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  >  Europa   >  Dänemark   >  13.06.2023 – Monsted Kalkgruben

Nach dem Frühstück ging es weiter in Richtung Norden. Nach rund 80 Kilometern hatten wir das nächste Ziel unseres Roadtrips erreicht: Monsted.

Monsted liegt in Mittel-Jütland, nur rund 14 Kilometer westlich von Viborg. Monsted hat nur rund 750 Einwohner und ist daher eher ein verschlafenes Nest. Allerdings ist dieser Ort aus einem ganz anderen Grund bekannt: In Monsted liegen die größten, zusammenhängenden von Menschenhand geschaffenen Kalkhöhlen der Welt.

 

 

Das unterirdische System umfasst Gänge von insgesamt rund 60 Kilometern Länge, die in bis zu 6 Etagen übereinanderliegen. Einige der Höhlen bilden bis zu 18 Meter hohe Domes. Außerdem findet man in den Höhlen unterirdische Bäche und kleine Seen. Dadurch, dass das Wasser in den Seen ganz ruhig ist, hat man hier faszinierende Spiegelungen.

 

 

 

 

Das Klima in den Kalkgruben ist ganzjährig absolut konstant: es herrscht eine Temperatur von 8 Grad Celsius und eine permanente Luftfeuchtigkeit von 98%. Dieses Klima ist noch für andere Lebewesen interessant: im August und September versammeln sich rund 10.000 Fledermäuse aus ganz Dänemark zur Paarung ein. Außerdem überwintern die Tiere hier – das für die Tiere optimale Klima sorgt dafür, dass sie während ihrem Winterschlaf nicht austrocknen. Zum Artenschutz sind die Höhlen auch vom 01.11. bis 31.03. jeden Jahres für Besucher gesperrt.

 

 

An einem kleinen unterirdischen See gibt es zudem noch ein kurze Multimedia-Show, in welcher die Geschichte der Kalkgruben dargestellt wird. Von der Entstehung der Kalkvorräte von Millionen von Jahren, über die verschiedenen Blütezeiten des Kalkabbaus bis in die Neuzeit – seit Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts ist die Grube nicht mehr gewerblich aktiv und seit rund 30 Jahren dient sie ausschließlich dem Tourismus.

 

 

Insgesamt sind rund 4 Kilometer der unterirdischen Gänge für Besucher geöffnet und problemlos begehbar. Der Eintritt beträgt 120 Kronen (rund 16,00 EURO) pro Person. Dafür bekommt man Zutritt zum gesamten Gelände inklusive des alten Kalkwerks.

Das Kalkwerk liegt rund 1 Kilometer von den Grubeneingängen entfernt und war über eine schmale Eisenbahnlinie mit den Gruben verbunden. Hier verkehrten seinerzeit die Loren, meist von Pferde gezogen. Im Gebäude sind noch die alten Mahlsteine und Brennöfen zu sehen.

 

 

 

Einer der Werkstürme ist zudem über schmale Treppen zu besteigen. Oben gibt es eine kleine Aussichtsplattform, von wo aus man einen Überblick über das Werk, die Schornsteine und die umliegende Landschaft bekommt.

 

 

Von hier aus sind wir dann noch rund 50 Kilometer weiter nordwärts gefahren und haben unseren heutigen Stellplatz direkt an der Fähre am Feggesund gefunden. Bis jetzt scheint es so, als wenn es eine sehr ruhige Nacht wird, da wir die einzigen Besucher des 6 Plätze umfassenden Stellplatzes sind. Feggesund ist eine schmale Passage innerhalb der dänischen Fjorde in Jütland. Morgen geht es von hier aus mit der Fähre weiter an die Nordküste des Landes.