
01.09.2021 Tag 13 – Vintgar Klamm + Großglockner Hochalpenstraße
Heute sind wir extra zeitig um 6.15 Uhr aufgestanden, um direkt um 8.00 Uhr an der Vintgar-Klamm bei Gorje, Slownien (ca. 10 km von Bled entfernt) zu sein. Früh morgens ist diese noch nicht so überlaufen und besonders schön, wenn die ersten Sonnenstrahlen in die schmale Schlucht gelangen.
Um den Covid19-Vorgaben zu entsprechen, ist derzeit die Schlucht als Einbahnstraße organisiert, d.h. man geht vom Eingang durch die 1,6 km lange Schlucht (ca. 45 Minuten mit entsprechenden Fotostopps). Geprägt ist die Strecke von Holzstegen entlang der Wand der Klamm, die Radovna windet sich in vielen Stromschnellen, kleineren Wasserfällen und Gumpen durch die Schlucht.
Am Ende kommt man an die Bohinjer Eisenbahnbrücke, eine Steinbogenbrücke aus dem Jahr 1906, die in 33,5 Metern Höhe die hier 53 Meter breite Schlucht überquert.
Nur wenige Schritte später beendet man die Schluchtdurchquerung am Wasserfall Sum – es gibt eine ober und untere Aussichtsplattform.
Da man ja nicht durch die Schlucht zurückkann, muss man sich nun entscheiden, ob man einen 45minütigen steilen Weg oberhalb der Klamm oder den 90minütigen Weg rund um den Berg wählt. Wir haben uns für den flacheren, dafür längeren Rückweg entschieden, um die Strapazen für das Knie zu minimieren. Der Weg ist absolut schön, nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald kommt man zur Kirche Sveti Katerina – ab hier führt der Weg als Wiesen-Höhenwanderweg am Berghang entlang. Von hier aus hat man ein traumhaftes Panorama über die umliegende Alpenlandschaft.
Da wir früh unterwegs waren, waren wir gegen 11.30 Uhr am Wohnmobil zurück und sind Richtung Österreich aufgebrochen. Nach nur minimaler Wartezeit an der Mautstation am Karawankentunnel waren wir gegen 14 Uhr in Heiligenblut in Kärnten zu Fuße des Großglockners.
Von hier aus sollte das zweite Highlight des Tages auf uns warten:
die Großglockner-Hochalpenstraße.
Die 48km lange Strecke führt von Heiligenblut in Kärnten vorbei am Großglockner, über die Pässe Hochtor und Fuscher Törl in 2.504 Metern Höhe hinunter bis nach Fusch im Salzburger Land. Die Mautgebühr beträgt aktuell 37,50 Euro. Wir hatten uns für die gesamte Strecke inklusive der vielen Foto-Points ca. 3-4 Stunden Zeit eingeplant, die wir auch gebraucht haben.
Nach dem ersten Anstieg erreichten wir die Kaiser-Franz-Josefs-Aussicht in 2.369 Metern Höhe. Von hier aus hat man wohl die beste und bekannteste Sicht auf den höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner (3.798 Meter). Majestätisch liegt er direkt vor einem, am unteren Fuße erstreckt sich zudem mit 8km Länge der längste Gletscher Österreichs, die Pasterze. Leider kann man hier sehr deutlich sehen, wie sich der Gletscher in den letzten 150 Jahren immer weiter zurückgezogen hat. Selbst wir konnten den Unterschied von unserem letzten Besuch von vor 18 Jahren deutlich sehen.
Von hier aus sollte es weiter gehen zum Hochtor, der mit 2.504 Metern höchsten Stelle der Passstraße. Hier verbindet ein ca. 100 Meter langer Tunnel die beiden Bundesländer Kärnten mit Salzburg. Auf der Nordseite angekommen, waren noch einige wenige Schneereste vom letzten Winter nahe der Straße – im Laufe des Sommers tauen diese natürlich nahezu weg.
Wenige Kilometer weiter gelangt man an das Fuscher Törl, der in 2.428 Metern Höhe schönste Aussichtspunkt auf der Nordseite der Strecke mit atemberaubenden Blick auf die schneebedeckten Hohen Tauern und natürlich wieder dem Großglockner.
In vielen Kehren geht es von hieraus hinab in Richtung Zell am See. Wir sind direkt am Ende der mautpflichtigen Straße im Gasthof Ferleiten eingekehrt. Wir hatten Hunger und unsere doch stark riechenden Bremsen hatten dringend eine Erholung verdient. Der Wirt des Gasthofes war so nett und hat uns erlaubt, über Nacht auf seinem Parkplatz stehen zu bleiben. Da die Straße nachts gesperrt ist, hätten wir uns keinen ruhigeren Stellplatz inmitten der Bergwiesen unterhalb eines Wasserfalls vorstellen können.