13.11.2022 – Tag 74 Wilsons Promontory National Park
Der heutige Tag stand völlig für den Wilsons Promontory National Park zur Verfügung.
Allerdings hatten wir schon wettertechnisch unsere Befürchtungen, da es die ganze Nacht extrem gestürmt (der Camper hat gewackelt als wäre man auf einem Schiff) und immer wieder geregnet hat. Auch stand uns laut Wettervorhersage ein komplett verregneter Tag bevor.
Doch bereits während des Frühstücks riss die Wolkendecke auf und der Sturm ließ merklich nach. Unseren Wanderungen im Nationalpark stand nichts mehr im Wege. Und unser Glück war, dass es den ganzen Tag so geblieben ist.
Der erste Track war der Loo-Errn-Trail, ein rund 1 Kilometer langer Boardwalk am Tidal River entlang, welcher direkt neben dem Campground fließt und hier ins Meer mündet.
An der Brücke sind wir allerdings abgebogen und haben uns immer stetig bergauf in Richtung Pillar Point bewegt. Von oben aus hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Fluss, die Mündung und dem langen breiten Sandstrand.
Das letzte Stück des Weges zum Pillar Point war dann teils klettern über Felsen angesagt. Aber wir wurden am Ende mit der Aussicht belohnt, zur einen Seite in Richtung Squeaky Beach und zur anderen Seite auf den Norman Beach.
Nach einer kurzen Pause mussten wir den gleichen Weg bergab zurücklaufen. Mittlerweile stand die Sonne ziemlich hoch am Himmel und brannte erbarmungslos auf uns herunter. Auf dem Weg zurück zum Campground haben wir dann am Wegesrand noch einen kleinen Waran entdeckt.
Als Nächstes sollte es dann zum Erholen an den Strand Norman Beach gehen. Man muss nur kurz über den Dünengürtel und die langgezogene Bucht mit dem breiten Sandstrand tut sich vor einem auf. Hier mündet auch der Tidal River ins Meer und man kann wunderbar im flachen, klaren und rötlichen Wasser des Flusses baden oder im flachabfallenden Meer. In der Flussmündung haben wir sogar einige Seesterne entdeckt.
Ein Strandspaziergang tut immer gut und wir haben unsere Beine im recht kalten Wasser abgekühlt. Die rechte Buchtseite wird noch von sehr schönen Felsformationen abgeschlossen.
Für den Nachmittag standen noch 2 Wanderungen auf dem Programm: als erstes sollte es zum fast 6 Kilometer langen Rundweg Lilly Pilly Gully gehen. Dieser führte durch die Flora des Nationalparks, war unserem Empfinden nach aber nur eine ordentliche Wanderung ohne besondere Highlights. Wir haben zwischendurch einige verschiedene Papageien gesehen und uns ist nach über 5 Wochen Australien unsere erste Schlange begegnet (eine Black-Tiger-Snake).
Der krönende Abschluss des Tages sollte aber in der Abenddämmerung der Promontory Wildlife Walk werden. Rund 15 Kilometer vom Campground befindet sich das flache und nur niedrig bewachsene Gelände der ehemaligen Air Base aus dem ersten Weltkrieg. Auf diesem großen Areal sagen sich die Tiere Australiens gute Nacht. Auf unserem Rundweg konnten wir so einige Tiere entdecken: das Känguru war natürlich wie immer dabei, aber neu waren für uns Emus (leider recht weit entfernt) sowie Wombats.
Zurück auf dem Campground ist uns dann auf dem Weg zur Dusche noch ein weiterer Wombat über den Weg gelaufen – es hat sich weder beim Fressen im Gras noch beim Trinken an der Wasserpfütze von uns stören lassen. Welch genialer tierischer Tagesabschluss.
Mit einem schönen Abendhimmel über dem Strand verabschiedet sich ein ereignisreicher Tag mit der Flora und Fauna Australiens.