
Heute sollten wir den nördlichsten Punkt unserer Wohnmobiltour durch Norwegen erreichen bevor es wieder in südliche Richtung geht.
Aber zuerst wurden wir entgegen der Vorhersage von strahlendem Sonnenschein geweckt. Gestärkt von unserem Frühstück ging es dann in gut einer Stunde über die Schnellstraße nach Alesund.
Alesund ist eine Hafenstadt in West-Norwegen und ist auf mehreren Inseln gelegen. Sowohl die Stadt selber als auch die Inseln untereinander sind durch ein gutes Brücken- und Straßennetz miteinander verbunden. Direkt am Atlantik gelegen, gehen von hier aus aber auch einige Fjorde ins Landesinnere, u.a. der bekannte Geiranger Fjord. Aus diesem Grunde ändern auch hier die Postschiffe der Hurtigrouten im Sommer ihre Route und fahren von Alesund in den Geiranger Fjord und dann wieder zurück nach Alesund – dies aus gutem Grund, da die Hurtigrouten mittlerweile dominierend von Touristen genutzt werden.
Da noch schönstes Wetter bei der Ankunft war und gleichzeitig zwei Kreuzfahrtschiffe im Anlegemanöver waren, sollte es zuerst zum Aussichtspunkt Aksla gehen bevor hier die Menschenmassen ankommen bzw. die schöne Aussicht von Wolken getrübt wird. Zum Aussichtspunkt Aksla gelangt man über 418 Stufen vom Stadtzentrum aus. Durch die Nachwehen von der Gletscherwanderung (Muskelkater) sowie den unregelmäßig hohen Stufen bedingt, hat Claudia ihr Knie beim Aufstieg gut gemerkt. Oben angekommen war lediglich unsere Körpertemperatur etwas angestiegen. Als Entschädigung haben wir dann aber die Aussicht über die Stadt, die umliegende Inselwelt und den dahinter beginnenden Atlantik genossen.
Wieder unten in der Stadt angekommen, haben wir uns im Hafenviertel aufgehalten und das Treiben der Menschen zwischen den Häusern beobachtet. Alesund ist im Jahre 1904 fast komplett niedergebrannt, aber man hat die Stadt komplett wieder im Jugenstil aufgebaut.
Zu guter Letzt ging es noch zur Kirche von Alesund, die als imposanter Steinbau leicht am Hang zentral in der Stadt thront.
Von hier aus sollte es nun zum nördlichsten Punkt der Reise gehen: der Landschaftsroute Atlanterhavsvegen. Die Straße führt zuerst vom Fischerort Bud in nördliche Richtung an der Atlantikküste entlang. Die Landschaft ist hier von karger Vegetation, da sie ständig rauhen Winden, salziger Luft und langen Wintern ausgesetzt ist.
In Vevang beginnt das eigentliche Highlight dieser Panoramroute:
Über eine Strecke von rund 8,5 km windet sich die Straße von Insel zu Insel in Richtung Kristiansund. 7 imposante Brücken schwingen sich von Holm zu Holm, hier treffen moderne Ingenieurskunst und Natur aufeinander.
Somit keine ist diese Landschaftsroute im Gegensatz zu den anderen gefahrenen Routen keine reine Natur-Strecke, trotzdem wurde sie wegen ihrer besonderen Eigenheit mit in den 18 Routen umfassenden Katalog aufgenommen.
Eigentlich wollten wir zum Abschluss des Tages noch in das idyllische Fischerdörfchen Bud fahren, aber da es anfing zu regnen, sind wir direkt zu unserem nahegelegenen Stellplatz direkt am Atlantik gefahren und hoffen, dass es morgen früh trocken ist und wir das Fischerdörfchen besuchen können.