12.11.2022 – Tag 73 Melbournes Küste
Nachdem wir gestern komplett die City von Melbourne besucht hatten, stand für heute eher die Vororte an der Küste auf dem Programm.
Aber vorher sind wir noch am Flughafen in Melbourne vorbeigefahren, da hier das offizielle Office von Air New Zealand ist. Wir mussten noch ein paar Dinge für unseren Weiterflug am 28.11.2022 auf die Cook Islands regeln. Dies ist persönlich immer einfacher als über eine Hotline – per Mail hatten wir keine Reaktion bekommen.
Nachdem alles nach unseren Vorstellungen geklärt war, konnten wir etwas verspätet in den Tag starten. Melbourne selber liegt rund 30 Fahrminuten vom Meer entfernt, aber die Großstadt erstreckt sich direkt bis an die Küstenlinie heran. Dementsprechend gibt es hier auch mehrere Badeorte:
St. Kilda
Hier waren wir nicht, da derzeit der Pier gesperrt ist und vollständig restauriert wird. Eigentlich ist St. Kilda für die frühen Abendstunden bekannt, wenn man vom Pier aus die Kleinen Pinguinen vom täglichen Fischfang heimkommen sieht und sie beobachten kann. Derzeit aber leider nicht möglich.
Brighton
Nein, wir sind nicht in Vereinigten Königreich, hier im Bundesstaat Victoria gibt es viele Ortschaften mit den gleichen Namen wie wir sie aus England kennen. Brighton Beach ist wohl am meisten bekannt durch die vielen farbenfrohen Holzhütten am Strand, den Brighton Beach Boxes.
Die Geschichte der Badeboxen geht zurück auf das Jahr 1860 als die Vororte am Meer entstanden. Derzeit kleidete man sich nicht am Strand um und man durfte nicht in Bade-Outfit durch den Ort an den Strand gehen, daher entstanden die privaten Badehäuser.
Seit dem 1. Weltkrieg wurden die Badehäuser vernachlässigt und verfielen im Laufe der Zeit. 1934 wurden sie gesammelt und am Dendy Street Beach aufgestellt, damit die Pflege an einer zentralen Stelle einfacher wurde. Aber durch den 2.Weltkrieg bedingt, verfielen die Badehäuser abermals.
1952 sollten sie dann endgültig von der Bildfläche verschwinden, aber die Brighton Bathing Box Association hat sich für den Erhalt eingesetzt und die Badehäuser blieben hier erhalten wohingegen sie in weiteren Orten an der Küste abgerissen wurden.
Noch heute gehören die derzeit 96 Badehäuser ausschließlich den lokalen Bewohnern von Bayside, die sie aufwendig restaurieren und in Schuss halten gegen Vandalismus und den Wetterbedingungen an der Küste. Dabei entstanden die unterschiedlichsten Anstriche in den schönsten Farben.
Heute zählen die Brighton Beach Boxes zu einer der Hauptattraktionen von Melbourne. Wir sind auch fast vor jeder Box stehen geblieben, haben uns die Motive genauer angeguckt und viel zu viele schöne Bilder gemacht.
Red Bluff Cliffs
Nur rund 5 Kilometer entlang der Uferstraße kommt man zum nächsten Highlight an Melbournes Küste, der Steilküste mit den Klippen Red Bluff Cliffs.
Die Klippen ragen hier rund 50 Meter hoch in den Himmel, die unterschiedlichsten Formationen entstanden über unzählige Jahre durch Stürme und Wasser an der rauen Küste. Besonders schön sind die Klippen dadurch, dass das Gestein hier in den einzelnen Schichten unterschiedlich farbig ist.
Geparkt haben wir oberhalb der Klippen mit einem tollen Blick über das Meer. Man sieht die eigentlichen Klippen von hier oben jedoch nicht, deswegen führte uns ein steiler Weg an den Strand der Half Moon Bay. Von hier aus kann man unterhalb der Felsen am Strand entlanglaufen und hat die besten Ausblicke auf die Felsen.
Nachdem wir wieder am Camper angekommen waren, stand noch eine Fahrstrecke von rund 200 Kilometern auf unserem Nachmittagsprogramm: es sollte zum Wilson Promontary National Park gehen, wo wir morgen einige kürzere und längere Wanderungen in der einmaligen Natur machen wollen.
Besonders süß wurden wir von den kleinen Papageien auf unserem Stellplatz begrüßt: sie ließen sich beim Picken am Boden überhaupt nicht stören und man konnte recht nah an sie rangehen und fotografieren.