
06.02.2025 Tortola, Britische Jungferninseln
Wie auch in den vergangenen Tagen kamen wir wieder überpünktlich in unserem nächsten Hafen Roadtown auf Tortola an. Da heute aber zwei weitere Schiffe auf Tortola festmachten, hieß es für uns wir liegen auf Reede und müssen mit dem Tenderboot an Land fahren. Das Prozedere kennen wir bereits von vergangenen Kreuzfahrten und hier dauert die Überfahrt rund 15 Minuten.
Mit Tortola haben wir auf unserer Route die nördlichste Insel der kleinen Antillen in der Karibik erreicht. Tortola ist die größte Insel des Inselstaates der Britischen Jungferninseln. Auf einer Fläche von 95 Quadratkilometern (19×5 Kilometer) leben gerade einmal rund 23.000 Menschen. Der Rest der Insel ist von bewaldeten Bergen mit einer Höhe von bis zu 523 Metern bedeckt.
Da wir für 10.30 Uhr eine Wanderung mit Guide gebucht hatten, sind wir direkt mit einem der ersten Tenderboote an Land gefahren, um vorweg noch ein wenig von Roadtown zu sehen.
Roadtown ist ein sehr beschauliches Örtchen mit nur 3.500 Einwohner, wenn es sich auch Hauptstadt der Britischen Jungferninseln nennt. Direkt am Pier für Kreuzfahrtschiffe befindet sich der Tortola Pier Park, eine Art Open-Air-Shoppingcenter mit zahlreichen Shops, Cafés und Restaurants. Bereits hier findet das Kreuzfahrerherz alles was es begehrt.
Wir sind aber die 10 Minuten bis ins Stadtzentrum gelaufen. Entlang der Küstenstraße sind wir zum Ortsrand gelaufen, befindet sich doch hier das Old Government House, der ehemalige Gouverneurspalast der Insel in welchem sich heute ein Museum befindet.
Von hier aus biegt man auch in die parallel zur Küstenstraße verlaufende Main Street ab: sie ist die Hauptstraße von Roadtown und Anziehungspunkt für Kreuzfahrttouristen, Touristen von der Landseite als auch Einheimische gleichermaßen. Die Straße besticht durch ihre für die Karibik typische farbenfrohe Architektur und bietet somit viel Fotomotive. Hier findet man aber auch viele kleine Shops, Supermärkte, Cafés und Restaurants.
Würde man der Main Street noch weiter folgen, käme man zum J.R.O´Neal Botanical Garden – uns wurde dieser botanische Garten als sehr sehenswert ans Herz gelegt. Da wir aber um 10.30 Uhr für unsere Wanderung zurück am Pier sein mussten, war die Zeit leider zu knapp für uns.
Vor dem Hafengelände haben wir dann noch einen kleinen Markt in bunten Holzhäusern entdeckt und sind hier noch ein wenig rumgeschlendert und haben uns eine Erfrischung gegönnt bevor wir zum Pier sind, wo unser Ausflug losging.
Unser 4stündiger Ausflug startet mit einer 30minütigen Fahrt auf den Mount Sage, einem Wandergebiet auf Tortola. Die Fahrt dorthin war sehr luftig, da wir im offenen Safaribus gefahren wurden.
Oben auf dem Berg angekommen, sollte dann unsere 90minütige Wanderung starten. Unser Guide ging voraus und die Gruppe versuchte hinterherzukommen. Der Weg war nur ein sehr steiler und vom Regen völlig aufgeweichter und rutschiger Trampelpfad durch die grüne Vegetation. Wir sind sehr wandererfahren auch im alpinen Raum und waren überrascht über das Tempo und das ohne sich umzudrehen weitergewandert wurde. Selbst wir sind auf den ersten 150 Metern weggerutscht und im Schlamm gelandet. Uns war das Risiko zu groß und wir sind dann umgekehrt und zum Safaribus zurückgegangen. Da der Guide schon weit voraus war, konnten wir noch nicht einmal Bescheid geben.
Rund um den Safaribus-Parkplatz haben wir uns dann noch den Aussichtspunkt auf die Insel Jost Van Dyke umgesehen, ein altes koloniales Anwesen angeguckt und uns in einer kleinen Bar mit Rumpunsch erfrischt.
Als die Wandergruppe zurückkam, waren wir froh nicht weitergelaufen zu sein. Der Weg blieb so und die gesamte Gruppe kam völlig vermatscht und wenig begeistert zurück. Neben dem schwierigen Weg gab es wohl auch nichts zu sehen, nicht einmal einen Aussichtspunkt gab es.
Nachdem alle wieder im Bus saßen, ging es weiter zu unserem nächsten Stop am Strand der Cane Garden Bay. Hierbei handelt es sich um einen weißen, flach abfallenden Strand ins türkise karibische Meer. Angepriesen wurde uns der Strand als das Paradies: ja, es war eine wirklich schöne Bucht mit den ankernden Yachten und auch der Strand war schön. Allerdings konnte man den Strand nicht nutzen, da dieser bis ins Wasser mit Liegen vollgestellt war. Diese hätten für 1 Stunde 10 Dollar pro Person gekostet. Einfach im Sand relaxen und baden gehen ging hier leider nicht. Hinter den Liegenreihen reihte sich dann eine Strandbar an die andere. So schön die Lage der Bucht auch sein mag, sie ist touristisch völlig überladen.
So haben wir einfach die Karibik und die Aussicht von einer Bar aus mit einem Drink genossen bevor es wieder mit dem Bus zurück zum Pier ging.
Dann noch kurz wieder mit dem Tenderboot zum Schiff zurück und schon um 16 Uhr hieß es dann auf in eine lange Distanz in Richtung unseres nächsten Zieles Jamaica. Rund 44 Stunden sollten wir für die 1.600 Kilometer brauchen.