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  >  Europa   >  05.06.2022 – Tag 4 Fjorde und Fjelle

Heute sollte der Tag uns durch abwechslungsreiche Landschaften führen, den sogenannten Fjorden und Fjellen.

Wir sind extra früh aufgestanden und wollten die gestern verpasste Fähre noch vor dem Frühstück nehmen, um dann im nächsten Ort Brötchen zu holen und zu frühstücken. Leider haben wir wieder mal die Rechnung ohne die Fähre gemacht – es ist Sonntag und dann fährt die erste Fähre um 9.00 Uhr. Also gab es am Fähranleger Aufbackbrötchen und wir haben die Zeit fürs Frühstück genutzt.

 

 

Um 9.15 Uhr ging dann auch endlich unsere Fähre von Lauvvik über den Fjord nach Oanes – eine 10minütige Überfahrt für rund 20,-EUR. Danach stand Wasser auffüllen, Grauwasser ablassen, Toilette leeren und Tanken auf dem Programm – jetzt sind wir für die nächsten Tage wieder autark.

Jetzt sollte es zwischen Fotostopps, kleinen Spaziergängen, Erklimmen eines Wasserfalls und Panoramafahrten losgehen:

Als erstes haben wir einen Fotostopp am Aussichtspunkt Hollesli gemacht – hier hat man einen fantastischen Blick über den Lysefjord. Eine Wanderung zum Preikestolen oder Kjerag haben wir ausfallen lassen, da es uns auf den Plateaus zu gefährlich ist und die Wanderung dorthin auch nicht ohne ist – mit Claudias künstlichem Kniegelenk ein nicht realisierbares Unterfangen.

 

 

Stattdessen ging es weiter der Panoramaroute Ryfylke entlang Richtung Norden und tiefer ins Fjordland hinein, abermals mussten wir einen Fjord mit der Fähre von Hjelmeland nach Nesvik überqueren.

 

 

Spontan haben wir dann eine kurze Mittagsrast im malerischen Ort Erfjord eingelegt. Ursprünglich mit seinen malerischen Holzhäusern und einer weißen Holzkirche liegt dieser Ort am Ende vom Fjord.

 

 

Die Fahrt führte uns nun immer mehr Richtung Highlights des Tages und tiefer ins Land hinein. Es ging vorbei an Aussichtpunkten wie dem Ropeid Strand (die Kunst hat sich uns nicht erschlossen), vorbei an Fjorden und quasi durch Wasserfälle hindurch.

 

 

Jetzt stand das erste Highlight auf der Must-See-Liste: der Svandalfos.
Der Wasserfall gehört zu den imposantesten in Fjord-Norwegen, hat eine Höhe von 180 Metern und fällt die ersten 40 Meter in freiem Fall hinab in Richtung Tal. Final mündet der Wasserfall im Fjord (wohin auch sonst?).

Hier hat man die Möglichkeit, den Wasserfall in seiner vollen Pracht zu sehen:
Vom Fjordufer hat man einen tollen Gesamtüberblick, ab hier gehen dann auch die Stufen bergauf immer am Wasserfall entlang, so dass man auf jeder Ebene einen fantastischen Blick über die einzelnen Stufen hat. Oben angekommen ist man überwältigt, steht man doch direkt an der Stelle, wo das Wasser aus 40 Metern Höhe auftrifft. Man kann sogar in den Becken seine heißen Füße abkühlen.

 

 

Nun sollte es jedoch zu dem für uns absoluten Höhepunkt des Tages kommen, der Fahrt in Richtung Odda über die Hochebene, einem sogenannten Fjell. Fjelle nennt man in Norwegen Gebirgslandschaften auf Hochebenen, die durch ihre Natur und Vegetation eher an eiszeitliche Natur erinnert. In der Tat ist die Vegetation sehr spärlich, geprägt von Schneefeldern und kleine Bergseen, in den Eisschollen schwimmen. Teilweise glitzert das Wasser türkisfarben in voller Intensität. Atemberauben schlängelt sich hier die einspurige Straße durch die Natur, für Gegenverkehr bleiben nur kleine Buchten als Ausweichmöglichkeit, manchmal muss man halt auch einfach mal zurücksetzen.

 

 

 

 

Nachdem wir das Fjell wieder verlassen haben, ging es weiter zum nächsten Wasserfall, dem Latefos. Direkt an der Straße gelegen, spritzt er alle Autos und Menschen nass. In 2 nebeneinander verlaufenden Wasserfällen stürzt er sich ins Tal, um dann unter der historischen Steinbrücke hindurchzufließen und sich dann in den Gebirgsfluss im Tal zu ergießen. Ein absoluter Panormastopp.

 

 

Nach nun fast 11 Stunden unterwegs wollten wir aber jetzt endlich unser heutiges Tagesziel ansteuern: Rosendal am Hardangerfjord. Also ging es in Odda durch den 11 km langen Tunnel an den Hardangefjord und hier noch immer am Ufer entlang ins 30 Minuten entfernte Ziel (unterwegs mussten wir natürlich noch einen Fotostopp an einem Wasserfall ohne Namen machen…).

 

 

Unser Stellplatz liegt wieder direkt mit Blick auf den Fjord gegenüber vom Yachthaften.
In der Abendsonne haben wir um 21 Uhr in Shorts und T-Shirt drau0en gesessen und unser Abendessen am Fjord genossen.

 

 

Auch wenn es noch hell ist, fallen wir müde ins Bett und freuen uns auf neue Abenteuer.