine Wanderung zum Oeschinensee steht auf dem Programm – man sagt, es sei einer der schönsten Bergseen der Schweiz.