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  >  Europa   >  11.+12.11.2023 – Larnaca

Für den letzten Tag wollten wir noch ein wenig Larnaca und Umgebung ansehen.

Dementsprechend sind wir als erstes mit dem Auto losgefahren, um möglichst früh am Tag zu den Salzseen außerhalb der Stadt zu fahren. In unmittelbarer Nähe zum Flughafen liegt ein natürlicher Salzsee, in welchem sich in der Winterzeit von November bis März Flamingos treffen. Der Salzsee hat eine durchschnittliche Wassertiefe von rund 20 bis 30cm und bietet sich dadurch für die Wasservögel perfekt an. Leier war dieses Jahr der Sommer extrem heiß und lang, so dass der Salzsee bis auf eine Salzkruste nahezu komplett ausgetrocknet ist, so dass wir leider keine Tiere gesehen haben. Der ganze Boden war mit Salzbrocken bedeckt und schimmerte in weiß bis rosa Tönen.

 

 

Direkt am Westufer des Sees liegt dann die bekannteste Moschee von der griechischen Republik Zypern: die Hala Sultan Tekke Moschee. Dies ist die bedeutendste Moschee des Landes und geht auf das 6. Jahrhundert zurück: die Tante väterlicherseits vom Propheten Mohamed stürzte an diesem Ort vom Maultier und verstarb. Sie wurde an Ort und Stelle beerdigt und dieser Ort wurde zu einem Wallfahrtsort der Moslems. Hier wurde dann später die Moschee erbaut, in einem Nebenraum befindet sich das Grab der Verstorbenen.

 

 

Für die Moschee gilt natürlich ein üblicher islamischer Dresscode, über den wir uns vorher informiert haben. Für Männer und Frauen heißt es, Schulter und Knie bedeckt – eine kurze Hose bei Männern muss bis über die Knie gehen. Diese Regeln haben wir auch selbstverständlich befolgt. Ich (Torsten) habe meine übliche kurze Hose angezogen, die die Knie vollständig bedeckt und mit welcher ich bisher in alle Moscheen reingekommen bin. Sehr häufig ist es ja schon Claudia passiert, aber dieses Mal traf es mich als Mann: die leider sehr unfreundlichen Willkür der Aufseher der Moschee. Ohne tieferen Sinn gefiel ihm meine Hose nicht und er verweigerte mit den Zutritt zur Moschee – selbst das Angebot, meine Beine vollständig zu bedecken reichte ihm dann nicht. Er hatte für sich entschieden, dass ich nicht reinkomme. Dies ist uns in der arabischen Welt leider mittlerweile häufiger passiert und wir müssen für uns sagen, dass wir uns nicht wundern, dass diese Menschen nicht so beliebt sind. Erzählt wird einem überall was von Toleranz, aber erwartet wird es nur einseitig ihnen gegenüber – selbst ist keine Bereitschaft der Toleranz vorhanden. Leider sehr unschöne Erfahrungen, wir finden, dass sich alle Menschen mit Respekt begegnen sollten und Toleranz etwas Gegenseitiges ist.

Von hier aus ging es wieder in die Stadt zurück, wo wir den letzten Nachmittag verbracht haben. Wir haben die Tour gemütlich ausklingen lassen, sind nochmal mit den Füßen durchs Wasser spaziert, haben eine Pause an der Strandpromenade gemacht und sind noch an den Sehenswürdigkeiten der Stadt gewesen:

Direkt am Um liegt das alte Fort der Stadt – das Larnaca Medieval Fort.
Der genaue Ursprung liegt im Mittelalter, ist aber nicht genau bestimmbar – errichtet wurde es zur Verteidigung des Hafens. Seine heutige Gestalt erhielt das Gebäude während der osmanischen Herrschaft. Während der Kolonialzeit der Briten diente es als Gefängnis und bis Mitte des 20. Jahrhunderts fanden hier Hinrichtungen am Galgen statt.

 

 

Direkt gegenüber des Forts liegt die älteste Moschee der Insel: die Djami Kebir Moschee.
Dieses Gebäude ist im gleichen Stil wie das Fort gehalten, sind doch beide Gebäude auf die osmanische Herrschaftszeit zurückzuführen. Positiv müssen wir hier anmerken, dass wir hier genau die gegenteilige Erfahrung zu unserer Kleidung machen durften: wir bekamen ein Gewand, es war noch nicht mal nötig, dieses vorne zu verschließen, so dass man die Beine inklusive Knie sehen konnte. Hier wurde es begrüßt, dass wir uns für die Religion und das Gebäude interessieren. So verstehen wir interkulturellen Respekt und Toleranz.

 

 

Danach ging es noch kurz vorbei an der Lazarus Kirche, welche ihren Charme aber definitiv in den Abendstunden hat, wenn sie stimmungsvoll in beleuchtet und in Szene gesetzt wird.

 

 

Abends sind wir nochmal an der Strandpromenade zum Sonnenuntergang gewesen und haben noch eine Kleinigkeit gegessen, da es am nächsten Morgen früh aufstehen hieß, da unser Rückflug bereits am frühen Vormittag war und wir vorher noch unseren Mietwagen zurückbringen mussten.

 

 

Insgesamt haben wir einen sehr schönen Roadtrip über die Insel gemacht, uns gut erholt und die Zeit genossen. Die 10 Tage reichten aber völlig aus, um alle Highlights der Insel zu besuchen. Und wir müssen sagen, dass wir froh waren, im November hier gewesen zu sein – im Hochsommer verwandelt sich die Insel zum Hotspot von partywütigen Menschen und die Touristenorte sind dann völlig überfüllt. Der Roadtrip bleibt uns aber in positiver Erinnerung.