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  >  Europa   >  08.06.2022 – Tag 7 norwegische Kultur

Heute sollte es eine Wegestrecke in Richtung Jostedalsbreen Nationalpark geben. Auf dieser Strecke lagen einige Stopps, die einem die Historie und Religion der Norweger näherbringen sollten.

Da die Tagesetappe nicht ganz so lang ist, war erstmal ausschlafen angesagt – zumindest bis 8.00 Uhr. Als wir wach wurden, hörten wir sofort das kontinuierlich Regen auf unser Wohnmobil prasselte, der Sonnenschein war erstmal verschwunden.

Nach dem Frühstück ging es in wenigen Minuten zu unserem ersten Ziel, der Stabkirche von Borgund.
Die Stabkirche in Borgund gehört zu den ältesten erhaltenen Stabkirchen in Norwegen, ihr Alter geht ins 12. Jahrhundert zurück. Sie ist ein herausragendes Beispiel für die norwegische Stabbaukunst, d.h. im Inneren wurde massive Pfähle in den Boden geschlagen, welche die gesamte Dachkonstruktion tragen. Ein weiteres Merkmal ist, dass lediglich Holz als Material verwendet wurde, d.h. auch die Nägel zum Zusammenhalten sind Holzstifte.

 

 

Stabkirchen stammen zumeist aus dem Mittelalter, d.h. sie fallen genau in die Zeit des Übergangs vom heidnischen in den christlichen Glauben. Vor allen Dingen war die heidnische nordische Religion noch bei vielen Bauern dominant. Daher findet man an der Kirche noch viel magische Symbolik und Runenschriften.

 

 

 

Die Stabkirche von Borgund ist neben der Stabkirche von Heddal die besterhaltene Stabkirche mit den meisten Teilen noch im Originalzustand.

 

 

Von hier aus ging es weiter Richtung Sognefjord, welchen wir von Fodnes nach Mannheller wieder mit einer Fjordfähre überqueren mussten- Fjordfähren verknüpfen in Norwegen die wichtigsten Landstraßen anstelle von Brücken.

Danach ging es weiter zur Kaupanger Stabkirche, welche allerdings nur von außen zu besichtigen war.
Aber trotz alledem ein netter Zwischenstob, bedenkt man, da die rund 1.000 Stabkirche in Norwegen zum Kulturgut gehören.

 

 

Nur wenige Fahrminuten weiter kamen wir dann zum Freilichtmuseum De Heibergske Samlinger.
Im Freilichtmuseum findet man rund 30 Häuser wie sie typisch in Norwegen waren, vom Mittelalter bis in die Neuzeit von 1988.

 

 

Einige Häuser kann man sogar von innen besichtigen, es sind fantastische Eindrücke, die das Leben von vor vielen Generationen veranschaulichen – für uns heute meist unvorstellbar (und da braucht man nicht bis ins Mittelalter zurückzugehen).

Im Hauptgebäude befindet sich noch eine Ausstellung über 3 Etagen mit Handwerkzeug, Möbeln, Kleidern und Fundstücken aus den einzelnen Epochen. Ebenso findet man im Untergeschoss Nachbauten von Geschäften von vor rund 100 Jahren: Schuster, Zahnarzt, etc.

 

 

Obwohl wir sonst nicht die Museumsgänger sind, haben wir uns hier doch recht lange aufgehalten und waren sehr begeistert.

Weiter ging es nun nach Gaupne, wo neben einem Einkaufsstopp noch zwei weitere Kirchen auf dem Programm standen: Die Gamle Kyrkje sowie die Gaupne Kyrkje, d.h. einmal die alte und einmal die neue Kirche des Ortes.

 

 

Von hier aus sollte es nun taleinwärts ins Jostedal gehen bis nach Gjerde. Kurz vor dem Ort noch ein kurzer Halt an der Jostedal Kyrkje.

 

 

Nun nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Stellplatz direkt am rauschenden Bach. Wieder sind wir ganz angetan davon, mitten in der Natur zu stehen und einen heißen Tee mit Blick auf den Fluss zu genießen.

 

 

Ganz gespannt sind wir auf den Abenteuer-Tag, der uns morgen hier oben am Jostedalsbreen erwartet.