
03.+04.02.2023 – Tag 157+158 Koh Phangan ==> Koh Samui
Der zweite Tag mit dem Auto auf Koh Phangan versprach nicht allzu schön zu werden: in der Nacht ist ein Unwetter mit Starkregen, Blitz und Donner über die Insel hinweggezogen und die Aussichten für die nächsten beiden Tage waren ebenfalls sehr durchwachsen.
Trotzdem haben wir uns nach dem Frühstück ins Auto gesetzt und sind losgefahren:
Wat Khao Tham
Der kleine Tempel liegt nur wenige Kilometer außerhalb von Baan Tai mitten im Wald. Der Tempel ist Teil einer Klosteranlage deren Mönche der so genannten „Wald Tradition“ folgen. Am Fuße des Berges und damit am Eingang der Anlage befindet sich eine schöne kleine Buddha-Statue vor einem Felsen und eingerahmt von großen Baumwurzeln.
Wenn man dem Weg geradeaus in Richtung Viewpoint folgt, kommt man an diversen Pagoden in den unterschiedlichsten Farben vorbei. Links und rechts des Weges befinden sich auch kleine Holzhütten in denen die Mönche leben.
Am Viewpoint angekommen hat man einen tollen Panormablick über die Bucht von Thong Sala und den Golf von Thailand bis hinüber nach Koh Samui. Das eigentliche Highlight hier ist aber die kleine Pagode in welcher sich ein Fußabdruck Buddhas befindet. Die Wände sind von innen mit Szenen aus dem Leben von Buddha bemalt.
Vom Fuße der Klosteranlage aus kann man aber auch den Berg nach rechts steil hochlaufen und gelangt zu einer buddhistischen Meditationshalle. Diese liegt ganz ruhig an einem Berghang im Wald, in der Halle findet man einen goldenen liegenden Buddha und weitere goldene Buddha-Statuen. Da dies ein Ort der Meditation für die Mönche und weitere Gäste ist, sollte man sich beim Besuch besonders leise verhalten – Gäste sind immer willkommen, man möchte die Meditation aber nicht unterbrechen oder stören.
Der Tempel strahlt mit seiner Ruhe im Wald eine ganz besonders mystische Atmosphäre aus, Touristen verirren sich auch ausgesprochen selten hin.
Than Sadet Waterfall
Da das Wetter an der Ostküste besser zu sein versprach sind wir in Richtung Haad Sadet Beach gefahren. Nur wenige Hundert Meter bevor man die Bucht erreicht befindet sich der Than Sadet Waterfall. Man läuft von der Straße aus circa 100 Meter quer durch den Wald um den Fluss zu erreichen. Der Begriff Wasserfall ist vielleicht etwas übertrieben, es handelt sich vielmehr um einen reißenden schmalen Flusslauf, der sich seinen Weg über Stromschnellen durch die Felsformationen bergab sucht. Trotzdem aber eine sehr schöne Landschaft, der Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Haad Sadet Beach
Kurz hinter der Straße zum Wasserfall muss man sein Auto stehen lassen und die letzten 5-10 Minuten zu Fuß runter zur Bucht Haad Sadet laufen. Die asphaltierte Straße endet kurz vor der Bucht und es geht noch einen sehr unebenen Schotterweg bis zum Strand. Die Bucht mit ihren tollen Felsformationen am linken und rechten Ende liegt völlig einsam an der Ostküste Koh Phangans und ist nur über eine kilometerlange Stichstraße zu erreichen, die hier als Sackgasse endet. Rund um die idyllische Bucht findet man kleine Bungalows, die sich bis in den Hang hochziehen. Die Strandbars und das gesamte Flair der Bucht erinnern noch an den Hippie-Style, auch das Publikum scheint entsprechend drauf zu sein. Wir fanden es aber hier sehr chillig und haben uns entsprechend aufgehalten und gemütlich in einer Beachbar gesessen.
Wir wollten dann noch nach Haad Rin an der südöstlichsten Spitze Koh Phangans fahren und uns das Treiben dort ansehen. Es ist der Ort, wo die bekannten Full-Moon-Parties stattfinden. Allerdings fanden wir beim Durchfahren des Ortes nur extrem runtergekommene Häuser vor und alles war sehr dreckig, ungepflegt und überall lag Müll rum. Da es parallel dazu wieder anfing zu regnen, sind wir nicht ausgestiegen und direkt zurück zu unserer Unterkunft gefahren.
Da das Wetter wieder besser wurde, sind wir noch zu einem Spaziergang direkt an unserem Strand in Thong Sala losgezogen. Hier ist der Strand mit seinen Palmen noch schön, das Wasser fällt flach ins Meer ab und man kann sehr weit reinlaufen.
Den Abend haben wir gemütlich im Foodcourt von Thong Sala ausklingen lassen.
Am 04.02.2023 hieß es dann Abschied nehmen von Koh Phangan, am späten Vormittag ging unsere Fähre zurück nach Koh Samui. Ehrlich gesagt waren wir auch ganz froh, da uns die Insel nicht so zugesagt hat und wir den ganzen Hype um Koh Phangan mit seinen Traumstränden nicht nachvollziehen können. Am meisten aufgefallen ist uns der extrem viele Müll, der auf der ganzen Insel rumliegt, an jedem Strand liegt man zwischen Müll rum und auch an allen Straßenrändern lag besonders viel Müll rum. Eigentlich hatten wir bisher festgestellt, dass es gegenüber unserem letzten Besuch in Thailand viel ordentlicher ist und viel weniger Müll rumliegt – dieser positive Trend ist auf der kleinen Insel Koh Phangan aber leider noch nicht angekommen.
Am Thong Sala Pier auf Koh Phangan warteten wir dann auf unsere Fähre – nichtsahnend, dass heute ein Speedboot mit rund 120 km/h zum Einsatz kam. Dafür waren wir in unter 20 Minuten zurück auf Koh Samui und wurden von der Fährgesellschaft direkt in unsere Unterkunft im Zentrum von Lamai Beach gebracht. Wir hatten uns das gleiche Resort gebucht wie Anfang der Woche, allerdings dürfen wir die nächsten Tage in einem großen Bungalow mit Poolblick verweilen.
Typisch thailändisch ging es abends weiter:
In Lamai findet an zwei Stellen täglich ein Nightmarket statt. Hier werden typischerweise allerhand Klamotten, Souvenirs, fernöstliche Heilsalben und sonstiger Kleinkram verkauft. Außerdem findet man auf den Nachtmärkten immer viele kleine Essensstände, wo man typisches thailändisches Essen für sehr kleines Geld bekommt (oftmals liegt die Mahlzeit bei 2,- bis 3,- Euro). Wir finden, diese Nachtmärkte sind ein Stück Thailand und machen den speziellen Flair aus.
Danach ging es zum Volkssport Nummer 1 in Thailand: Thai-Boxen. Direkt am kleinen Nachtmarkt im Zentrum von Lamai befindet sich ein Boxring wo mindestens einmal pro Woche Amateurkämpfe ausgetragen werden. Da dieser Boxring draußen im Freien ohne Eintritt war, haben wir uns entschieden dem Event einmal beizuwohnen, obwohl wir ansonsten dem Boxsport nichts abgewinnen können. Rund um den Ring sind hier viele Stuhlreihen aufgebaut, wenn man von den Bars sich etwas zu trinken bestellt, darf man umsonst sitzen bleiben (ansonsten kostet ein Sitzplatz 500,-Baht). Thai-Boxen ist eine Kampfsportart, in welcher neben dem klassischen Boxen auch charakteristische Techniken mit dem blanken Körper insbesondere Schienbein und Arme zum Einsatz. Auch das Clinchen wird bis zum Exzess praktiziert. Damit der Gegner es schwerer hat sich am Körper des anderen festzuklammern, werden die Boxer vorher mit einer Salbe eingerieben und dann komplett eingeölt, so dass deren Körper komplett glatt sind.
Wir haben drei Kämpfe angeschaut, zweimal mit Männern und einmal mit Frauen. Natürlich ist bei den Männern vielmehr Kraft und Geschwindigkeit im Spiel, was das Zusehen natürlich viel spannender macht. Für uns war es insbesondere mal interessant, ein Stück Nationalsport und damit ein Stück thailändische Kultur kennenzulernen.