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  >  Ozeanien   >  Neuseeland   >  09.12.2022 – Tag 101 Hooker Valley Trail

Der Wettergott spielte heute leider nicht wirklich mit, bereits die ganze Nacht und auch nach dem Frühstück regnete es immer noch in Strömen. Daher entschlossen wir uns, erstmal tanken zu fahren, Wasser zu entsorgen und neu aufzufüllen und durch die Fahrstrecke die Batterie wieder voll aufzuladen.

Da es sich vom Lake Pukaki aus aufklarte und dort sogar die Sonne rauskam, haben wir uns mittags entschlossen, den Hooker Valley Trail nun zu laufen. Er geht direkt vom Campground am Talende des Mount Cook Villages los. Bei dem Hooker Valley Trail handelt es sich um eine Einstreckenroute, d.h. man muss die gleiche Strecke wieder zurücklaufen. Pro Strecke handelt es sich um rund 5,5 Kilometer, so dass man eine Gesamtstrecke von 11 Kilometern zurücklegen muss.

Da es nicht 100%ig trocken wurde, haben wir uns unsere Regenjacken angezogen und sind trotzdem losgelaufen. Zuerst geht es rund 1 Kilometer flach bis zum Tasman River, der hier aus dem Mueller Lake abfließt in Richtung Tal zum Lake Pukaki. An dieser Stelle befindet sich die erste von insgesamt 3 Hängebrücken. Die Brücken sind aus Holz gebaut und hängen an Stahlseilen über die Schlucht. An dieser Stelle tost der Tasman River unter einem hinweg. Da Hängebrücken neben der Höhe bei Bewegung noch gut mitschwingen, sollte man einigermaßen schwindelfrei sein um über die Brücken zu kommen.

 

 

Direkt hinter der ersten Hängebrücke hat man einen Blick auf den Mueller Lake, leider nicht bis zur Gletscherzunge, die sich hinter einer Kurve befindet.

 

 

Der Weg schlängelt sich nun durch die alpine Berglandschaft gemütlich bergauf. Insgesamt sind rund 230 Höhenmeter zu bewältigen. Da der Weg aber langsam und gut ausgebaut bergan geht, merkt man die Steigung fast gar nicht. Immer wieder hat man trotz des Regenwetters schöne Ausblicke auf die im Nebel und Dunst liegenden Berge mit ihren schneebedeckten Kuppen und Gletschern, die sich talwärts winden.

 

 

Bald ist es dann soweit und man erreicht die zweite von 3 Hängebrücken: man sagt dies sei die Heftigste. Unserer Meinung nach kann man dies nicht genau klassifizieren, vielleicht ist es die längste der 3 Brücken.

 

 

Auch diese meistern wir und weiter geht es immer tiefer ins Hooker Valley hinein in Richtung zu unserem Ziel, dem Hooker Lake und dem gleichnamigen Gletscher.

 

 

Bevor man das Ziel erreicht, gilt es noch die letzte Hängebrücke zu bewältigen bevor man noch eine letzte Steigung bis zum Aussichtspunkt hochwandern muss.

Sobald man die Bergkuppe erreicht hat, eröffnet sich einem ein atemberaubender Anblick. Vor einem liegt der trüb-türkisfarbene Lake Hooker und auf dem Wasser schwimmen bis weit in den Sommer hinein die Eisschollen. Der am Ende des Sees liegende Gletscher kalbt quasi täglich und so schwimmen unzählige mehr oder weniger große Eisschollen auf dem See.

 

 

 

Dies ist für uns ein neuer und wahrscheinlich seltener Anblick, wir sind sogar bis ans Seeufer runtergelaufen und haben reinstes Eis in den Fingern gehabt.

 

 

Pünktlich zum Tageshöhepunkt ließ sogar der Regen nach und die Sonne blitzte ein wenig durch die Wolken durch. Man mag sich gar nicht vorstellen welch eine Aussicht einem bei klarem Wetter hier erwartet, vor allen Dingen mit dem über dem Hooker Gletscher thronenden Mount Cook.

 

 

Nun hieß es aber wieder so langsam an den Rückweg zu denken. Zum Glück lief sich dieser noch einfacher ab als der Hinweg, da es langsam aber kontinuierlich wieder bergab zurück zum Campground in der Nähe von Mount Cook Village ging. Natürlich mussten auch die 3 Hängebrücken wieder überquert werden – man sagt, es handele sich mit um die beeindrucktesten Hängebrücken in ganz Neuseeland.

 

 

 

Da es zwischenzeitlich wieder mehr an zu regnen find, kamen wir mit nassen Jacken und Shirts wieder an unserem Camper an. Irgendwie mussten wir nun nasse Klamotten und unsere nassen Duschhandtücher im Fahrzeug zum Trocknen verteilen. Der Abend war dann ein Spiel zwischen Heizlüfter mit viel Wind laufen lassen, zwischendurch lüften und die feucht beschlagenen Scheiben abwischen. Ein abenteuerlicher Tag neigt sich dem Ende und wir hoffen morgen wieder auf schöneres Wetter.